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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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sich nie die direkten und nicht immer angenehmen Kommentare erlauben dürfen.
    „Megan hat sich ihr Eheleben immer sehr romantisch vorgestellt. Sie wollte einen liebevollen Ehemann, der gut für sie sorgt und eine große Familie, um die sie sich kümmern konnte.“ Fragend blickte sie Mary an.
    Diese überlegte kurz, wie sie die schwierige Situation des Verdachtes einer Schwangerschaftsvergiftung und deren Konsequenzen verständlich erklären konnte.
    „Mom hatte keine leichte Schwangerschaft mit mir. Es kam der Verdacht auf, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war und ich nicht gesund zur Welt kommen würde. Das wurde sechs Wochen vor dem Geburtstermin festgestellt. Deshalb musste sie die restliche Zeit nur liegen. Als ich dann als gesundes Kind geboren wurde, waren meine Eltern sehr froh und dankbar und wollten das Schicksal mit einem weiteren Kind nicht herausfordern.“ Leise fügte sie hinzu „Ich habe immer gewusst, dass sie gerne noch mehr Kinder gehabt hätte, aber sie haben sich anders entschieden.“
    Mairi drückte ihr kurz die Hand und lächelte ihr aufmunternd zu. „Eine sehr vernünftige Entscheidung. Dafür seid Ihr umso besser gelungen“, was eine zarte verlegene Röte auf Marys Wangen zauberte.
    „Nun, ich muss wieder nach unten nach dem Rechten sehen, sonst gibt es nichts zu Essen. Ruht Euch noch ein wenig aus, ich komme später noch einmal wieder.“
    Obwohl gerade erst aufgestanden, fühlte sich Mary schon wieder bettreif. Kein Wunder, nach den Aufregungen der letzten Tage.
    „Ach Mairi, bitte könnten wir uns etwas weniger förmlich anreden? Ich bin es nicht gewohnt und irgendwie gehörst du ja zur Familie, wie die Tante, die ich nie hatte.“
    Gerührt nickte Mairi und scheuchte sie resolut ins Bett „Ab mit dir.“
    Gesättigt und frisch gewaschen kuschelte sich Mary auf ihr Bett und schloss die Augen. Nur ein paar Minuten nahm sie sich vor. Ihre Gedanken kreisten um ihre Mutter und ihre Geschichte, dochnach und nach schlich sich immer wieder ein großer, dunkler Kerl ein, dessen braune Augen sie nicht losließen. Wäre Mairi nicht hereingeplatzt, hätte sie endlich ihren heißersehnten Kuss von Iain bekommen. Und wer weiß was noch mehr! Was sie verunsicherte war die Tatsache, dass sie so starke Gefühle nach so kurzer Zeit empfand, für sie absolut untypisch. Mit diesen beunruhigenden und doch sehnsuchtsvollen Gedanken schlummerte sie schließlich ein.
    Iain hatte sich seit gestern von Mary ferngehalten, zu sehr hatten ihn die Gefühle aufgewühlt, die er bei den Küssen in der Wanne empfunden hatte. Leider hatte nicht einmal ein anstrengender Ritt, noch eine Extratrainingsrunde mit dem Schwert es geschafft, Mary aus seinen Gedanken zu vertreiben. Sein bester Freund Callum und Onkel Rory, die er mittlerweile in die Vorkommnisse eingeweiht hatte, machten sich schon über ihn lustig. Auch seine standhafte Weigerung, sie Mary besuchen zu lassen, brachte ihm so manchen derben Spruch ein.
    Während er nun die Stufen zum Obergeschoß hinauf sprang, redete er sich selber ein, dass er sich nur vergewissern wollte, ob sie auch alles hatte oder noch etwas benötigte. Außerdem brauchte er mehr Informationen für seine Pläne rechtfertigte er seine schnellen Schritte.
    Ob sie ihre Haare wieder offen trägt oder sie diesmal in einem Zopf gebändigt hatte? schoss ihm durch den Kopf. Ob sie wieder am Fenster sitzt oder noch beim Essen ist?
    Abrupt verlangsamte er seine Schritte, als er um die letzte Ecke bog. Hinten vor der Tür zum Abort auf dem Flur entdeckte er das Objekt seiner Gedanken.
    Mary stand vor der Tür und atmete tief ein und aus, immer wieder. Iain ging langsam näher und schaute sie verständnislos an und zog fragend eine Augenbraue hoch. Mary schaute ihn nur unwillig an, unterbrach ihre Atemübungen aber nicht. Erst nach einem verwirrten „Was in Gottes Namen macht Ihr da?“ von Iain gab sie knapp zurück „Luft holen.“
    „Warum?“
    „Sorry, aber ich muss jetzt dringend da rein“ gab Mary kurz angebunden zurück. Mit einem letzten tiefen Atemzug riss sie die Tür zum Abort auf und zog sie schnell hinter sich zu.
    Iain lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. Dieses merkwürdige Verhalten wollte er nun doch geklärt wissen, obwohl er schon so eine Ahnung hatte und verbarg nur mühsam seine Belustigung.
    Plötzlich schoss Mary mit hochrotem Kopf wieder heraus und lehnte sich an die gegenüberliegende Wand. Sie schnappte nach Luft, als hätte sie gerade nicht die

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