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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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was
ganz Einfaches«, sagte ich.
    »Ich habe ihn stets für
durchgedreht gehalten!« knurrte Hammond. »Da hat er nun die ganze Zeit über den
Kerl und liefert ihn nicht ein. Und das will ein Polizeibeamter sein!«
    »Wäre es sehr töricht, wenn ich
fragte, warum?« sagte Lavers müde.
    »Ich war nicht der Ansicht, daß
er Johnny Landis umgebracht hat — das ist alles«, antwortete ich.
    »Ich wußte ja, daß es eine
törichte Frage war!« Lavers kniff seine Augen fest
zusammen, während die Worte in seiner Kehle gurgelten. »War nicht der Ansicht!
— Seit wann sind Sie denn Polizei- Commissioner und
County-Sheriff in einer Person?«
    »Bin ich befördert worden?«
fragte ich. »Warum hat mir das noch niemand mitgeteilt?«
    »Jemand wird es Ihnen schon
noch mitteilen«, erwiderte Lavers gepreßt. »Ich
hoffe, ich werde das Vergnügen haben! Es ist Ihnen doch vielleicht klar, daß so
ziemlich jeder Beamte unserer Polizei seit gestern abend nach diesem Stewart fahndet — und die ganze Zeit über saß er hier bei Ihnen in
der Wohnung! Bei Ihnen, einem Lieutenant...« Seine Worte gingen in wildem Gegurgel unter.
    »He!« sagte Hammond plötzlich.
»Da fällt mir gerade etwas ein!«
    »Zu spät«, sagte ich.
»Prinzessin Margret hat schon geheiratet.«
    »Sie haben ihn nicht
eingeliefert«, erklärte Hammond langsam, »weil Sie sich einbildeten, er hätte
es nicht getan. Und da haben Sie, als wir ins Hufeisen gingen, um ihn festzunehmen,
und Polnik mit der Pistole auf ihn zielte—«
    »- absichtlich den Sergeanten
angerempelt, damit der Kerl davonkam?« setzte ich seinen Satz fort. »Der Mann
hat sich eine Zigarre verdient, geben Sie ihm eine, Sheriff!«
    Lavers ’ rechte Hand fummelte nervös
in seiner oberen Tasche herum, und er hatte die Zigarre bereits halb draußen,
bevor es ihm klar wurde, was er eigentlich tat.
    »Tja, mein Lieber!« sagte
Hammond und weidete sich an dieser Vorstellung. »Vor Gericht wird sich das
prächtig anhören!«
    »Das bedeutet, daß Sie als
Polizeibeamter erledigt sind, Wheeler«, sagte Lavers .
»Und das ist nur der Anfang.«
    »Ganz meine Meinung!« sagte
ich.
    »Ich habe mir immer gedacht, er
hat entweder ganz einfach Glück oder er ist verrückt«, meinte Hammond. »Nun
weiß ich, daß er ganz einfach nur übergeschnappt ist.«
    »Alles, was ich brauche, ist
noch ein bißchen mehr Zeit, um die ganze Sache aufzuklären.«
    »Zeit!« knurrte Lavers . »Ich werde dafür sorgen, daß Sie reichlich Zeit
bekommen, Wheeler. Würden Ihnen fünf Jahre genügen? Wenn nicht, sorge ich gern
dafür, daß man Ihnen noch ein wenig mehr Zeit zur Verfügung stellt!«
    »Etwa fünf Minuten würden mir
genügen«, sagte ich.
    »Fünf Minuten? Wofür denn?«
    »Um Ihnen genau zu zeigen, wie
Johnny Landis ermordet wurde.«
    Er starrte mich ein paar
Sekunden lang finster an. »Wenn dies nur Verzögerungstaktik sein soll,
Wheeler...«
    »Was hätte ich von ganzen fünf
Minuten?« fragte ich. »Oder interessiert es Sie nicht, wie Landis erschossen
wurde?«
    »Na schön«, erklärte er
schließlich. »Fünf Minuten — aber auch nicht eine Sekunde länger.«
    »Ich wußte, daß Sie
vernünftigen Überlegungen zugänglich sind, Sheriff«, sagte ich. »Früher oder
später sind Sie das ja immer — wenn auch meistens später.«
    Ich sah seinem Gesicht an, daß
er schon wieder kurz vor einem Ausbruch stand, und fügte daher hastig hinzu:
»Wollen wir erst einmal ins Badezimmer gehen?«
    Die beiden gingen ins
Badezimmer, und ich folgte ihnen, wobei ich den Schlüssel zur Tür beim
Eintreten vorsichtig herauszog und in meiner Faust versteckte.
    Beide standen sie mit dem
Rücken zur Badewanne, Lavers noch immer mich
anstarrend und Hammond gelangweilt.
    »Ich brauche Ihre
Unterstützung, um das Verbrechen zu rekonstruieren«, sagte ich. Bevor Lavers etwas sagen konnte, fuhr ich fort. »Wie ich sehe, sind
Sie daran interessiert. Also fangen wir gleich an. Ich möchte, daß wir drei
einen Augenblick lang so tun, als ob wir das Trio im Goldenen Hufeisen sind, und zwar in der Nacht des Mordes an Landis.«
    »Soll ich etwa singen?« fragte Lavers in scheußlichem Ton.
    »Trompete genügt für Sie«,
sagte ich entschuldigend. »Hammond ist Clarence Nesbitt ,
der den Kontrabaß spielt, und ich bin Cuba Carter am
Schlagzeug.«
    »Was muß ich denn machen — so
tun, als wäre bei mir eine Schraube los?« Hammond lachte spöttisch. »Etwa so?«
    Er zupfte mit den Fingern der
einen Hand in der Luft an imaginären Saiten

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