Der Schoenste Fehler Meines Lebens
damit sie nicht herumlaufen musste. Die Gäste trafen pünktlich ein. Sie trugen Leinen und Baumwolle in allen Farben und waren mehr herausgeputzt, als man dies in Kalifornien zu so einem Anlass getan hätte, aber in Texas war es offenbar selbst bei der jungen Generation eine Todsünde, nicht dem Anlass gemäß gekleidet zu sein.
Meg erkannte ein paar der Golferinnen aus dem Club. Torie unterhielt sich mit der einzigen Person im Raum, die komplett in Schwarz gekleidet war, einer Frau, die Meg noch nie gesehen hatte. Sie zögerte auf halbem Weg, die Champagnerflöte an ihre Lippen zu führen, als sie Meg mit dem Serviertablett kommen sah. »Was um Himmels willen tun Sie denn hier?«
Meg täuschte einen Knicks vor. »Ich heiße Meg, und ich werde Sie heute bedienen.«
»Warum?«
»Warum nicht?«
»Weil …« Torie winkte ab. »Ich weiß nicht, warum nicht. Ich weiß nur, dass ich es nicht richtig finde.«
»Aber Mrs. Beaudine brauchte Hilfe, und ich hatte einen freien Tag.«
Torie zog die Stirn kraus und wandte sich dann an die dünne Frau an ihrer Seite, die einen strengen schwarzen Bob und eine Brille mit rotem Plastikgestell trug. Ohne sich Sorgen ums Protokoll zu machen, stellte sie die beiden Frauen einander vor. »Lisa, das ist Meg. Lisa ist Francescas Agentin. Und Meg ist – «
»Ich kann dieses Blätterteiggebäck nur wärmstens empfehlen. « Meg war sich nicht sicher, ob Torie nicht vorhatte, sie als die Tochter der großartigen Fleur Savagar Koranda vorzustellen, des Superstars der Talentagenten, denn sie kannte Torie inzwischen gut genug und wollte kein Risiko eingehen. »Und sehen Sie zu, dass noch Platz fürs Dessert bleibt. Ich werde die Überraschung nicht verderben, indem ich erzähle, was das sein wird, aber enttäuscht werden Sie mit Sicherheit nicht.«
»Meg?« Emma tauchte auf und runzelte ihre schmale Stirn. Das Ohrringpaar, das Meg aus farbenprächtigen Karneolperlen gefertigt hatte, hüpfte an ihren Ohrläppchen. »Ach du liebe Zeit …«
»Lady Emma.« Meg hielt ihr das Tablett hin.
»Nur Emma. Ach, vergessen Sie’s. Ich weiß auch nicht, warum ich das immer sage.«
»Ich auch nicht«, sagte Torie. »Lisa, ich bin mir sicher, Francesca hat Ihnen bereits alles über unser hiesiges Mitglied der königlichen Familie Großbritanniens erzählt, aber ich glaube, begegnet sind Sie sich noch nicht. Das ist meine Schwägerin Lady Emma Wells-Finch Traveler.«
Emma seufzte und streckte ihre Hand aus. Meg stahl sich davon und bediente unter Francescas wachsamen und besorgten Augen die örtliche Mafia.
Birdie, Kayla, Zoey und Shelby Traveler standen als Grüppchen am Fenster. Beim Näherkommen hörte Meg Birdie sagen: »Haley war gestern Abend mit Kyle Bascom zusammen. Und ich schwöre bei Gott, sollte sie schwanger werden …«
Meg fiel Haleys bleiches Gesicht wieder ein, und sie betete, es möge nicht bereits passiert sein. Kayla sah Meg und rempelte Zoey so fest an, dass diese ihren Champagner verschüttete. Sämtliche Frauen inspizierten Megs Rock. Shelby warf Kayla einen inquisitorischen Blick zu. Meg hielt Birdie den Stapel Servietten hin.
Zoey nestelte an ihrer Halskette, die aussah, als wäre sie aus gelackten Froot Loops zusammengesetzt. »Es überrascht mich, dass Sie noch immer auf Partys arbeiten müssen, Meg. Kayla erzählte, dass Ihr Schmuck sich hervorragend verkauft. «
Kayla zupfte sich die Haare zurecht. »So hervorragend nun auch wieder nicht. Das Affenhalsband habe ich zweimal reduziert, bin es aber nach wie vor nicht losgeworden.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich es noch einmal neu mache.« Meg musste zugeben, dass das Affenhalsband nicht ihr bestes Stück war, aber fast alles andere, was sie Kayla gegeben hatte, hatte sich schnell verkauft.
Birdie fuhr sich durch ihr knallrotes Haar und betrachtete Meg hochmütig. »Würde ich mir Hilfe zum Bedienen holen, würde ich sehr genau angeben, wen ich haben möchte. Francesca ist in dieser Hinsicht zu gleichgültig.«
Zoey sah sich um. »Hoffentlich ist Sunny noch nicht zurück. Stellt euch mal vor, Francesca hätte sie eingeladen, und Meg wäre auch da. Solchen Stress braucht keiner von uns. Ich jedenfalls nicht, denn in wenigen Wochen fängt bei mir die Schule wieder an, und mir fehlt eine Vorschulerzieherin.«
Shelby Traveler wandte sich an Kayla. »Ich liebe Affen«, sagte sie. »Ich werde die Halskette kaufen.«
Torie schloss sich dem Kreis an. »Seit wann liebst du denn Affen? Ich kann mich noch gut
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