Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Uhr belegte ihre Gruppe drei Tische, und es fehlten nur Ted und Sunny.
Meg hatte sich in der Umkleide geduscht, bevor sie vom Club aufbrachen, und wechselte ihre Klamotten: Sie schlüpfte in ein nichtssagendes graues Top mit Schlauchkragen und einen weiten Rock und zog Sandalen an, aber selbst diese Kleidung entmutigte Spence nicht, der seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Er nutzte jede Gelegenheit, sich an sie zu drücken. Strich mit seinen Fingern über ihr Handgelenk, sorgte dafür, dass die Papierserviette richtig auf ihrem Schoß zu liegen kam, und streifte beim Griff nach einer Flasche Tabasco ihre Brust mit seinem Arm. Lady Emma gab sich alle Mühe, ihn abzulenken, doch Spence hielt sämtliche Fäden in der Hand und nutzte sie zu seinem Vorteil. Und so landete sie schließlich unter dem rot-blauen Neonschild des Roustabout auf dem Parkplatz und hielt sich ihr Telefon ans Ohr.
»Dad, ich habe einen deiner größten Fans hier«, sagte sie, als ihr Vater abnahm. »Du hast sicherlich schon von Spencer Skipjack gehört, dem Gründer von Viceroy Industries. Sie stellen die luxuriösesten Installationsartikel her. Er ist im Grunde ein Genie.«
Spence grinste, und seine Brust blähte sich im Neongeflacker auf wie ein Soufflé.
Sie hatte ihren Vater von seiner alten Smith-Corona-Schreibmaschine weggeholt oder von ihrer Mutter. Glücklich war er darüber jedenfalls nicht. »Worum geht’s, Meg?«
»Kannst du dir das vorstellen?«, antwortete sie. »Er hat unglaublich viel zu tun und hat mir trotzdem heute eine Golfstunde gegeben.«
Sein Ärger verwandelte sich in Besorgnis. »Steckst du in irgendwelchen Schwierigkeiten?«
»Keineswegs. Golf ist ein ganz wunderbarer Sport. Aber das weißt du ja selbst.«
»Dafür solltest du wirklich gute Gründe haben.«
»Habe ich. Hier ist er.«
Sie reichte Spence das Telefon und hoffte das Beste.
Spence schlug bei ihrem Vater sofort einen peinlich intimen Ton an und würzte eine Filmkritik mit Installationsratschlägen, bot die Nutzung seines Privatjets an und informierte Jack Koranda darüber, wo man in Los Angeles gut essen konnte. Offenbar hatte ihr Vater sich zusammengenommen und ihn nicht durch irgendeine Bemerkung beleidigt, denn Spence strahlte, als er ihr endlich das Telefon zurückgab.
Ihr Vater hingegen war alles andere als glücklich. »Dieser Kerl ist ein Idiot.«
»Ich wusste, du würdest beeindruckt sein. Ich habe dich lieb.« Meg klappte ihr Telefon zu und zeigte Spence den erhobenen Daumen. »Normalerweise wird mein Dad nicht so schnell warm mit Leuten.«
Ein Blick auf Spences strahlendes Gesicht sagte ihr, dass dieses Gespräch seine Fixierung auf sie nur noch verstärkt hatte. Er legte seine Hände um ihre Arme und wollte sie gerade an sich ziehen, da flog die Tür des Roustabouts auf, und Torie, die endlich mitbekommen hatte, dass sie fehlten, kam zu ihrer Rettung herbeigeeilt. »Beeilt euch, ihr beiden. Kenny hat gerade jedes Dessert auf der Speisekarte dreimal bestellt.«
Spence behielt seine Raubtieraugen fest auf Meg gerichtet. »Meg und ich haben andere Pläne.«
»Den Molten Lava Cake?«, schrie Meg begeistert.
»Und den gewürzten Peach Cobbler!«, verkündete Torie lauthals.
Es gelang ihnen, Spence wieder mit hineinzunehmen, aber Meg war es leid, wie eine Geisel gehalten zu werden. Zum Glück hatte sie darauf bestanden, selbst zu fahren, und nach vier Bissen vom Molten Lava Cake erhob sie sich vom Tisch. »Es war ein langer Tag, und ich muss morgen wieder arbeiten. «
Dallie war sofort auf den Beinen. »Ich werde Sie zu Ihrem Auto begleiten.«
Kenny schob Spence ein Bier zu und stoppte ihn, bevor er ihr folgen konnte. »Ich könnte einen geschäftlichen Rat brauchen, Spence, und da fällt mir niemand Besserer als Sie ein.«
Sie flüchtete.
Tags zuvor hatte sie, als sie von der Arbeit kam, entdeckt, dass die zerbrochene Windschutzscheibe ihrer Rostlaube durch eine neue ersetzt worden war. Ted leugnete, dafür verantwortlich zu sein, doch sie wusste, dass sie es ihm zu verdanken hatte. Bis jetzt waren keine weiteren Übergriffe erfolgt, aber vorbei war es noch nicht. Wer auch immer sie so sehr hasste, würde nicht aufgeben, nicht, solange sie in Wynette weilte.
Sie betrat das Haus, wo sie Skeet schlafend in einem Sessel vorfand. Auf Zehenspitzen ging sie an ihm vorbei in ihr Zimmer. Während sie ihre Sandalen abstreifte, glitt das Fenster auf, und Ted zwängte sich gelenkig hindurch. Kleine Lustbläschen stiegen in ihr auf. Mit
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