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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Jorian und murmelte: »Wie viel hast du bekommen?«
    »Eine Krone, zwei und sechs für alles zusammen.«
    »Ich hätte mehr herausgeholt, aber wir dürfen nicht wählerisch sein. Kapitän Strasso, ich möchte Euch meinen Freund Dr. Karadur aus Trimandilam vorstellen; ich habe Euch schon von ihm erzählt. Doktor, zahlt dem Kapitän zehn Mark für Eure Passage bis Janareth.«
    »Freut mich, Euch an Bord zu haben«, sagte der Kapitän. »Denkt daran, kein Spucken, Kotzen oder Pissen an Deck und an der Wetterseite. Und kein Abfall an Deck. Mein Schiff ist sauber. Schafft Eure Mädchen aus dem Weg, Herr Maltho – wir legen jetzt ab.«
    Als Vindium am Horizont kleiner wurde und das Schiff sich dem Druck des Windes auf das gestreifte Dreieckssegel hingab, frühstückten Karadur und Jorian in der winzigen Kabine, die sie sich im hinteren Deckshaus teilten.
    »Was, in Vurnus Himmel, hast du getan, mein Sohn?«
    Jorian grinste. »Ich habe mir aus dem Tisch des Lagerverwalters Papier und Tinte genommen und den guten Laziendo überredet, einen Brief an Kapitän Strasso zu schreiben, darin er bedauert, sich beim Fest der Geister einen Knöchel gebrochen zu haben. Er hat mich, Maltho aus Kortoli, einen guten alten Freund, als Ladenmeister empfohlen.«
    »Wie hast du ihn nur dazu gebracht?«
    »Es gibt da bestimmte Möglichkeiten.« Jorian lachte leise. »Ich habe auch neun von unseren fehlenden xylarischen Löwen wieder gefunden. Natürlich hat er alles abgestritten, aber nicht sehr überzeugend. Er war ziemlich wütend, aber er hat den Brief doch geschrieben, was das Wichtigste war.
    Kapitän Strasso gefiel das alles nicht, aber er wollte seine Abfahrt nicht verzögern. Und als der Sklavenhändler Belius mit seinen zwölf kleinen Schätzen ankam, habe ich ohne zu zögern quittiert.
    Du darfst aber meinen neuen Namen nicht vergessen: Maltho aus Kortoli. Ich hielt Nikko und Jorian für zu abgenützt. Es gibt da einen Philosophen, der hat gesagt: Die beste Rüstung für das Leben ist die Kühnheit.«
    »Wär’s nicht besser, wenn du dich als Angehörigen eines westlichen Landes ausgegeben hättest?«
    »Nicht mit meinem Akzent; man muss im Rahmen seiner Möglichkeiten bleiben, sonst geht es mit der Kühnheit ein wenig zu weit!«

 
4
     
    Ein kalter Nordwind aus den Steppen Shvens wühlte das Innere Meer auf und trug die Talaris nach Südosten. Die Küste war eine dünne schwarze Linie am Horizont.
    Jorian stand mit dem Kapitän und den beiden Steuerleuten, die die Seitenruder bedienten, auf dem Dach des Deckshauses. Karadur war durch Seekrankheit an die Kabine gefesselt, ebenso die Mädchen.
    »Ihr scheint einen guten Magen zu haben«, sagte der Kapitän Strasso.
    »Ich habe auf dem Westlichen Ozean Schlimmeres gesehen«, erwiderte Jorian. »Ja, als ich einmal Piraten jagte … äh … ich meine, als die Piraten mein Schiff verfolgten … naja, im Vergleich dazu ist diese See ein ruhiger Teich. Wir hatten Glück; das Piratenschiff schlug voll, und wir kamen mit einem blauen Auge davon.«
    »Und Ihr wart nicht seekrank?« fragte Strasso.
    Jorian lachte. »Erspart Euch den Sarkasmus, mein Freund. Im Gegenteil. Mir war so übel, als müsste ich sterben. Aber der große Psaan kam wohl zu dem Schluss, dass ich genug gelitten hätte, denn seither hatte ich keine Mühe mehr damit. Wie weit südlich müssen wir segeln, ehe das Wetter wärmer wird?«
    »Janareth ist wärmer – dort schneit es nie –, aber das tropische Klima findet sich erst südlich der Lograms. Dort ist der Sommer trocken und der Winter nass … Da ist ja eines Eurer Pflänzchen; es schleppt sich an die Reling wie zum Schafott.«
    »Ich muss mal unten nach dem rechten sehen.«
    Strasso kniff ein Auge zu. »Und vielleicht ein süßes Stündchen verbringen?«
    »Ein guter Lademeister berührt die Ladung nicht öfter als nötig.« Jorian sprang auf das Deck hinab und ging zu dem Mädchen. Es war Mnevis, die aufgrund ihrer starken Persönlichkeit zur Sprecherin der zwölf Sklavinnen geworden war. Jetzt wirkte sie niedergeschlagen und abgemagert.
    »Guter Maltho«, sagte sie. »Ich fürchte, uns steht ein schreckliches Schicksal bevor.«
    »Ach, komm! So fühlt man sich immer nach einem Anfall der Seekrankheit.«
    »Nay, ich fürchte nicht das Meer, sondern die schrecklichen Männer, an die wir verkauft wurden. Scharfrichter … brr!« Sie schüttelte sich.
    »Es sind Menschen wie alle anderen, außer dass ihr blutiges Handwerk in den anderen Vorurteile erzeugt. Und diese

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