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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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Parrish. »Ganz ehrlich, du stellst mich heute besser nicht auf die Probe.«
    »Gehen Sie zu Larry Temple.«
    »Und wer, zum Teufel, ist das?«, fragte Parrish.
    »Zwei Blocks weiter östlich. Riesiges Hochhaus. Irgendwas mit Tower . Dritter Stock, Apartment sechs. Sagen Sie ihm, wenn er Ihnen hilft, sind wir quitt. Und stellen Sie ihm einfach nur Ihre verdammte Frage, okay? Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, ihn zu verhaften.«
    Parrish nickte. »Dritter Stock, Apartment sechs, Larry Temple.«
    »Genau, genau. Larry. Fragen Sie ihn. Vielleicht weiß er, wer der Typ war.«
    »Und warum denkst du, er könnte es wissen?«
    »Weil er sich diesen Mist ansieht, Mann. Junge Mädchen, der ganze Dreck. Er steht auf dieses kranke Zeug, Mann.«
    Parrish wandte sich zur Tür. »Wenn ich rauskriege, dass du mich hinhältst, Swede, dann komme ich zurück und prügle dich den langen, weiten Weg bis nach Staten Island.«
    Swede sagte kein Wort. Er stand da, beobachtete sie und wünschte, sie würden verschwinden.
    25
    Auf der kurzen Fahrt versuchte Frank Parrish, das Bild von Rebecca, die einen Porno drehte, aus seinen Gedanken zu verbannen. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass ihr Bruder sie für Drogen verkaufte. Manche Polizisten glaubten daran, dass die Erfahrungen bei ihrer Arbeit nicht zwangsläufig auf ihr Leben abfärben mussten. Doch was sie damit aussagten, war lediglich, dass sie diese Arbeit noch nicht lange genug taten. Ein paar zusätzliche Jahre, maximal fünf, und sie würden ein anderes Lied singen.
    Parrish dachte an Eve, dann dachte er an die allgegenwärtigen Beschwerden in seinem Unterbauch. Einmal mehr fragte er sich, ob er krank war, nicht einfach eine Grippe oder ein Virus oder so was, sondern richtig krank.
    »Kennen Sie diesen Larry Temple?«, fragte Radick, als sie zum Parken an den Bordstein fuhren.
    »Der Name sagt mir was«, erwiderte Parrish. »Aber ich weiß nicht, wo ich ihn einordnen soll.«
    »Dann schauen wir mal, ob Sie alte Freunde sind, hm?«
    Larry Temple sah aus wie ein typischer Junkie. Sie alle hatten schlechte Haut und rochen – Körperausdünstungen, billiges Desinfektionsmittel, der darunterliegende Verfall, den ihr Laster unausweichlich mit sich brachte. Als würden sie sich von innen her auflösen, von innen nach außen sterben, und der Geruch entwich durch alle Poren.
    Er verhielt sich vorhersehbar abweisend, bis Parrish Swedes Namen erwähnte und erklärte, dass er und Swede quitt wären, wenn er jetzt einige Fragen beantwortete. Nach diesen Worten trat Larry Temple zurück und ließ sie in seine Wohnung. Hier gab es keinen herumliegenden Abfall, keine fettigen Burgerschachteln oder feuchten Matratzen; hier war ein Mann, der wenigstens alles versuchte, um normal zu erscheinen . Ein aufrechter Bürger. Einer von den Guten.
    »Sie haben Schulden bei Swede?«, fragte Parrish.
    Temple zuckte die Achseln.
    »Sie wissen, wer wir sind, und Sie möchten uns nicht hereinlassen; aber sobald ich seinen Namen erwähne, sind Sie Mister Umgänglich höchstpersönlich?«
    »Ich hab nichts zu verbergen«, erklärte Temple.
    Parrish warf Radick einen Blick zu. Der lächelte.
    »Wie oft hast du gesessen, Larry?«, fragte Parrish.
    »Nur das eine Mal«, warf Radick ein.
    Parrish riss die Augen auf. »Jetzt erinnere ich mich. Du wurdest vor einer Weile wegen Kinderpornos verhaftet. Damals wohntest du drüben in …«
    »Das ist lange her«, entgegnete Temple. Er war nervös und strich sich immer wieder übers Haar.
    »Und du bist nicht mehr so, stimmt’s?«, fragte Parrish. »Du stehst nicht mehr auf dieses Zeug, hm?«
    »Nein«, erklärte Temple. »Ich hab mir Hilfe gesucht. Ich bin jetzt sauber, richtig sauber.«
    »Da haben wir aber was anderes gehört.«
    »Von Swede? Swede hat überhaupt keine Ahnung.«
    »Swede?«, fragte Parrish. »Woher, zum Teufel, kommt jetzt dieser Name? Hey, Jimmy, hattest du Swede erwähnt?«
    Radick zog die Mundwinkel herunter. »Ich hab nicht von Swede gesprochen, nein.«
    »Sie haben mir gerade gesagt …«, fuhr Temple dazwischen. »Ihr Drecksäcke. Ihr wollt mich durcheinanderbringen. Was, zum Teufel, soll das?«
    »Wir sagten gerade, dass wir das eine oder andere gehört haben, Larry.«
    »Von wem?«, fragte Temple. »Wenn nicht Swede, wer sonst erzählt dann irgendwelchen Mist über mich?«
    »Ist doch egal«, erwiderte Parrish. »Wir haben downtown jemanden sitzen, der versucht, einen Deal mit uns zu machen. Er will ein paar Namen nennen, verstehst

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