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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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»Sie sind unglaublich. Warum sagen Sie so etwas, verdammt noch mal?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mir reicht’s jetzt. Wenn Sie wollen, dass ich noch irgendwelche Fragen beantworte, bestehe ich darauf, einen Anwalt kommen zu lassen.«
    »Das ist die letzte Frage, die wir Ihnen stellen wollen, Richard. Sagen Sie mir einfach, was das kleine Mädchen Ihnen vorgeworfen hat.«
    »Ich bringe es nicht über mich, das …«
    »Ich habe die Berichte gelesen«, warf Parrish ein, dem allzu bewusst war, dass er nun log. »Ich habe den Wortlaut des Protokolls gelesen.«
    »Dann wissen Sie ja, was ich gesagt haben soll. Warum bitten Sie mich also, es zu wiederholen?«
    »Weil ich glaube, dass Sie – falls alles unwahr ist, falls Sie wirklich nichts davon gesagt haben – eigentlich einigermaßen rational und ruhig darüber reden können müssten. Und auch wenn ich einsehe, dass es Ihnen ziemlich geschmacklos vorkommen mag, glaube ich doch, dass wir das einigermaßen zivilisiert hinter uns bringen können.«
    McKee schaute einen Moment zur Seite. Er seufzte vernehmlich, dann wandte er sich wieder Parrish zu. »Offenbar – und das ist bloß ein Produkt der Einbildung dieses kleinen Mädchens – soll ich ihr gesagt haben … ich soll gesagt haben, dass ich wollte, dass sie auf meinem Gesicht sitzt.«
    »Das ist alles?«
    »Dass ich wollte, dass sie auf meinem Gesicht sitzt, damit ich meine Zunge in sie hineinstecken kann.«
    »Aber Sie haben das nicht gesagt?«
    »Gott verdammt, nein! Himmel, halten Sie mich für einen derart kranken Bastard?«
    »Ich weiß es nicht, Richard. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Da! Jetzt haben Sie es schon wieder gemacht! Sie nehmen etwas, das ich sage, und drehen es mir im Mund herum, bis ich dastehe wie ein kranker Pädophiler. Gott, das ist unglaublich! Das grenzt langsam an Schikane. Ich weiß wirklich nicht, mit welchem Recht Sie sich so etwas anmaßen, aber ich will auf der Stelle einen Anwalt hier haben.«
    »Ich maße mir gar nichts an, Sir. Ich bitte nur jemanden um Hilfe bei …«
    »Blödsinn! Das ist doch alles Blödsinn!«
    Radick stand abrupt auf, als es an der Tür klopfte. Er öffnete, wechselte mit jemandem ein paar nicht zu verstehende Worte und drehte sich dann zu Parrish um. Er nickte, woraufhin Parrish aufstand, sich entschuldigte und das Zimmer verließ.
    Valderas stand draußen im Gang. »Ich habe einen Anruf von Joel Erickson aus dem Archiv der Sitte bekommen. Er glaubt, eines Ihrer Mädchen entdeckt zu haben.«
    Parrishs Herz schien einen Moment auszusetzen. »Gut, gut«, sagte er und verharrte einen Moment unentschlossen, ehe er hinzufügte: »Könnten Sie ihn für mich zurückrufen? Bitten Sie ihn zu warten. Ich komme, sobald ich kann. Ich muss diese Befragung noch zu Ende bringen.«
    Valderas versprach, Erickson anzurufen. Parrish kehrte in den Verhörraum zurück und registrierte die Veränderung in McKees Haltung. Er reagierte wie alle Befragten und Verdächtigen: Sobald irgendwelche Worte außerhalb ihrer Hörweite gewechselt wurden, waren sie davon überzeugt, dass die Unterhaltung sich auf sie bezog. Kaum war man zurück im Zimmer, wollten sie einen am liebsten fragen, was los war, worum es gegangen war. Doch das durften sie nicht. Interesse an dem zu zeigen, was draußen gesprochen wurde, bedeutete, dass man einen Grund zur Besorgnis hatte.
    »Gut, Richard, Sie widerlegten also die Behauptungen dieses Mädchens?«
    »Natürlich tat ich das. Wobei es eigentlich nicht ums Widerlegen ging. Ich musste schließlich nichts beweisen. Ihr Wort stand gegen meines.«
    »Wie alt war sie noch?«
    »Ich weiß nicht. Neun vielleicht, oder zehn.«
    »So alt wie Ihre Tochter zur damaligen Zeit.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, dass das Mädchen, das Sie dieser Worte beschuldigte, zu dieser Zeit so alt war wie Sarah.«
    McKee atmete tief durch. »Ja, sie war ungefähr so alt.«
    Parrish beugte sich vor. »Verraten Sie mir etwas, Richard. Haben Sie jemals irgendeinen Drang oder ein Verlangen nach jüngeren Mädchen verspürt?«
    McKee lachte verlegen, lächelte, schüttelte allzu schnell den Kopf. »Mein Gott, nein. Wofür halten Sie mich?«
    »Cheerleader, Schülerinnen, College-Studentinnen …«
    »Es reicht«, erwiderte er mit Nachdruck. »Es reicht, es reicht, es reicht.«
    »Ist es korrekt, dass beim Umzug der Jugendbehörde in Ihrem Spind ein paar Pornomagazine gefunden wurden?«
    »Nein, natürlich nicht«, entgegnete McKee – wieder eine Spur zu schnell.
    »Und dass

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