Der Schoenste Fehler Meines Lebens
nicht hatte reparieren lassen.
Während sie wartete, bis die beiden Polizisten ihr Kennzeichen überprüft hatten, geriet sie in Panik. Endlich stieg der Beamte, der hinter dem Steuer gesessen hatte, aus und näherte sich breitbeinig. Sie konnte seinen Bierbauch sehen, der über dem Gürtel hing. Seine Haut war gerötet, er hatte eine große Nase, und die Haare, die unter seinem Hut hervorquollen, erinnerten an Stahlwolle.
Sie kurbelte ihr Fenster herunter und setzte ein Lächeln auf. »Hallo, Officer.« Bitte, lieber Gott, lass meinen kaputten Auspuff den Grund sein und nicht meine Zechprellerei. Sie reichte ihm ihre Fahrerlaubnis und den Fahrzeugschein, noch bevor er sie darum gebeten hatte. »Gibt es ein Problem?«
Er studierte ihre Papiere und betrachtete dann ihre Filzcloche. Sie überlegte, ihm zu erzählen, dass Ginger Rogers diese einmal getragen hatte, aber er sah nicht nach einem Fan alter Filme aus. »Uns liegt eine Meldung vor, wonach Sie den Gasthof verlassen haben, ohne die Rechnung zu bezahlen, Ma’am.«
Ihr wurde flau im Magen. »Ich? Das ist ja lächerlich.« Aus dem Augenwinkel sah sie im Außenspiegel, dass die Verstärkung des Officers beschloss, sich dazuzugesellen. Nur dass der zweite Mann Jeans und ein schwarzes T-Shirt anstatt einer Uniform trug. Und der zweite Mann –
Sie schaute angestrengt in den Spiegel. Nein!
Schuhe knirschten auf dem Kies. Ein Schatten fiel auf die Wagenseite. Sie hob ihren Blick und schaute in die ungerührten bernsteinfarbenen Augen von Ted Beaudine.
»Hallo, Meg.«
Kapitel 4
»Ted!«, rief Meg, als wäre er die Person, die sie am sehnlichsten zu sehen wünschte, und nicht ihr schlimmster Albtraum. »Hast du bei der Polizei angeheuert?«
»Bin mitgefahren.« Er stützte seinen Ellbogen am Dach ihres Wagens ab. Während er ihr Erscheinungsbild auf sich wirken ließ, bekam sie den Eindruck, dass auch er an ihrer Cloche keinen Gefallen fand — oder an etwas anderem. »Mein Terminplan für die nächsten beiden Wochen hat sich plötzlich gelockert.«
»Ah.«
»Wie ich höre, hast du im Gasthof die Zeche geprellt.«
»Ich? Nein. Ein Irrtum. Das habe ich nicht – ich bin nur herumgefahren. Schöner Tag. Die Zeche geprellt? Nein. Sie haben meinen Koffer. Wie könnte ich mich da einfach so verdrücken? «
»Ich würde sagen, indem du in dein Auto steigst und davonfährst«, sagte Ted, als ob er der Bulle wäre. »Wohin willst du denn?«
»Nirgendwohin. Ich bin auf Erkundungsfahrt. Das mache ich gern, wenn ich irgendwo neu hinkomme.«
»Am besten bezahlst du vorher deine Rechnung, bevor du auf Erkundungsfahrt gehst.«
»Da hast du völlig recht. Ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich werde mich sofort darum kümmern.« Was sie natürlich nicht tun konnte.
Ein Laster dröhnte in Richtung Stadt vorbei, und Schweißtropfen perlten zwischen ihren Brüsten nach unten. Sie musste sich jemandem auf Gnade oder Ungnade ausliefern, und es dauerte nicht lang, bis sie ihre Wahl getroffen hatte. »Könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen, Officer?«
Achselzuckend trat Ted hinter den Wagen. Der Officer kratzte sich an der Brust. Meg nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne und senkte ihre Stimme. »Sehen Sie, die Sache ist die … ich habe einen dummen Fehler gemacht. Bei all meinen Reisen kam meine Post nicht hinterher, und das hat zu einem kleinen Problem mit meiner Kreditkarte geführt. Ich werde den Gasthof bitten müssen, mir eine Rechnung auszustellen. Ich denke nicht, dass das ein Problem sein wird.« Sie errötete vor Scham, und ihre Kehle schnürte sich so eng zusammen, dass sie die Worte kaum herausbrachte. »Sie wissen doch sicherlich, wer meine Eltern sind?«
»Jawohl, Ma’am, das weiß ich.« Der Polizist drehte seinen Kopf, der auf einem kurzen, gedrungenen Hals saß, nach hinten. »Ted, sieht ganz danach aus, als hätten wir es hier mit einer Landstreicherin zu tun.«
Einer Landstreicherin ?
Sie sprang aus dem Wagen. »Jetzt warten Sie mal eine Minute! Ich bin keine – «
»Bleiben Sie, wo Sie sind, Ma’am.« Die Hand des Polizisten ging an sein Halfter. Ted setzte seinen Fuß auf ihre hintere Stoßstange und verfolgte alles interessiert.
Meg wirbelte zu ihm herum. »Ich werde doch nicht gleich zur Landstreicherin, nur weil ich den Gasthof bitte, mir eine Rechnung zuzuschicken!«
»Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe, Ma’am?«, bellte der Polizist sie an. »Zurück in den Wagen.«
Ehe sie Zeit zu reagieren hatte, kam Ted
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