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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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Frau doch erst seit ein paar Tagen. Noch immer sah er vor seinen Augen, wie sie sich verzweifelt und doch vertrauensvoll auf seinem Schoß zusammengerollt hatte, nachdem sie die unglaubliche Wahrheit realisiert hatte. Das hatte eine längst vergessene und begrabene Seite in ihm zum Klingen gebracht, worüber er aber nicht allzu glücklich war.
    Leider war nicht viel Zeit, denn je länger Mary oben versteckt gehalten wurde, desto eher könnte sie entdeckt werden. Einige seiner Leute wunderten sich schon, warum er so viel Zeit drinnen in der Kammer statt beim Waffentraining verbrachte. Aber bisher hatte sich noch niemand getraut, ihn direkt zu fragen. Nur sein Onkel Rory hatte in seiner üblichen lauten Art derbe Sprüche über die verweichlichte Jugend von heute geklopft und sein bester Freund Callum hatte ihn fragend angesehen, aber nichts gesagt.
    „Es ist gut möglich, dass die Fergussons auf der Einhaltung des damaligen Bündnisses bestehen, so dass Mary an Stelle von Megan in den Clan Fergusson einheiraten soll“ brachte er die vertrackte Situation auf einen Punkt.
    „Aber Ewan ist doch mittlerweile verheiratet und wenn ich richtig informiert bin, hat sein ältester Sohn Graham erst vor zwei Monaten ein Mädchen vom Nachbarclan der Morrison geheiratet. Und da er sonst nur noch zwei Töchter hat, ist eine Verbindung nicht mehr möglich.“
    „Ihr vergesst jemanden.“
    Mairi runzelte die Stirn „An wen denkt Ihr?“
    „Donald Fergusson.“
    „Das kann doch nicht Euer Ernst sein! Dieser Widerling ist doch viel zu alt.“ Mairi starrte Iain ungläubig an. „Donald ist der jüngste der Brüder und zwar schon etwas älter, aber wieder frei. Vor Kurzem hat er seine Frau im Kindbett verloren, als sie ihm das dritteMädchen geschenkt hat. Natürlich müsste eine angemessene Trauerzeit abgewartet werden, aber diese Möglichkeit besteht.“
    Mairi starrte blicklos über den Garten. „Dann könnten wir Mary selber ein Messer direkt ins Herz rammen, wenn wir diese Verbindung zulassen würden. Donald ist ein brutaler und grausamer Mann. Gerüchten zufolge ist seine Frau nicht an den Folgen der Niederkunft gestorben. Die Amme ist abends mit dem kleinen Mädchen noch bei ihr gewesen, sie hatte sogar schon wieder etwas Brühe getrunken und war soweit wohlauf. Am nächsten Morgen, als sie ihr das Kleine bringen wollte, lag sie kalt und starr im Bett.“
    Sie schauderte.
    „Man sagt, Donald soll getobt haben, dass es wieder nur ein Mädchen geworden ist und nicht der heißersehnte Sohn. Keiner spricht es natürlich laut aus, aber viele denken, dass Donald vor lauter Wut seine Frau selber getötet hat. Er ist unberechenbar und zu allem fähig.“
    „Aber um dieses alte Bündnis einzufordern, müsste Lachlan Fergusson, der immer noch Laird ist und schon das erste Bündnis ausgehandelt hatte, bei den McKinnons vorstellig werden. Marys Onkel Kyle, der Bruder von Megan, führt jetzt den Clan an, nachdem sein Vater kurze Zeit nach seiner Frau verstorben ist. Es ist ungewiss, wie er auf diese Forderung reagieren wird. Genau wie unsere anderen Nachbarn ist er eher friedfertig und um ein harmonisches Zusammenleben bemüht Wer weiß, wie er sich entscheiden würde, wenn die Fergussons ihn unter Druck setzen.“ Nachdenklich schob Iain einen kleinen Stein mit seinem Fuß hin und her.
    Mairi schnaubt abfällig.
    „Die Fergussons sind die reinsten Blutsauger. Ihr wisst, dass es sie unheimlich ärgert, dass sie der einzige Clan hier weit und breit sind, der keinen direkten Zugang zum Meer hat. Das war schon damals der einzige Grund, warum Ewan überhaupt Megan heiraten wollte. Ihr Ziel war die Kontrolle über den Seehandel und die Macht, Abgaben für die anderen Clans einzuführen, die den Seeweg nutzen wollten. Ihr wisst selber, wie habgierig sie sind, wenn sie Profit riechen.“
    „Woher wisst Ihr dass alles?“ fragte Iain erstaunt.
    „Ich hatte damals eine Tante, die bei den Fergussons lebte, und sie hat mir so einiges erzählt, um Megan vor dieser Verbindung zu warnen. Sie hat sogar von einem geplanten „Unfall“ gehört, dem Megan kurz nach der Hochzeit zum Opfer hätte fallen sollen. Aberder Aussage einer Frau hätte ja keiner geglaubt. Megan musste einfach gehen, es war ihre einzige Chance zu überleben.“
    Iain verschränkte die Arme vor der Brust und starrte hinter Mairi aufs Meer.
    „Eine schwierige Situation.“ Denn auch ihm gefiel es ganz und gar nicht sich vorzustellen, wie Mary diesen Bastard von Donald

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