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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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begutachtete die verklebten Borsten mit einem Grinsen.
    »Vermißt du irgendwas?« fragte er, und sie schaute rasch nach dem Rechten.
    »Nicht viel. Ein paar Briefe, mein Büchlein mit den Anschriften und Codes . Dinge, ohne die ich durchaus leben kann. Aber.« - sie rümpfte die Nase - ». der Strom war eine Zeitlang gesperrt, ehe du die Rückgängigmachung veranlaßt hast, oder?«
    »Freilich, von dem Tag an, als man dich verschleppte.«
    »In diesem Fall wird die Wohnung mit dem Moment, in dem ich den Kühlschrank öffne, unbewohnbar sein. Ich erinnere mich noch genau daran, daß ich zwei Dutzend Eier mehr hineingetan habe. Komm, wir müssen einen Haufen Abfall beseitigen. Heute abend wird hier eine Party stattfinden.«
    »Eine Party?«
    »Natürlich. Hast du noch nie vom Ungläubigen Thomas gehört? Außerdem sind Studenten schwatzhafte Zeitgenossen. Was du getan hast, wird morgen um diese Zeit durch alle Stränge des Datennetzes summen. Aber ich möchte es schon jetzt in die Mundpropaganda einschleusen.«
    »Du weißt verdammt gut, daß ich ein Programm eingespeist habe, das für eine Pressekonferenz.«
    ». am Mittag des Tages nach dem Start des Ballons sorgt«, fiel sie ihm ins Wort. »Nicky, Sandy, wie du nun heißen magst, Liebling , die Lawine, die du auslösen willst und wirst, kann uns bereits lange vorher in die Hölle hinabbefördern. Wenn du denen eine so schwere Schlappe zufügst, wie du annimmst, können wir beide gar nicht umsichtig genug vorausplanen.«
    Für einen ausgedehnten Moment dachte er darüber nach. Als er antwortete, zitterte seine Stimme leicht. »Das sehe ich ein. Ich hatte es mir bloß noch nicht richtig verdeutlicht. Schön, überlaß das Aufräumen mir. Geh du an den Kommunikator und verständige jeden, den du erreichen kannst. Und vielleicht bemühst du auch Ina, sie könnte ein paar Kollegen von der IIA mitbringen.«
    »Daran habe ich schon selbst gedacht«, sagte sie mit Gelassenheit und tippte den Code ihrer Mutter in den Apparat.
Ausschlüpfen des Lindbandwurms
    Beim Aufbruch zum Abendessen bei Freunden blieb Dr. Zoe Sideropoulos für einen Augenblick vor ihrem ComputerTerminal (Heimgerät) stehen, stellte eine Verbindung zum kontinentalen Datennetz her und tippte auf der Tastatur eine dreistellige Zahl. Dann ging sie hinaus zu ihrem Auto.
    Bei der Rückkehr von einem Abendseminar fiel es Dr. Joachim Jent auf, welcher Tag heute war; er tippte eine dreistellige Zahl in sein Computer-Terminal.
    Dekan Prudence McCourtenay lag mit einer Erkältung im Bett; sie hatte in jedem Winter die Märtyrerin des Wettergottes zu spielen. Aber sie hatte in ihrem Haus von sieben Räumen fünf Kommunikatoren, und einer davon stand neben ihrem Bett.
    Dr. Chase R. Dellinger entfernte sich kurz von unerwarteter Arbeit in seinem Labor - es ging um den Verdacht auf einen brandneu eingeschleppten Myzel, möglicherweise eine mutierte Abart - und blieb auf dem Rückweg bei einem Computer-Anschluß stehen, um dem Datennetz eine dreistellige Zahl einzugeben.
    Nerice Compton vertippte sich beim Wählen und fluchte herzhaft; sie und Rush hatten an diesem Abend Gäste und Lust auf einen tüchtigen Schluck.
    Richter Virgil Horovitz hatte einen Herzanfall erlitten. In seinem Alter mußte man damit rechnen, und es war ihm schon zweimal passiert. Als sie vom Besuch aus dem Krankenhaus zurückkam, dachte seine Haushälterin in ihrer üblichen Zuverlässigkeit daran, das Computer-Terminal einzuschalten und eine dreistellige Zahl zu tippen.
    Auf einer Party bei Bekannten führten Helga und Nigel Tow-nes ein paar amüsante Tricks vor, die man mit einem Computer-Anschluß anstellen konnte. Man hörte bei der Eingabe eines Codes nach drei Ziffern einfach auf. Der Rest ergab sich von selbst.
    Für jeden Fall war ein vollständiges Notprogramm vorhanden, das unweigerlich das Notwendige bewerkstelligt hätte. Aber es hatte sich in der Geschichte des Offenen Ohrs vielfach erwiesen, daß man Schlüsseldaten sicherheitshalber lieber außerhalb des Netzes aufbewahrte.
    Ungefähr um 23 Uhr Ostküsten-Standardzeit bedurfte der Wurm nur noch der Befruchtung, um damit zu beginnen, seine unvermuteten Eier zu legen.
Gemeinschaftsanschluß
    »Ja, verdammich! Paul ! Ach, prachtvoll, dich wiederzusehen. Komm nur rein.« Freeman blinzelte schüchtern und folgte der Aufforderung. Es wimmelte in Kates Wohnung von Gästen, hauptsächlich jungen Leuten in farbenfroher Kleidung, doch waren auch etliche gediegener gekleidete Personen von der

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