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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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mitgebracht, der sich nun an die Arbeit machte. Fusinian tat die Zähne in einen Sack, und beim nächsten Vollmond säte er die Zähne auf einem umgepflügten Feld aus.«
    Bei diesen Worten schritt Jorian durch den Saal und machte säende Gesten. In Wirklichkeit verstreute er das Pulver der Zwietracht, dessen Packung er in der linken Hand verbarg.
    Er fuhr fort: »Wie Gloé vorhergesagt hatte, drangen bald Speerspitzen durch den Boden, es folgten Helme, und bald standen einhundertachtundachtzig Riesen im Mondlicht, zweieinhalb Meter groß und bis an die Zähne bewaffnet.
    ›Wir sind die Zähne von Grimnor‹, sagte der größte mit donnernder Stimme. ›Was willst du von uns, kleiner Mann?‹
    Fusinian biss die Zähne zusammen und sagte: ›Eure Aufgabe, o Zähne, ist es, die Armeen Aussars zu besiegen, die mein Königreich überrennen.‹
    ›Das soll geschehen!‹ donnerte der Riese. Und schon marschierten die unheimlichen Gestalten auf die aussarische Grenze zu, so schnell, dass König Fusinian und seine Eskorte bald zurückfielen. Der König kehrte also nach Kortoli zurück, um zu sehen, wie die Dinge dort standen. Und als er eintraf, stellte er fest, dass die Zähne schon dort waren. Sie hatten die Soldaten Aussars dermaßen gründlich vertrieben, dass die wenigen Überlebenden in panischem Entsetzen über die Grenze geflohen waren, denn die Zähne hatten eine dicke Haut, für die Schwerthiebe und Lanzenstiche nur Kratzer waren.
    Zwei Riesen ließen den König und seine Begleitung in die Stadt, und in seinem Palast fand Fusinian den größten Zahn auf seinem Thron sitzen.
    ›Was‹, sprach er, ›tut Ihr auf meinem Thron?‹
    ›Wir haben beschlossen, das Königreich zu übernehmen. Das ist nur recht und billig, da wir so viel stärker sind als Ihr, so dass es lächerlich wäre, wenn wir uns von Euch Befehle erteilen ließen. Außerdem bekommen wir nur so genug zu essen, denn unser Appetit ist enorm. Ich habe Eure Königin zur Konkubine genommen und werde Euch jetzt zu meinem Leibsklaven machen.‹
    Aber Fusinian, der nicht umsonst der Fuchs genannt wurde, ergriff die Flucht, entzog sich dem Zugriff mehrerer Riesen, sprang auf sein Pferd und galoppierte zum Tor. Er war im Freien, ehe die Zähne eine Verfolgungsgruppe auf die Beine stellten; doch obwohl sie so schnell laufen konnten, wie Fusinians Pferd zu galoppieren vermochte, kannte er das Land besser als sie. In der Nacht überschritt er die Grenze nach Govannian.
    Fusinian hatte sich mit dem Erbherrscher von Govannian ganz gut verstanden, bis sich dieser weigerte, ihm gegen Aussar beizustehen. Fusinians Bericht jedoch war alarmierend genug, um diesen Streit zu begraben. Der Herrscher rief eine Armee zusammen, um gegen die Zähne vorzugehen, ehe sie auf den Gedanken kamen, auch sein Reich zu übernehmen.
    Inzwischen besuchte Fusinian die Zwölf Städte und erzählte seine Geschichte. Von den meisten Regierungen erhielt er Truppen für seine Befreiungsarmee, die bald darauf in Kortoli einmarschierte. Doch entsetzt kam der Vormarsch ins Stocken, als die Streitkräfte der Zähne auftauchten. Einige Riesen ritten auf Mammuts, die sie dem Cham der Gendings in Shven abgekauft hatten. Die Ungeheuer waren auf Flößen über das Meer gebracht worden. Andere Zähne fungierten als Offiziere für Kortolier, die in ihrer Angst jedem Kommando gehorchten.
    Fusinian war nicht ganz unvorbereitet und hatte eine Batterie der größten fahrbaren Katapulte bauen lassen, die es bis dahin gab und die fünfzig Pfund schwere Steine schleudern konnten. Während manche Geschosse bei den Kortoliern großen Schaden anrichteten, kümmerten sich die Zähne nicht um das Bombardement; einer fing einen Stein sogar mühelos ab und schleuderte ihn mit ebensolcher Kraft zurück – wobei er den Herrscher von Govannian so unglücklich traf, dass dessen Helm samt Kopf davonflog.
    Danach gab es kaum noch nennenswerte Zusammenstöße. Die Mammuts der Zähne vollführten ein Zangenmanöver, und die große Befreiungsarmee ergriff die Flucht, rücksichtslos verfolgt von den Zähnen.
    In den nächsten Monaten war von Fusinian, der die Höhle Gloés aufgesucht hatte, wenig zu hören.
    ›Nun, König‹, sagte sie und rührte in ihrem Kessel. ›Wie steht es mit meiner Lizenz?‹
    ›Zur Hölle mit Eurer Lizenz, Madam!‹ sprach er. ›Die Heilung, die Ihr mir verspracht, war schlimmer als die Krankheit.‹
    ›Das war Euer Fehler, Junge‹, sagte sie. ›Ihr hättet den Zähnen befehlen sollen, sich

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