Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
nicht durch diesen Blödsinn noch komplizierter. Ich versuche, eine simple Wahrheit aus dir herauszuholen, und du bringst alles so gründlich durcheinander, dass ich demnächst einen Übersetzer brauche. Kremieren? Dich zu Asche verbrennen? Wenn er dir das Verbrechen anhängen will, kremiert er dich auf keinen Fall vorher.«
    Nummy wich vorsichtig wieder zu den Pritschen zurück, weil er dem Atem seines Zellengenossen entkommen wollte, der schlimmer als Auspuffgase in seiner Nase brannte, und strengte sich währenddessen an, das Wort richtig hinzukriegen. »Kremenieren. Nein. In kremenieren.«
    »Ink rimin ieren«, sagte Mr Lyss. »Pine wollte dich belasten, um dir den Mord an dem alten Fred in die Schuhe zu schieben.«
    »Dem armen Fred.«
    »Aber er hatte noch nichts gestohlen, er konnte doch gar nichts in deinem Haus verstecken.«
    »Nein, er war gekommen, um mir Zeug abzunehmen, um es dann in das Haus vom armen Fred zu bringen.«
    »Was für Zeug?«
    »Sachen, von denen ich überhaupt nicht wusste, dass ich so was habe. Deehennah.«
    »Was? Was hast du gesagt?«
    »Deehennah. Polizeichef Jarmillo sagt, das könnten ein paar Haare von mir und meine Spucke auf einem Wasserglas sein.«
    » DNA , du verfluchter Narr.«
    »Meine Finger auf dem Glas, meine Male.«
    »Deine Abdrücke .«
    »Meine Finger, wieder meine Male, auf dem Griff eines Hammers. Polizeichef Jarmillo sagt, ich würde nicht mal merken, dass ich dieses Zeug weggebe.«
    Mr Lyss folgte Nummy zu den Pritschen. »Und was ist dann passiert? Warum hat Pine es nicht durchgezogen?«
    »Mr Bob Pine, der kam, als ich gerade Brot im Toaster hatte.«
    Nach einem Moment sagte Mr Lyss: »Und?«
    »Es war ganz normales Weißbrot.«
    Mr Lyss trat von einem Fuß auf den anderen, als könnte er jeden Moment zu tanzen beginnen. Dabei hieb er immer wieder seine Fäuste gegeneinander, und seine Augen traten weiter hervor, als man es bei Augen für möglich halten sollte, ohne dass sie aus ihren Augenhöhlen fielen.
    Er war ganz gewiss ein reizbarer Mensch.
    » Toast? «, sagte Mr Lyss, als sei ihm schon allein der Gedanke an Toast widerlich. »Toast? Toast? Was hat Toast damit zu tun?«
    »Was Toast damit zu tun hat, das ist Großmamas Pfirsichkonfitüre«, sagte Nummy. Er wollte sich setzen, um dem ekelhaften Atem des Mannes zu entkommen, doch er richtete sich wieder auf, ehe sein Hintern Mr Lyss’ Pritsche berührt hatte. »Ich habe leckeren Toast für Mr Bob Pine gemacht. Er war ganz wild auf die Pfirsichkonfitüre. Also habe ich ihm von Großmama erzählt und wie sie mir alles beigebracht hat, was ich brauchen würde, um zu Hause allein zurechtzukommen, wenn Gott sie zu sich holt.«
    Lyss sagte: »Die Pfirsichkonfitüre hat ihm geschmeckt.«
    »Sir, er war ganz verrückt danach.«
    »Weil ihm die Pfirsichkonfitüre geschmeckt hat, hat er beschlossen, den alten Fred nicht zu töten … «
    »Den armen Fred.«
    »… er hat beschlossen, dir den Mord nicht anzuhängen, und er hat beschlossen, diese fiese Trudy bei den Bullen zu verpfeifen.«
    »Mrs Trudy LaPierre«, sagte Nummy. »Sie hatte etwas Böses getan, und das ist nie eine gute Idee.«
    Mr Lyss pochte mit seinen Knöcheln auf Nummys Brustkorb, wie er an eine Tür geklopft hätte. »Lass mich dir eines sagen, Peaches. Wenn du für mich Weißbrot getoastet hättest, hätte mich die leckerste Konfitüre auf Erden nicht davon abhalten können, Trudys Geld zu verdienen. Ich hätte den alten Fred getötet … «
    »Den armen Fred.«
    »… und dich hätte ich auch getötet und es wie einen reumütigen Selbstmord aussehen lassen, nachdem du deinen Nachbarn abgemurkst hast. Was sagst du dazu?«
    »Dazu möchte ich nichts sagen. Ich möchte nicht mal daran denken, Sir.«
    Mr Lyss pochte wieder auf Nummys Brustkorb und sagte: »Was du willst, kann ich dir ganz genau sagen, Peaches. Du willst mich stets mit Respekt behandeln. Ich bin schlimmer als jeder Albtraum, den du jemals hattest, und ich bin wirklich vorhanden. In meiner Gegenwart willst du Tag und Nacht auf Zehenspitzen herumschleichen. Ich bin der gruseligste Scheißkerl im Staate Montana. Sag es.«
    »Sag was?«, fragte Nummy.
    »Sag mir, dass ich der gruseligste Scheißkerl in ganz Montana bin.«
    Nummy schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen doch schon ganz ehrlich gesagt, dass ich nicht lügen kann.«
    »Es wird keine Lüge sein«, sagte Mr Lyss. Er spuckte auf Nummys Sweatshirt. »Sag es, Schwachkopf, oder ich beiße dir die Nase ab. Das wäre nicht das erste

Weitere Kostenlose Bücher