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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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beobachtete Duncan, wie sein Bruder zwei Männern ein Zeichen gab, die ihn begleiten sollten - so hatten sie es gerade besprochen.
    Alexander nahm fünf Ritter mit und brach in westlicher Richtung auf.
    Griffin schlossen sich vier Männer an. Sie wandten sich nach Osten.
    „Duncan, du wartest, bis wir in Position sind“, sagte Seathan. „Sobald ich das Signal gebe, dringst du in die Hütte ein, greifst dir Isabel und fliehst mit ihr.“
    „Ja.“ Duncan schaute seinem Bruder und den beiden Rittern hinterher, die in einem Bogen um die Hütte herumritten, um von hinten einzugreifen. Die Zeit schien nicht zu vergehen, während zugleich sein Herz raste. Endlich sah er, wie Seathan ihm von der Anhöhe gegenüber zuwinkte.
    Alle seine Sinne waren aufs Höchste gespannt, als Duncan sich vorsichtig in Richtung der Hütte aufmachte. Er nutzte den Schutz von Bäumen, hohen Schneewehen, Steinbrocken, von allem, was er fand, damit ihn Frasyers Leute nicht entdeckten.
    Als er sich bis auf Wurfweite der Hütte der MacNaris’ genähert hatte, senkte sich die Dunkelheit über die ganze Szenerie. Es war endgültig Nacht geworden. Jetzt musste er, genauso wie die anderen, nur noch auf Seathans Signal warten, um loszustürmen.
    Duncan sah vor dem Eingang zur Hütte einen von Frasyers Leuten und versteckte sich schnell hinter einer Eiche. Er atmete tief durch und suchte zwischen den Bäumen nach seinen Brüdern und Griffin mit ihren Leuten, auch wenn er die mehr ahnen als erkennen würde.
    Aus dem Schornstein stieg Rauch, und durch den Vorhang vor dem einzigen Fenster drang das flackernde Licht eines Feuers.
    Vor der Hütte gab es kein Zeichen eines Kampfes, und er fand auch nicht die verräterischen Spuren, die Körper hinterlassen, wenn man sie davonschleift. Vielleicht war Frasyer nach seinem Sieg über ihn guter Laune gewesen und hatte die Familie am Leben gelassen, dachte Duncan.
    Ihm fielen jedoch im frischen Schnee Spuren auf, die zu einem Unterstand in der Nähe führten. Hatte sich die Familie in Sicherheit gebracht? Oder waren sie vielleicht alle auf der Jagd und hatten gar nichts von Frasyers Ankunft mitbekommen?
    Duncan hoffte, dass sie nicht in der Hütte gewesen waren, aber er konnte sich nicht länger den Kopf über sie zerbrechen. Seine volle Aufmerksamkeit galt wieder seinen Brüdern und dem Angriff. Sein Blick wanderte umher. Drei von Frasyers Leuten hatten draußen Posten bezogen, einer vor dem Eingang und zwei in einiger Entfernung, um nach möglichen Angreifern Ausschau zu halten. Noch weiter entfernt befand sich das Lager mit einigen Rittern.
    Frasyer war ihnen gegenüber zahlenmäßig auf jeden Fall im Vorteil, daher mussten sie ganz auf das Überraschungsmoment setzen. Alles hing davon ab.
    Hoffentlich reicht das! Duncan betete für Isabels Leben und für Schottlands Freiheit.
    Das Feuer knisterte in der düsteren Stille, die im Raum herrschte. Isabel rieb sich über den Arm, wo Frasyer sie hart angepackt hatte. Sie hatte überall Schmerzen - eine Erinnerung an die Schläge, mit denen er seiner Warnung Nachdruck verliehen hatte, keinen weiteren Fluchtversuch zu wagen.
    Dabei hatte sie es nur bis zur Tür geschafft, ehe die Wachen sie einfingen. Frasyer hatte sie rücksichtslos geschlagen, so wütend war er gewesen, weil sie sich seiner Anordnung widersetzt hatte. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte, drohte er ihr, das gerade wäre noch nichts gewesen. Sollte sie noch einmal versuchen zu fliehen, hätte sie viel Schlimmeres zu erwarten.
    Er hatte wirklich vollkommen die Kontrolle verloren, und das bestätigte Isabels Vermutung, er sei nach Duncans Tod innerlich aus dem Gleichgewicht geraten. Die körperliche Brutalität beunruhigte sie weniger als die Tatsache, sein Geist könnte Schaden genommen haben. Schon zuvor hatte er nur sich selbst und seine eigenen Interessen im Auge gehabt, aber das war nichts gegen das, was von einem verrückten Frasyer drohte.
    Isabel kuschelte sich in ihre Decke und schaute wie betäubt in das Feuer. In der Luft lag der würzige Geruch des Eintopfs, von dem ihr schlecht wurde, da sie keinen Hunger hatte. All ihre Gedanken drehten sich nur um die grauenvollen Ereignisse des Tages. Die furchtbare Erinnerung an Duncan plagte sie, wie er in der Feuerfalle saß, dem sicheren Tod überlassen. Bestimmt würde sie in der Nacht kein Auge zumachen.
    Sie musste verhindern, dass Frasyer sie an König Edward auslieferte, und darum musste es ihr gelingen, Duncans Bruder Seathan zu

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