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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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nach Vertreiben der Armee von Aussar wieder in Drachenzähne zurückzuverwandeln. So waren sie natürlich aller Verpflichtungen ledig, nachdem sie Euer Kommando ausgeführt hatten.‹
    ›Wie sollte ich das denn wissen, bei allen neunundvierzig mulvanischen Höllen!‹ brüllte er. ›Ihr habt mir nichts davon gesagt!‹
    ›Warum sollte ich?‹ fragte sie. ›Als König hätte ich Euch für schlau genug gehalten, selbst daran zu denken.‹ Und die beiden begannen sich anzubrüllen und drohend die Fäuste zu schütteln, bis sie ganz außer Atem waren.
    ›Nun, vergessen wir die Vergangenheit und denken wir praktisch‹, sagte Gloé schließlich. ›Ihr braucht wieder meine Hilfe, nicht wahr?‹
    Fusinian knurrte etwas vor sich hin. ›Ja, aber Zevatas möge verhüten dass es so schlimm wird wie das letzte Mal! Diese Wesen fressen mein Königreich kahl, ganz zu schweigen davon, dass sie die Frauen aller führenden Männer mit Beschlag belegen, einschließlich meiner eigenen.‹
    ›Ihre Gier erklärt sich aus ihrer Drachenherkunft‹, sprach Gloé. ›Ich kenne einen Zauberspruch, mit dem wir eine Armee Dämonen aus der Sechsten Ebene herbeirufen können. Es ist ein sehr gefährlicher und schwieriger Zauber. Auch ist dazu ein Menschenopfer erforderlich. Wen wollen Sie dafür hergeben?‹
    Der König wandte sich an seine Eskorte, deren Mitglieder am liebsten unsichtbar geworden wären. Doch ein Mann ergriff das Wort: ›Nehmt mich, o König. Mein Arzt sagt, dass ich mit meinem schwachen Herzen ohnehin nicht mehr lange zu leben habe.‹
    ›Nobel gesprochen!‹ rief Fusinian. ›Dir soll ein Denkmal errichtet werden, sobald ich mein Königreich wiedererobert habe.‹ Und dieses Denkmal gibt es tatsächlich noch heute. ›Also bitte, Madam.‹
    ›Noch einen Moment‹, sagte Gloé. ›Ich muss erst in die richtige Stimmung kommen.‹
    ›Jetzt geht das schon wieder los‹, sagte der König. ›Was ist es denn diesmal?‹
    ›Ich möchte nicht nur eine richtige Lizenz, sondern möchte Eure Hofzauberin werden.‹
    Über diesen Punkt wurde lange gestritten, doch schließlich gab Fusinian nach, und der Zauberspruch wurde aufgesagt. Der Mond färbte sich blutrot, die Erde bebte, der Wind pfiff heulend durch die Wälder, und vom Himmel schwärmte eine Horde Dämonen herab, die wie geflügelte Eidechsen aussahen.
    Doch da die Dämonen in körperlicher Form den Gesetzen der Materie unterworfen sind, hatten die Zähne keine Mühe, die Wesen aus der Luft zu pflücken und zu zerreißen. Die Überlebenden kehrten hastig in die Sechste Ebene zurück und lassen sich seither durch keinen Zauber mehr herunterlocken.
    Enttäuscht kehrte Fusinian der Hexe den Rücken und verschwand wieder. Von Zeit zu Zeit tauchte er in dieser oder jener Hauptstadt der Zwölf Reiche auf, denn er hatte überall Freunde und Partisanen. Einmal machte er auf dem Marktplatz von Metouro Rast und sah, wie ein dicker Lebensmittelhändler von einer Schar Jugendlicher überfallen wurde. Dabei kam er auf eine Idee.
    Die Gesichtslosen Fünf, die in Metouro herrschen, riefen kurz darauf Fusinian zu sich, um ihn um Rat zu bitten. Sie hatten von den Zähnen aus Kortoli eine Tributforderung erhalten.
    Fusinian musterte die fünf ausdruckslosen Masken und sagte: ›Schickt ihnen nicht nur das Geforderte, sondern doppelt soviel.‹
    ›Ihr seid ja verrückt!‹
    ›Habt Ihr eine gute Ernte gehabt?‹
    ›Aye, aber wieso …?‹
    ›Dann zahlt Eure Schuld in landwirtschaftlichen Produkten. Lasst mich erklären …‹
    Und wieder reiste Fusinian von Stadt zu Stadt und erläuterte Seinen Plan. Und Nahrungsmittel aller Art ergossen sich sechs volle Monate lang nach Kortoli, bis die Zwölf Städte am Rande ihrer finanziellen Möglichkeiten waren.
    Und dann kam der Tag, da König Fusinian an der Spitze einer Armee in sein Land einritt. Die Zähne waren inzwischen so dick geworden, dass sie sich kaum noch rühren konnten und nur sinnlos gewordene Drohungen ausstießen. Da sie für normale Waffen noch immer unangreifbar waren, wurden sie mit Flößen aufs Meer hinausgefahren, mit schweren Granitbrocken beschwert und versenkt. Und das war das rühmliche Ende der Geschichte.
    Jedenfalls bis auf eine Kleinigkeit. Fusinian feierte ein liebevolles Wiedersehen mit seiner Königin, der schönen Thanuda. Doch manchmal, wenn er sie geliebt hatte, bemerkte er, wie sie ihn seltsam musterte – mit einem Hauch von Enttäuschung, als vergliche sie ihn mit jemand anders. Was immer die Zähne

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