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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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den folgenden beiden Tagen war im Club viel los. Seit Shelbys Party wussten alle, dass Spence in sie vernarrt war, und sie bekam bessere Trinkgelder, weil den Golfern ihr möglicher Einfluss auf den Installationskönig bewusst war. Selbst Bruce, Kaylas Vater, drückte ihr einen Dollar in die Hand. Sie bedankte sich für die Großzügigkeit und erinnerte die Spieler dann, doch ihre Flaschen und Dosen zu recyceln. Daraufhin versicherten sie ihr, dem gern nachzukommen, erinnerten sie aber auch, dass jeder ihrer Schritte beobachtet wurde.
    Am Donnerstag trafen die Kisten aus Los Angeles ein, um die sie die Haushälterin ihrer Eltern gebeten hatte. Sie besaß keine erlesene Garderobe, denn dazu reiste sie viel zu viel, und verschenkte ihre Sachen auch gern, aber ihre Schuhe brauchte sie. Noch wichtiger war allerdings die große Plastiktonne, in der sie die Beute ihrer Reisen verwahrte – die Perlen, Amulette und Münzen, viele davon Antiquitäten, die sie auf der ganzen Welt gesammelt hatte.
    Ted rief sie von Santa Fe aus nicht an, aber damit rechnete sie auch nicht. Doch sie vermisste ihn, und so machte ihr Herz einen verrückten kleinen Sprung, als Kenny und er am Freitagnachmittag mitten in ihrem Spiel an ihrem Cart haltmachten. Kenny berichtete ihr, Spence und Sunny seien gerade aus Indianapolis zurückgekehrt und würden an diesem Abend im Roustabout zum Essen erwartet. Sie sagte Ted, sie werde selbst fahren und er brauche sie nicht abzuholen. Das gefiel ihm nicht, aber er wollte vor Kenny keinen Streit mit ihr anfangen und schlenderte deshalb zum Ball-Wäscher, warf seinen makellosen Titleist Pro VI hinein und bediente die Wasserpumpe mit viel mehr Kraft, als nötig war.
    Die Morgensonne tauchte ihn bei seinem Abschlag in ihr goldenes Licht, aber wenigstens hielten die Vögel den Schnabel. Verlor er denn nie seine Kontrolle? Sie versuchte sich vorzustellen, wie es unter seiner glatten Oberfläche bröckelte. Gelegentlich glaubte sie sogar Verletzlichkeit aufblitzen zu sehen, wenn es ein wenig zu lange dauerte, bis sein Mund sich zu einem lässigen Lächeln formte oder ein müder Schatten über seine Augen zog. Aber diese Eindrücke verschwanden so rasch, wie sie auftauchten, und ließen seinen Glanz ungetrübt.

    Meg traf als Letzte im Roustabout ein. Sie hatte den schwarzweißen Miu-Miu-Minirock aus dem Secondhandshop angezogen, dazu ein giftgrünes Tankshirt und ein Paar ihrer Lieblingsschuhe, kunstvoll bestickte rosafarbene Plateausandalen aus Leinwand. Aber auf ihrem Weg zum Tisch bekam ihr Vintage-Rock größere Aufmerksamkeit als ihre fabelhaften Schuhe.
    Außer Ted und den Skipjacks hatten sich auch sämtliche Travelers mit ihren Ehefrauen um den großen Holztisch versammelt: Torie und Dexter, Emma und Kenny, Warren Traveler und Shelby. Sunny hatte sich den Platz rechts von Ted gesichert, wo sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit besser einfordern konnte. Während Meg sich näherte, musterte er erst ihren Mini und warf ihr dann einen Blick zu, den sie als Befehl verstand, sich an seine andere Seite zu setzen. Sie hatte ihm mehr als deutlich gemacht, ihre Affäre geheim halten zu wollen, und deshalb quetschte sie einen Stuhl zwischen Torie und Shelby, sodass sie direkt gegenüber von Emma zu sitzen kam.
    Als sie sah, wie unkompliziert und liebevoll Torie, Emma und Shelby miteinander umgingen, merkte sie, wie sehr sie ihre eigenen Freundinnen vermisste. Wo mochte Lucy jetzt wohl sein, und wie kam sie zurecht? Und was die anderen betraf … Sie hatte seit Wochen keine Anrufe von Georgie, April und Sasha angenommen, weil sie ihre Freundinnen, die ihren Platz im Leben gefunden hatten, nicht wissen lassen wollte, wie bedrohlich ihre Lage war. Doch da diese von ihr gewohnt waren, dass sie gern abtauchte, schienen sie sich über ihre fehlenden Rückrufe auch nicht zu wundern.
    Familie Traveler verstand es, den Skipjacks auf schon fast unverschämte Weise Honig ums Maul zu schmieren. Shelby ließ sich Viceroys neue Produktlinie in allen Einzelheiten erklären, Torie badete Sunny in Komplimenten über ihr glänzendes dunkles Haar und die Wahl ihrer klassischen Garderobe, während Kenny die Stärken von Spences Putting-Spiel betonte. Die Atmosphäre war angenehm, fast entspannt, bis auf den Moment, da Meg den Fehler machte, Kennys Frau mit »Emma« anzusprechen.
    An einem Tisch nach dem anderen wurde es still. »Was habe ich falsch gemacht?«, sagte sie, als alle sie anstarrten. »Sie sagte mir, ich solle sie Emma

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