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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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mir wirklich leid, aber ich muss mich mit Jimmy Radick treffen, und um zehn haben wir eine Einsatzbesprechung.«
    »Also morgen.«
    »Ja, morgen.«
    »Eine Frage noch, bevor Sie gehen.«
    »Schießen Sie los!«
    »Wie viel haben Sie übers Wochenende getrunken?«
    »Oh, ich weiß nicht … wahrscheinlich gerade genug, um bis heute durchzuhalten.«

    24
    Parrish griff nach dem Hörer, um sich erneut nach der toxikologischen Untersuchung von Rebecca Lange zu erkundigen. Er wollte sichergehen, dass die Untersuchung tatsächlich durchgeführt wurde, ehe das Mädchen zugenäht und auf seine letzte Reise geschickt werden würde.
    Jimmy Radick wirkte erregt, und sobald Parrish das Gespräch beendet hatte, berichtete er ihm, dass Valderas herumgeschnüffelt hatte.
    »Was hat er gesagt?«
    Radick zuckte die Achseln. »Den üblichen Mist, Sie kennen das ja. Wie geht’s mit der Arbeit voran? Wie kommen Sie mit Frank zurecht? Woran arbeiten Sie gerade? Wann können wir wenigstens in dem einen oder anderen Fall mit Resultaten rechnen? Was ein Squad Sergeant eben so sagt.«
    »Und was haben Sie ihm erzählt?«
    »Ich bin so unauffällig wie möglich ausgewichen. Wir folgen verschiedenen Spuren, hatten einen vielversprechenden Hinweis, der leider nichts ergab … müssen heute noch das eine oder andere erledigen. Von Karen Pulaski habe ich jedenfalls nichts gesagt.«
    Parrish beugte sich vor. »An sich habe ich keine Ahnung, wohin die Sache sich entwickeln wird. Es gibt noch einen Typen, mit dem ich reden möchte, einen alten Freund von Danny Lange. Er wohnt auf der anderen Seite des Expressways. Er fiel mir ein, als ich heute Morgen ins Büro kam. Er kannte Danny schon, als der noch ein einfacher Rowdy war. Wir fahren ihn besuchen, und wenn das zu nichts führt, müssen wir unseren Ansatz weiter ausdehnen.«
    »Dann lassen Sie uns hier verschwinden«, sagte Radick. »Alles ist besser, als hier herumzusitzen und darauf zu warten, dass Valderas mich in die Zange nimmt.«
    Wayne Thorson, der seit ewigen Zeiten nur Swede genannt wurde, hauste unter Umständen, die die meisten Menschen wohl niemals zu Gesicht bekamen. In einem Chaos halb verfallener Wohnblöcke zwischen Harper Street, Dean und Van Sneed. Ein Ort, an dem der Geruch von den Piers und der Upper New York Bay, diese üppigen, übel riechenden Ausdünstungen, sich in der Kleidung festsetzten, in den Haaren und im Mund. Ein Ort, den die Menschen, die dort geboren waren, möglichst schnell verließen – und die, die es nicht geschafft hatten, wünschten sich ein Leben lang, sie hätten es getan. Parrish war mindestens ein Jahr lang nicht mehr hier gewesen, Radick noch länger. Er saß schweigend und mit nachdenklichem Gesichtsausdruck im Wagen und fragte sich einmal mehr, wie Menschen so leben konnten. Dies war ein weiteres Bild, das er angestrengt zu vergessen versuchen würde, von dem er aber jetzt schon wusste, dass es sich ihm für immer einbrennen würde.
    »Was für Schuhe tragen Sie?«, fragte Parrish. »Auf den Treppen liegt alles voller Nadeln. Mit Sneakers geht man da besser nicht rein.«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte Radick. »Heute habe ich das passende Schuhwerk an.«
    »Dann mal los.«
    Swede trug grüne Marine-Corps-Hosen und ein T-Shirt, das längst vergessen hatte, wie es sich anfühlte, gewaschen worden zu sein. Auch wenn er die Tür nur wenige Zentimeter öffnete, reichte das aus, um den Hausflur mit dem Gestank von übervollen Aschenbechern, abgestandenem Bier, Marihuana, Erbrochenem, Schweiß und Apathie zu füllen.
    »Ah, verdammt, wie jetzt? Der gottverdammte Frank Parrish. Warum lassen Sie mich nicht einfach in Ruhe?«
    Parrish lächelte. Er hob die Hand und drückte gegen die Tür. Swede trat beiseite, um ihn hereinzulassen.
    »Ein Jahr«, stellte Parrish fest. »Ganz sicher. Himmel, du siehst gut aus, Swede. Mann, siehst du gut aus. Besser, als ich dich je gesehen habe. Und du wusstest noch meinen Namen. Ich fühle mich geehrt, Swede, wirklich geehrt.«
    »Verpissen Sie sich, Frank.«
    Radick folgte Parrish durch den engen, unbeleuchteten Flur in ein Zimmer, das nur aus blanken Wänden, schmutzigen Fenstern und Matratzen auf dem Boden bestand. Eine billige Stereoanlage in einer Ecke war umgeben von einer kleinen Armee leerer Flaschen, Burgerkartons und Zeitungen. Von den fleckigen, feuchten Matratzen abgesehen, gab es keine Möglichkeit, sich irgendwo hinzusetzen.
    »Ich sehe mich ein bisschen wegen Danny um«, sagte Parrish.
    »Ich hab gehört,

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