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Der Schrei des Eisvogels

Der Schrei des Eisvogels

Titel: Der Schrei des Eisvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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geweckt?«
    »Ich glaube, nicht. Hätte mich etwas wecken sollen?«
    »Nein, ich meine, wo Sie doch direkt über dem Laden schlafen …«
    Sie lächelte und sagte: »Das habe ich nicht, nicht letzte Nacht. Dudley war ein bisschen … unpässlich, als wir nach Hause kamen, und so hielt ich es für das beste, ihm unser Doppelbett zu überlassen, damit er sich ungehindert herumwerfen kann. Ich hab mich in unser Gästezimmer zurückgezogen, das nicht über dem Laden liegt. Nein, ich bin nur einfach aufgewacht, hatte Lust auf eine Tasse Tee und bin runtergekommen. Gar so früh war es nun auch wieder nicht, jedenfalls nicht für uns. Um viertel vor sieben muss einer von uns da sein, um die Zeitungen in Empfang zu nehmen, und ich bin nicht davon ausgegangen, dass Dudley bis dahin schon wieder in Ordnung ist.«
    »Aha«, sagte Wield. Er sah ihren Mann an, der in einen Postsack starrte wie ein Passagier mit Flugangst, dem gerade furchtbar übel wird. »Vielleicht könnten Sie Mr. Wylmot dabei helfen festzustellen, was fehlt. Aber versuchen Sie, so wenig wie möglich anzufassen.«
    Er ging ins Wohnzimmer zurück und ließ den Blick langsam über den Weg gleiten, den der Einbrecher von der Küche aus zurückgelegt haben musste, und erweiterte dann den Radius seiner Suche. Er handelte mehr aus Gewohnheit denn aus Hoffnung. Hinweise, die für das menschliche Auge sichtbar waren, gab es im wirklichen Leben seltener als in der Literatur. Aber da war etwas. Unter einem Tisch, ein flacher graubrauner Lehmklumpen, auf dem fliederfarben schattierten Teppich kaum zu erkennen. Er trug den Abdruck eines tiefen Schuh- oder Stiefelprofils und war hart geworden.
    Vorsichtig nahm er ihn in die Küche mit, riss einen Tiefkühlbeutel von einer Rolle an der Wand ab und steckte ihn hinein. Dann öffnete er die Küchentür. Sie führte in einen kleinen Vorbau, in dem sich die Waschmaschine befand und auch zwei Paar Gummistiefel sowie ein Paar Herrenwanderstiefel abgestellt waren. Er verglich ihre Sohlen. Keine hatte ein ähnlich tiefes Profil, das zu dem Lehmstück gepasst hätte.
    Er trat durch die Außentür in einen kleinen Hof, der durch ein paar Pflanzkübel mit leuchtend bunten Frühlingsblumen verschönert war. Die Mauereinfriedung war ungefähr ein Meter achtzig hoch, kein Hindernis für einen agilen Mann, und im übrigen war der einzige Riegel an der Hoftür so verzogen, dass er das Loch, das in den Pfosten gebohrt war, nur berührte, sich aber nicht hineinschieben ließ, und so ging die Tür auf, als er daran zog.
    Er lief zurück, um sich die Mauer noch einmal genau anzusehen, nur für den Fall, dass sein Mann hinübergeklettert war, doch nichts deutete darauf hin. Die einzige kleine Merkwürdigkeit, die seinem Adlerauge nicht entging, war, dass in einem der Blumenkübel mit weißen Narzissen eine Blüte fehlte. Der Stengel war erst vor kurzem in der Mitte abgeknickt worden, und weder im Kübel noch auf dem Boden war die Blume zu finden.
    Er machte sich in Gedanken eine Notiz, wenn auch ohne Unterstreichung.
The flowers that bloom in the spring, tra-la,
hatten wohl kaum etwas mit diesem Fall zu tun.
    Er pfiff die Melodie und ging ins Haus zurück, wo im selben Moment Filmer eintraf.
    »Sie klingen gut gelaunt«, sagte der Sergeant in Uniform.
    »Das kommt vom frühen Aufstehen. Sollten Sie auch mal probieren.«
    »Darauf, dass Sie hier geschlafen haben, brauchen Sie sich nichts einzubilden«, sagte Filmer. »Schon was von Bendish gehört?«
    »Nein«, sagte Wield und sah auf die Uhr. »Ist aber noch Zeit. Ich geh dann wohl mal besser zur Corpse Cottage zurück. Übernehmen Sie hier, Terry.«
    »Schon recht, ich an Ihrer Stelle würd mich beeilen, damit der dicke Dalziel Sie nicht als vermisst meldet«, spottete Filmer. »Mein Gott, Ihr macht euch ja alle in die Hosen vor ihm, stimmt’s?«
    »Reden Sie keinen Blödsinn«, sagte Wield. »Er ist nur ein großer, knuddeliger Teddybär, und wir haben ihn alle lieb.«
    Er gab alles, was er an Informationen und Material zusammengetragen hatte, weiter und ging, ohne noch einmal mit Wylmot zu sprechen. Dem Mann war durchaus zuzutrauen, dass er sich darüber beschwerte, mit Filmer abgespeist zu werden, und Wield, der sich inzwischen einer Gefahr bewusst war, die er den Enscombe-Effekt nannte, wollte nicht riskieren, dass er sich zu einem zweiten
Sie können mich mal
hinreißen ließ.
    Als er am Wayside Café vorbeikam, stieg ihm ein Duft von frischem Gebäck in die Nase, und sein Magen

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