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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dieses Lokal
benutzt, um das Zeug loszuwerden. Und dann ist Johnny Landis auf den glänzenden
Gedanken gekommen, Sie zu erpressen. Sie haben sich sogar die Mühe genommen,
ihm eine Warnung zu schicken, die Pfoten aus der Sache zu lassen. Aber er hat
nicht darauf reagiert. So haben Sie ihn umgebracht.«
    Wesley schüttelte langsam den
Kopf, wie jemand, der gerade aus einem Traum erwacht.
    »Rauschgift?« sagte er.
»Erpressung! Ich Landis umbringen? Ich habe den Kerl nicht einmal gekannt.«
    »Ist sinnlos, zu leugnen«,
erwiderte Hammond. »Wir haben Beweise für das Rauschgift und Beweise für
Landis’ Drohungen mit Erpressung — und wir haben sogar die Mitteilung, die Sie
ihm schrieben. Wir lochen Sie ein, Stewart, erst mal wegen Rauschgiftvergehen.
Morgen früh allerdings wird die Anklage auf Mord lauten.«
    »Ich gehe nicht mit!« sagte
Stewart nervös. »Nichts wie Lügen — Sie versuchen, mir etwas anzuhängen, weil
Sie nicht rauskriegen, wer’s wirklich getan hat. Sobald Sie mich erst mal eingebuchtet
haben, lassen Sie mich nie wieder frei.«
    »Los, stehen Sie auf!« sagte
Hammond. »Wir gehen jetzt!«
    »Nein!« rief Stewart
verzweifelt.
    Plötzlich schleuderte er sein
Saxophon gegen Hammond, der sich duckte, um es nicht gegen den Kopf zu
bekommen.
    Stewart machte einen wilden
Satz vom Podium herunter und raste zur Küchentür. Polnik fuhr mit der Hand in seine Jacke nach der Pistole. Er hielt sie in der Hand und
zielte sorgfältig, als Stewart gerade die Tür erreichte.
    Ich machte einen Schritt
vorwärts, stolperte und taumelte gegen Polnik . Der
Schuß ging los und fuhr in die Decke, daß der Gips herabbröckelte. Und schon
war Stewart durch die Tür.
    »Verflucht«, sagte Polnik wütend, »den hätte ich erwischt, wenn Sie mich nicht
angestoßen hätten!«
    »Ich bin gestolpert«, sagte ich
bescheiden, »es tut mir leid.«
    »Los!« brüllte Hammond mit
völlig weißem Gesicht. »Statt euch zu zanken, fangt ihn!«
    Wir sausten zur Tür. In der
Küche war kein Mensch. Die Tür auf der anderen Seite, die auf eine Hinterstraße hinausführte, stand offen. Als wir auf die
dunkle Straße gelangten, war auch dort kein Mensch zu sehen.
    »Na schön!« Hammond hörte auf
zu laufen. »Der ist uns entwischt. Wir werden eine allgemeine Fahndung gegen
ihn einleiten. Früher oder später wird er erwischt!«
    Wir gingen um die Ecke auf die
Hauptstraße und auf den Streifenwagen zu.
    »Verfluchte Schiete ,
Wheeler«, rief Hammond wütend. »Wären Sie nicht an Polnik gerannt, wär’ uns das nicht passiert! Was wird Lavers dazu sagen! Zwei Lieutenants und ein Sergeant, um einen Mann zu verhaften, und
dann lassen sie ihn entwischen!«
     
     
     

ZEHNTES KAPITEL
     
    H ammond gab den Alarm vom
Streifenwagen aus durch. Als wir ins Büro der Mordkommission zurückkehrten, wartete Lavers bereits auf uns. Er sah uns rund fünfzehn
Sekunden lang an, bevor er zu reden anfing.
    »Es ist meine Schuld«, erklärte
er schließlich. »Ich hätte euch nachts nicht allein ausgehen lassen dürfen.
Jedenfalls euch drei allein nicht. Zu gefährlich für euch. In Zukunft müßt ihr
unbedingt Polizeischutz bekommen!«
    Ich zuckte zusammen.
    »Wer weiß«, fuhr er fort, »das nächstemal begegnet ihr vielleicht einem sechsjährigen
Desperado mit einer Schleuder und fallt mir alle vor Angst tot um!«
    »Es war...«, begann Hammond.
    »Halten Sie den Mund!« knurrte Lavers . »Ich bin noch nicht fertig. Ich mache Sergeant Polnik keinen Vorwurf, aber den beiden altgedienten Lieutenants.
Und Ihnen, Wheeler, im besonderen !«
    Er holte tief Luft: »Ich habe
mich den ganzen Tag mit Landis wegen Ihnen herumgeschlagen, Wheeler. Aber ich
fange an, zu glauben, er hat recht. Sie würden sich als Verkehrspolizist recht
gut machen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte ich.
    »Ich werde nachsehen lassen, wo
der Verkehr am dicksten ist«, knurrte er, »und Sie dann dahin schicken.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete ich.
    »Und bis dahin«, und Lavers ’ Gesicht war puterrot, »machen Sie, daß Sie mir aus
den Augen kommen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und bleiben Sie mir ja aus den
Augen!«
    Ich ging schnell aus dem Büro,
bevor ihm noch weitere Bemerkungen einfielen. Ich hatte zudem meine eigenen
Probleme, meine eigene private Leiche, die ich so schnell wie möglich loswerden
mußte. Und nach Lage der Dinge, je eher, desto besser. Ich fuhr in meine
Wohnung zurück, ging ins Badezimmer und hob die Leiche auf. Ich ging zur
Vordertür hinaus und stolperte den Gang

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