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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich.
    Sie starrte mich vielleicht
fünf Sekunden lang fest an, und dann zog sie die Mundwinkel verächtlich nach
unten.
    »Was wollen Sie denn mit Ihrer
wohl witzig sein sollenden Bemerkung sagen?«
    »Landis — der alte Landis übt
auf diesen Fall einen starken politischen Druck aus«, sagte ich. »Er will, daß
die Mörder seines Sohnes dem Gesetz überantwortet werden. Die Polizei muß also
mit irgendwelchen Ergebnissen aufwarten und muß etwas unternehmen. Wenn sie das
Lokal schließt, in dem sich Johnny seine Marihuanazigaretten besorgt hat, ist das wenigstens etwas.«
    »Wollen Sie etwa versuchen, mir
die Sache einfach mit Gewalt anzuhängen?« fragte sie steif. »Wollen Sie...?«
    »Ja«, erwiderte ich sanft. »Und
es kostet gar keine große Mühe. Wir brauchen nichts weiter als ein bißchen
Rauschgift — und das haben wir schon. Wir brauchen nur darauf zu schwören, daß
wir es im Goldenen Hufeisen gefunden haben.«
    »Das wäre eine vorsätzliche
Lüge!« rief sie. »Ein Meineid!«
    »Beweisen Sie’s!«
    »Das werden Sie nicht...« Sie
sah mich erneut lange an. »Doch, Sie würden das fertigbringen«, erklärte sie
mit gepreßter Stimme. »Sie sind ein richtiger
gemeiner, dreckiger und lausiger...«
    »Beweise«, wiederholte ich.
»Auf der anderen Seite würde ich vielleicht davon Abstand nehmen.«
    »Sie wollen wohl mit mir Katze
und Maus spielen?«
    »Das liegt bei Ihnen. Ich kann
Sie den Bach hinunterschwimmen lassen. Wir können Ihnen die Rauschgiftsache
anhängen, und zwar beweiskräftig. Aber — wenn Sie mir die Wahrheit über Johnny
Landis erzählen und mir sagen, warum er ständig ins Goldene Hufeisen kam, verzichten wir darauf.«
    »Ich habe ja Ihrem Kollegen
schon die ganze Wahrheit erzählt.«
    »Gut«, sagte ich. »Ganz wie Sie
wollen.«
    Langsam erhob ich mich und sah
sie an.
    »Sie sollten sich lieber was
anziehen, sonst erkälten Sie sich noch.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »In der Stadt bei der Polizei«,
sagte ich. »Dahin bringe ich Sie jetzt. Wir können Sie dort als wichtige Zeugin
für die Staatsanwaltschaft so lange festhalten, bis wir die Sache mit dem
Rauschgift eingefädelt haben.«
    »Als wichtige Zeugin?« Sie
wurde unsicher.
    »Als erstes«, sagte ich
fröhlich, »können Sie damit anfangen, sich an Gitter zu gewöhnen — im
Corona-Gefängnis wimmelt es von Gittern.«
    Sie biß sich fest auf die
Unterlippe.
    »Wenn Sie wünschen, daß ich
Ihnen beim Anziehen behilflich bin, bitte«, bemerkte ich großzügig.
    »Ich habe Angst«, sagte sie,
und ihre Hände zitterten leicht. »Angst vor dem, was kommt. Würden Sie mir
Schutz gewähren, Lieutenant, wenn ich Ihnen die Wahrheit sage?«
    »Aber natürlich«, antwortete
ich. »Wenn Sie wollen, ziehe ich sogar zu Ihnen.«
    »Sie sind zu freundlich, Lieutenant!«
    »Und wie ist das nun mit der
Wahrheit, mit der Sie herausrücken wollten?«
    »Sie erwähnten vorhin, Sie
wollten etwas trinken... Whisky?«
    »Hört sich nicht übel an.«
    Sie ging in die Küche hinaus
und kehrte mit zwei gefüllten Gläsern wieder. Sie reichte mir eins und ließ
sich dann auf einem Sessel gegenüber nieder. Als sie sich setzte, spannte sich
ihr Négligé derartig in allen Richtungen, daß ich mir
erneut um die Reißfestigkeit der Nähte Sorgen machte.
    »Können wir nicht ein Abkommen
treffen?« begann sie langsam. »Sie müssen mir glauben, daß ich nicht gewußt
habe, was vorging, bis es zu spät war.«
    »Wenn Sie sich deutlicher
ausdrücken würden, könnte ich Ihnen folgen«, sagte ich.
    Sie trank aus ihrem Glas. »Das
Rauschgift«, sagte sie.
    »Rauschgift?«
    »Johnny Landis kam herein, um
seine Marihuanazigaretten zu kaufen. Ich war ein
Idiot. Bis er mir davon erzählte, hatte ich keine Ahnung davon.«
    »Dann hat also jemand in Ihrem
Lokal ihm Marihuana verkauft?«
    Sie nickte. »Und nicht nur ihm.
Und auch nicht nur Marihuana, sondern auch Heroin, Kokain, Opium. Alles und jedes.
Wir machten ein schwunghaftes Geschäft, und ich hatte keine Ahnung davon!«
    »Bis Johnny es Ihnen erzählte.«
    »Ja, bis er es mir erzählte.«
    »Und warum hat er es Ihnen
erzählt — hat er für seine Marihuanazigaretten zuviel zahlen müssen?«
    »Johnny hatte Ehrgeiz!« Sie
lachte bitter. »Er hatte eine großartige Idee. Der Kerl, so sagte er zu mir,
schmiert Sie aus, indem er Ihr Lokal für seinen Rauschgifthandel benutzt. Tun
Sie sich mit mir zusammen, und wir schmieren ihn aus.«
    »Wie stellte er sich denn das
vor?«
    »Durch Erpressung. Ganz

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