Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
Vom Netzwerk:
ich auf andere schlimme Dinge zurückgreifen, die er verbrochen hatte.
    »Was ist damit, dass er mir im Sportunterricht ein Bein gestellt hat?«
    Molly zog eine Augenbraue hoch. »Aber du hast doch dieses Jahr überhaupt kein Sport. Wie soll er dir denn da ein Bein gestellt haben?«
    Entrüstet hob ich die Arme. »Na, in der achten Klasse! Er hat mir vor aller Augen ein Bein gestellt, sodass ich auf die Schnauze gefallen bin.«
    »Jetzt erzähl mir bloß nicht, dass du mich mit was überzeugen willst, was vor drei Jahren passiert ist.«
    »Ich hatte zwei Wochen lang einen blauen Fleck am Knie«, meinte ich.
    »Okay«, sagte Molly ganz langsam, wobei sie ein fieses Funkeln in den Augen hatte. »Wenn wir schon bei uralten Geschichten wären, was ist dann mit dem Eiervorfall?«
    Ich stopfte mir eine Handvoll Popcorn auf einmal in den Mund, um ihr nicht antworten zu müssen. Ich konnte einfach nicht fassen, dass Elliott ihr von dem Eiervorfall erzählt hatte.
    »Na, muss ich dein Gehirn erst wieder auf Trab bringen?«, erkundigte sich Molly. »Der Klassenausflug in der dritten Klasse. Der Eierlauf. Du hast Elliott dein Ei an den Kopf geklatscht, nachdem er dich geschlagen hatte.«
    Ich schluckte den aufgeweichten Klumpen Popcorn hinunter und sagte: »Ich erinnere mich nicht an einen solchen Vorfall.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite, sodass ihr der rotblonde Pony vor das eine Auge fiel. »Natürlich nicht. Elliott hat mir alles darüber erzählt.«
    »Das ist lange her«, murmelte ich.
    »Ja, wie fast alles, was du gegen Elliott vorzubringen hast.«
    »Lila hat er vor zwei Jahren betrogen. Woher weißt du, dass er das nicht noch einmal tut?«
    Molly runzelte die Stirn, während sie die Schüssel nach den Popcornstücken durchwühlte, an denen am meisten Käse war. »Das kann ich nicht wissen. Aber weißt du was? Ich hätte gern die Chance, das selbst herauszufinden.«
    Corrie, Mollys Mom, kam in ihrem Schneeflockenpyjama und ihren Weihnachtsbaumhausschuhen ins Zimmer geschlurft, obwohl Weihnachten schon fünf Monate her war. »Oh, schon wieder Sean Connery?«, meinte sie, während sie sich über die Couch beugte, um sich etwas von dem Popcorn zu krallen. »Den würde ich auch nicht verachten, ob geschüttelt oder gerührt, jederzeit.«
    Molly verzog das Gesicht. »Igitt. Mom, kannst du deine Altweiberfantasien bitte nicht in meiner Gegenwart ausleben?«
    Mollys Mom war noch nicht alt, zumindest wenn man an Eltern im Allgemeinen dachte, und sie sah weit jünger aus, als sie war, mit langen blonden Haaren und blauen Augen wie die von Molly. Sie hasste es, wenn ich sie Mrs Pinski nannte, da sie und Mollys Dad inzwischen schon seit zehn Jahren geschieden waren.
    » Corrie«, sagte ich, da ich die Chance nutzen wollte, einen unbeteiligten Beobachter auf meine Seite zu ziehen. »Darf ich Sie um Ihre Meinung bitten? Wenn ein Kerl den ganzen Tag über ein absoluter Arsch ist und mit anderen Mädchen flirtet, sollte dann nicht jedes Mädchen, das ernsthaft an ihm interessiert ist, kapieren, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hat, und ihm den Laufpass geben?«
    Corrie legte den Kopf schief, so wie Molly das immer tat. »Kommt ganz darauf an. Wie scharf ist denn der Kerl?«
    »Hässlich«, sagte ich, im selben Moment, wie Molly rief: »Superscharf!«
    Corrie lachte. »Ich sehe schon, die Sache wird uns ein Weilchen beschäftigen.« Sie steckte sich Popcorn in den Mund, kaute einen Moment lang darauf herum und sagte dann: »Also Mädchen, die einzige Möglichkeit, die Angelegenheit zu regeln, ist, einen Kompromiss auszuhandeln.«
    »Und wie soll der aussehen?«, fragte Molly.
    »Mach ein paarmal mit ihm rum, dann jag ihn zum Teufel«, meinte Corrie, während sie zur Tür rausschlurfte.
    Molly schauderte. »Warum nur hab ich jetzt ein Bild davon im Kopf, wie meine Mom mit irgendwelchen Typen rummacht? Ächz!« Sie haute sich ein paarmal gegen die Stirn.
    »Zurück zu unserem Problem«, meinte ich. »Ich bin da leider nicht so nachsichtig und vertrauensselig wie du. Einmal Schlange, immer Schlange, sag ich nur.«
    »Leute ändern sich auch mal«, versicherte Molly mir. Sie seufzte, während sie ein paar Popcorn aus der Schüssel herausklaubte. »Würdest du dich besser fühlen, wenn ich dir verspreche, dass ich mich nicht in ihn verliebe, ehe du mir einen stichhaltigen Beweis liefern konntest, der deine Anschuldigungen stützt?«
    »Ja!«, rief ich.
    Sie warf mir einen finsteren Blick zu. »Du brauchst nicht gleich so auszuflippen vor

Weitere Kostenlose Bücher