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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie presste die Kante des Tabletts gegen ihre Hüfte und griff nach dem ersten Töpfchen.
    »Ted!«, rief Torie freudig. »Seht mal alle her, wer da kommt!«
    Meg schlug das Herz bis zum Hals, ihr Kopf ging ruckartig nach oben, und sie konnte sich kaum auf ihren rosa Plateausohlen halten, als sie Ted in der Tür stehen sah. Und binnen Sekunden begannen die Soufflés zu rutschen … und sie musste an den Kinderwagen denken.
    Ihr Papa hatte ihr das Phänomen erklärt, als sie noch ein Kind war. Wenn man im Film einen Kinderwagen sah, wusste man, dass ein schnelles Auto darauf zugefahren kam. Dasselbe passierte mit dem Karren eines Blumenhändlers, einer Hochzeitstorte oder einer Fensterscheibe, die über eine Straße getragen wurde.
    Lehn dich zurück in deinen Sessel, Kindchen, und halt dich fest, denn eine Verfolgungsjagd im Auto kommt auf dich zu.
    Genauso war es mit den Schokoladensoufflés.
    Sie schaffte es kaum noch, das Tablett zu halten. Sie verlor ihr Gleichgewicht. Die Soufflés hatten zu rutschen begonnen. Eine Verfolgungsjagd im Auto kam auf sie zu.
    Doch das Leben war kein Film, und lieber hätte sie die Glasscherben vom Küchenboden gegessen, als zuzulassen, dass diese weißen Töpfchen herunterfielen. Sie schwankte zwar auf ihren Absätzen, verlagerte aber dennoch das Gewicht, brachte ihre Hüfte wieder in Position und konzentrierte sich einzig auf ihre Willenskraft, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    Die Töpfchen kamen zur Ruhe. Francesca erhob sich von ihrem Stuhl. »Teddy, mein Schatz, du kommst gerade rechtzeitig zum Dessert. Setz dich zu uns.«
    Meg hob ihr Kinn. Der Mann, den sie liebte, starrte sie an. Seine bernsteinfarbenen Augen, die sich beim Liebesspiel verschleierten, waren jetzt vollkommen klar und verfolgten alles ganz genau. Sein Blick fiel auf das Tablett, das sie trug. Dann sah er sie wieder an. Meg schaute nach unten. Die Soufflés fielen langsam in sich zusammen. Eins nach dem anderen. Pfft …Pfft …Pfft …

Kapitel 16
    »Meine Damen.« Teds Blick wanderte von Megs weißer Kellnerinnenschürze zu seiner Mutter, die sich plötzlich in das reinste Energiebündel verwandelt hatte.
    »Hol dir einen Stuhl, Liebling. Quetsch dich hier neben Shelby.« Ihre kleine Hand flog vom Haar zu den Armreifen und dann zur Serviette, wie ein Paradiesvogel, der einen sicheren Platz zum Landen suchte. »Glücklicherweise ist mein Sohn in Damengesellschaft in seinem Element.«
    Torie schnaubte. »Das kannst du wohl sagen. Er hat mit der Hälfte der hier Anwesenden was gehabt.«
    Ted neigte seinen Kopf den Versammelten zu. »Und jeden Augenblick genossen.«
    »Nicht jeden«, warf Zoey ein. »Erinnerst du dich noch, als Bennie Hanks sämtliche Toiletten verstopft hatte, kurz vor dem Chorkonzert der fünften Klasse? An diesem Abend haben wir es nicht geschafft, essen zu gehen.«
    »Aber ich hatte Gelegenheit, eine engagierte junge Erzieherin in Aktion zu erleben«, sagte Ted galant, »und Bennie hat eine wichtige Lektion gelernt.«
    Als Zoey sich der Vorstellung von dem, was hätte sein können, hingab, nahm ihr Gesicht einen sehnsüchtigen Ausdruck an und machte ihre Züge weich. Doch sie riss sich zusammen und kehrte wieder in die Wirklichkeit zurück. »Bennie ist im Space-Camp von Huntsville. Wollen wir hoffen, dass sie dort besser auf ihre Toiletten aufpassen.«
    Ted nickte, aber er hatte sich bereits seiner Mutter zugewandt. Mit festem Blick und ohne ein Lächeln auf den Lippen. Francesca stürzte sich auf ihr Wasserglas. Emmas Blicke schossen besorgt zwischen den beiden hin und her, und sie sprang rasch in die Bresche. »War deine Geschäftsreise denn erfolgreich, Ted?«
    »War sie.« Langsam löste er seinen Blick von seiner Mutter und konzentrierte sich auf Meg. Sie gab vor, es nicht zu bemerken, und servierte schwungvoll das erste der Soufflés, als gehörte der Krater in dessen Mitte dazu.
    Er kam auf sie zu, das Kinn entschlossen vorgereckt. »Lass mich dir helfen, Meg.«
    Gelbe Warnleuchten begannen in ihrem Kopf zu blinken. »Nicht nötig.« Sie schluckte. »Sir.«
    Seine Augen wurden schmal. Sie griff nach dem nächsten Töpfchen. Sowohl Francesca als auch Emma wussten, dass Ted und sie ein Liebespaar waren, und der mysteriöse nächtliche Spanner, der womöglich auch bei ihr eingebrochen war, wusste es ebenfalls. War dieser Mensch etwa jetzt hier und beobachtete sie? Diese Möglichkeit war aber nur zum Teil für die sich immer stärker bemerkbar machende bange Ahnung

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