Der Schluss-Mach-Pakt
flatterte mit den Armen, als wären es Flügel.
»Tu das nicht! Aaah!« Seine Ohren waren oben ein wenig rot geworden. »Ich weiß, es ist vollkommen bescheuert, aber ich mag Vögel einfach nicht. Mit ihren flatternden Flügeln überall und den Schnäbeln, mit denen sie mir die Augen auspicken wollen. Und diese Krallen.« Er schüttelte sich. »Wenn ich erst von den Krallen anfange.«
Ich hatte das mit der Vogelphobie immer noch nicht ganz verdaut. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie dieser fast eins achtzig große und ungefähr achtzig Kilo schwere Kerl sich vor winzigen Vögelchen fürchten konnte, die gerade mal ein paar Hundert Gramm wogen.
» Und was tust du, wenn du nach draußen ins Freie gehst? «, fragte ich. »Da sind überall Vögel.«
»Solange sie auf ihren Bäumen bleiben oder hoch am Himmel fliegen, ist das kein Problem. Ich will nur nicht, dass sie zu mir kommen oder irgendwo in die Nähe meines Kopfes. Ich gehe nie an den Strand. Hast du die Seemöwen da schon mal beobachtet? Die schwärmen da in Scharen rum, und ich schwöre dir, das Geschrei, das die veranstalten, bedeutet nur, dass sie Pläne schmieden, wie sie sich am besten organisieren, um mich anzugreifen.«
»Wurdest du denn schon mal von einem Vogel angegriffen?«
Zac zog den Kopf ein und zuckte mit den Schultern. »Na ja, nein. Aber als ich sechs war, hat mir mal einer auf den Kopf gekackt. Sieh mal, ich weiß auch nicht, warum ich Vögel hasse, aber es ist nun mal so. Ich hab sie schon immer gehasst. Du kannst mich jetzt ruhig für verrückt oder sonderbar halten oder was auch immer. Ich hasse Vögel, Punkt. Ich pack sie einfach nicht.«
»Dir ist schon klar, dass das hier nur ein rein hypothetisches Projekt ist«, hakte ich nach. »Es wird keine echten Vögel geben, selbst wenn wir uns für die Tierhandlung entscheiden.«
»Ich komm auch mit hypothetischen Vögeln nicht klar!«, rief Zac und fuchtelte dabei mit den Armen, als müsse er diese hypothetischen Vögel wegscheuchen.
»Okay, okay«, beruhigte ich ihn und hielt beschwichtigend die Hände hoch. »Keine hypothetischen Vögel. Und auch keine Tierhandlung. Ich hab da eine Idee. Ich gehe deine Liste durch und markiere die Vorschläge, die mir am besten gefallen, und du siehst dir meine an und machst es genauso, okay? Dann wählen wir von denen einen aus.«
»Klingt nach einem guten Plan«, meinte Zac. Er schien jetzt viel ruhiger, nachdem ich mich damit einverstanden erklärt hatte, auf die imaginären Vögel zu verzichten.
Wir lasen also jeder die Liste des anderen durch und markierten die Vorschläge, die uns am besten gefielen. Zac hatte eine ganze Reihe recht alberner Ideen notiert, aber es waren durchaus auch ein paar ziemlich brauchbare dabei. Zwar kein richtiger Knaller, aber ich war bereit, einen Kompromiss einzugehen.
»Okay«, meinte Zac ein paar Minuten später. »Dann sehen wir mal, was wir alles haben.«
Insgesamt waren noch neun Vorschläge übrig.
»Oh«, sagte ich, als ich sah, was Zac markiert hatte, »das kannst du gleich vergessen.« Ich deutete auf die Zeile, in der stand Partnervermittlungsagentur . »Das war nur so eine blöde Idee gewesen. Ich hab einfach alles aufgeschrieben, was mir in den Sinn gekommen ist, selbst das Allerbescheuertste. Ich glaube nicht, dass das eine so gute Geschäftsidee ist.«
»Warum denn nicht?«, entgegnete Zac und wirkte ernsthaft verwirrt. »Ich finde es großartig, das ist der beste Vorschlag auf der Liste. Darauf kommen die anderen Teams doch bestimmt nicht, also gehen wir kein Risiko ein, dass wir dasselbe Unternehmen haben wie ein anderes Team in der Klasse. Und es gibt viele Menschen, die bereit sind, ein Heidengeld zu bezahlen, um die große Liebe zu finden.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob Mr Freeman das so gut gefallen wird«, meinte ich. »Vermutlich wird er darauf bestehen, dass wir uns ein ernsthafteres Geschäftsmodell überlegen.«
»Aber Partnervermittlung ist doch ein ganz ernstes Geschäft«, protestierte Zac. »Hast du denn noch nie einen von diesen Werbespots gesehen im Fernsehen? Es gibt Tausende von Websites, die einzig und allein dafür da sind, Paare zusammenzubringen. Hmm … Wir könnten sogar zweigleisig fahren, im Internet und mit echten Beratern in einer Agentur für die örtliche Kundschaft. Wir brauchen also einen Programmierer, der sich um die Website kümmert, und ein paar Angestellte, die die Kunden im persönlichen Gespräch beraten. Die könnten uns gleichzeitig bei den
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