Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Telefon und verhandelte mit Spences Anwälten, die jeden Tag erwartet wurden, um die Verträge unter Dach und Fach zu bringen, oder er war mit der Operation »Meide Sunny!« beschäftigt. Sie vermisste ihn schrecklich und ebenso ihr nicht vollkommen befriedigendes Sexleben.
Auch sie war damit beschäftigt, Spence so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Glücklicherweise unterstützten die Einheimischen sie dabei. Doch das Unbehagen, das sie seit Tagen begleitete, wollte nicht weichen.
Am Sonntag machte sie nach der Arbeit einen Umweg zu ihrem Schwimmteich, um sich dort abzukühlen. Dieser Fluss und auch der Pedernales River, der ihn speiste, hatten es ihr angetan. Obwohl sie auf Fotos gesehen hatte, wie er durch plötzliche schwere Regenfälle zu einem wilden, zerstörerischen Ungetüm anschwellen konnte, war das Wasser immer sanft zu ihr gewesen.
Am Flussufer wuchsen Zypressen und Eschen, und manchmal erhaschte sie einen Blick auf einen Weißwedelhirsch oder ein Gürteltier. Einmal tauchte hinter einem Knopfbusch ein Kojote auf und war genauso erschrocken, sie zu sehen, wie sie ihn. Aber heute verweigerte das kühle Wasser ihr seine Zauberkraft. Das beunruhigende Gefühl, dass ihr was Wichtiges entgangen war, ließ sie nicht los. Es baumelte vor ihr wie eine Frucht, an die sie nicht drankam.
Es zogen Wolken auf, und ein Buschhäher schimpfte von seinem Sitz auf einem Nesselbaum auf sie herab. Sie schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und tauchte wieder unter. Als sie hochkam, war sie nicht mehr allein.
Spence ragte am Ufer über ihr auf und hielt die Kleider, die sie ausgezogen hatte, in seinen großen Händen. »Sie sollten nicht ganz allein schwimmen gehen, Miss Meg. Das ist gefährlich. «
Ihre Zehen gruben sich in den Schlamm, und die Wellen schlugen an ihre Schultern. Offenbar war er ihr hierher gefolgt, und sie war zu sehr in Gedanken gewesen, um es zu bemerken. Ein dummer Fehler, den jemand, der so viele Feinde hatte wie sie, niemals hätte machen dürfen. Als sie ihn mit ihren Kleidern sah, krampfte sich alles in ihr zusammen. »Nichts für ungut, Spence, aber ich bin nicht in der Stimmung, Gesellschaft zu haben.«
»Aber ich bin es womöglich leid, darauf zu warten, bis Sie bereit dazu sind.« Mit ihren Kleidern in der Hand setzte er sich auf einen großen Felsen am Flussufer neben das Handtuch, das sie dort abgelegt hatte, und studierte sie. Er war geschäftsmäßig gekleidet mit dunkelblauer Hose und einem langärmeligen blauen Oxfordhemd, das er bereits durchgeschwitzt hatte. »Es hat ganz den Anschein, als gelänge es Ihnen jedes Mal, wenn ich ein ernstes Gespräch mit Ihnen beginnen möchte, mir zu entschlüpfen.«
Bis auf ihr nasses Höschen war sie nackt, und so gern sie in Spence auch den Hanswurst sah, war er dies doch ganz und gar nicht. Eine Wolke schob sich über die Sonne. Sie ballte unter Wasser ihre Fäuste. »Ich bin ein unbekümmerter Mensch und mag keine ernsten Gespräche.«
»Es kommt aber der Zeitpunkt, da wird es für jeden mal ernst.«
Als sie zusehen musste, wie er ihren BH durch seine Finger gleiten ließ, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Sie ließ sich nicht gern erschrecken. »Gehen Sie, Spence. Sie waren nicht eingeladen.«
»Entweder kommen Sie heraus oder ich komme rein.«
»Ich bleibe, wo ich bin. Mir gefällt das nicht, und ich möchte, dass Sie gehen.«
»Das Wasser sieht verdammt einladend aus.« Er legte ihre Kleider neben sich auf den Felsen. »Habe ich Ihnen schon erzählt, dass ich auf dem College Wettkampfschwimmer war?« Er begann seine Schuhe auszuziehen. »Ich überlegte sogar, für die Olympischen Spiele zu trainieren, aber ich hatte zu viel anderes zu tun. «
Sie ließ sich tiefer ins Wasser sinken. »Wenn Sie ernsthaft an mir interessiert sind, Spence, dann schlagen Sie jetzt den falschen Weg ein.«
Er zog seine Socken aus. »Ich hätte schon viel früher Tacheles mit Ihnen reden sollen, aber Sunny meint, ich sei zu geradeheraus. Mein Gehirn arbeitet schneller als das der meisten Leute. Sie meint, ich lasse den Leuten nicht immer genug Zeit, mich kennenzulernen.«
»Da hat sie recht. Sie sollten auf Ihre Tochter hören.«
»Lassen Sie den Blödsinn, Meg. Sie hatten genug Zeit.« Er knöpfte sein blaues Oxford-Frackhemd auf. »Sie denken wohl, ich möchte nur eine schnelle Nummer schieben. Aber ich will mehr als das, aber Sie bleiben ja nie lang genug und hören sich an, was ich Ihnen zu sagen habe.«
»Dafür entschuldige ich mich. Ich
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