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Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Conrath
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Lederaktentasche und schaute kurz darauf. »Meine Mandantin Jana Wolff ist bereit, vollumfänglich ihre Beteiligung an den Vorgängen am Grab von Friedrich von Solderwein einzuräumen und gegen ihre Mittäter auszusagen, wenn die Staatsanwaltschaft im Gegenzug bereit ist, das Verfahren gegen Zahlung einer angemessenen Geldbuße einzustellen.«
    Fran musste ein Grinsen unterdrücken. Volltreffer.
    Senior schnaufte, als hätte er gerade einen Berg bestiegen. »Sehr geehrter Herr Weihrauch. Sie wissen, dass ich das nicht entscheiden kann. Ich muss den leitenden Staatsanwalt dazu befragen. Das kann einen Moment dauern.«
    Fran nickte. »In der Zwischenzeit könnten wir ja schon mal ein informelles Gespräch führen, was meinen Sie? Dann sind wir schneller fertig, denn ich gehe davon aus, dass der Staatsanwalt damit einverstanden sein wird, falls sich darüber hinaus keine weiteren Anhaltspunkte für eine Straftat ergeben.« Fran beschloss, Jana Wolff zu konfrontieren. Sie blickte ihr in die Augen, sie wich nicht aus. »Sie studieren Jura, nicht wahr?«
    Jana Wolffs Unterkiefer mahlten. »Ja.«
    Mehr sagte sie nicht, aber das genügte vollkommen.
    »Wenn es zu einer Verurteilung kommt, und, was noch unangenehmer wäre, zu einer schmutzigen Medienkampagne, können Sie Ihr Studium an den Nagel hängen.«
    Jana Wolffs Augen wurden zu Strichen, Fran spürte ihre Angst.
    »Was ist mit dem Staatsanwalt?«, fragte Jana Wolff, und ihre Stimme vibrierte leicht.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Senior und verließ den Raum.«
    »Können wir?« Fran schaute zu Weihrauch, der Jana Wolffzunickte. Sie setzte sichtbar die Aufnahmegeräte in Gang, spulte die Belehrung ab und gab Jana Wolff ein Zeichen, dass sie nun beginnen konnte.
    Die junge Frau holte tief Luft. »Wir sind gegen drei Uhr in der Nacht auf den Friedhof gegangen. Marvin hat das Huhn besorgt.«
    »Sie meinen Marvin Mutoah?«, fragte Fran und machte sich eine Notiz: »Rolle von Marvin Mutoah klären.«
    »Ja.« Jana Wolff schwieg einen Moment, sie schien sich zu sammeln. »Ich habe nichts gegen Hühner.«
    »Aber gegen Banker?« Fran tippte mit dem Kugelschreiber auf die Tischplatte.
    »Unsinn. Wir wollten dem Typ nichts Böses. Im Gegenteil. Er sollte uns helfen.«
    Frans Puls beschleunigte sich. »Wie? Wie soll Ihnen ein toter Banker bei was helfen?«
    Jana Wolff schloss kurz die Augen, dann schaute sie zu ihren Eltern, denen man die blanke Verzweiflung ansehen konnte. »Wir wollen Luzifer dazu bringen, wieder diese Welt zu beherrschen, damit er allen Menschen Glück und Frieden bringt.« Ihr Gesicht wurde trotzig wie bei einem kleinen Kind, sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Luzifer ist nicht schlecht. Die Christen benutzen ihn als Sündenbock für ihre eigenen Verbrechen.«
    »Aber Kind   …« Jana Wolffs Mutter stand kurz davor, die Fassung zu verlieren, Tränen glänzten in ihren Augenwinkeln, ihr Mann nahm sie in den Arm.
    Die beiden wussten nichts von ihrer Tochter, gar nichts.
    »Wer war noch mit von der Partie?«, fragte Fran und legte möglichst viel Wärme in ihre Stimme.
    »Lars Rüttgen, unser Hohepriester, und Kim Schmitt. Und Marvin natürlich.«
    »Das sind bis auf eins alle Mitglieder ihrer Kirche«, stellte Fran fest und vermied bewusst das Wort Sekte, das Jana Wolff sofort in eine Schublade gesteckt und mit Sicherheit Widerstand erzeugt hätte. Sie wollte das Vertrauen der jungen Frau gewinnen, wollte ihr zeigen, dass sie in anderen Kategorien dachte als ihre Eltern und das System, das sie verachtete.
    »Ja, das ist korrekt. Johanna«, sie stutzte, »Johanna Magold«, sie betonte Magold, »ist erst seit gestern wieder in Düsseldorf.«
    »Wissen Sie, wo sie ist?«
    »Entweder bei Lars oder bei sich zu Hause. Ich habe sie noch nicht gesehen und noch nicht mit ihr gesprochen.«
    Jana Wolff fragte nicht nach, sie hatte keinen Verdacht geschöpft. Gut.
    »Kommen wir noch mal auf den Banker zurück. Warum er? Warum dieses Grab?«
    Jana Wolff schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Lars hat nur gesagt, der Banker sei ein rechtschaffener Mann gewesen und Luzifer würde ihn belohnen. Und er würde uns helfen. Wie gesagt.« Sie überlegte einen Moment. »Wir haben grundsätzlich nichts gegen Banker. Oder gegen Schwule und Lesben. Oder gegen irgendeine Religion. Luzifer sagt, wir sollen die Menschen nach dem beurteilen, was sie tun, nicht nach dem, was sie glauben.«
    »Lobenswert. Aber Sie wissen, dass das nicht alle Satanisten so sehen?«
    Fran

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