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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eine
Wiederholungsvorstellung.«
    »Sie müssen falsch verbunden
sein«, erwiderte sie.
    »Die Nummer stimmt schon,
Midnight«, sagte ich. »Es ist alles schon vorbereitet, das Lokal sieht genauso
aus wie in der Nacht, in der Johnny Landis eine verpaßt bekam. Nur bekommen Sie
dieses Mal eine frische Leiche.«
    »Von was reden Sie da?«
    »Vom Goldenen Hufeisen«, krächzte ich. »Alles ist für eine neue Sensation heute abend vorbereitet — nur mit einer neuen Leiche an Johnnys Stelle. Wenn Sie mir nicht
glauben, warum gehen Sie nicht hin und sehen sich die Sache an?«
    Ich legte auf und fuhr mir
sanft über die Kehle.
    Wes Stewart drückte mir mein
Glas in die Hand, während seine Augen vor lauter Neugier wie große runde Untertassen aussahen.
    Ich trank einen Schluck Whisky.
    »Ich glaube, im Grunde meines
Herzens bin ich noch immer ein Kind«, sagte ich. »Sie kennen doch das Spiel —
man sucht sich aufs Geratewohl eine Nummer im Telefonbuch — irgendeine Nummer.
Meldet sich ein weibliches Wesen, sagt man: >Ich habe Sie beobachtet, und
ich glaube nicht, daß ich Ihrem Mann nichts sagen werde.< Meldet sich ein
Mann, sagt man: >Lassen Sie meine Frau zufrieden, oder ich schneide Ihnen
die Kehle durch.< Und dann hängt man schnell ein.«
    »Das soll ein Spiel sein?«
fragte Wes verständnislos.
    »Ein Mordsspaß«, sagte ich.
»Sie sollten es gelegentlich versuchen.«
    Ich war einen Blick auf meine
Uhr. Drei Viertel fünf. Noch dreißig Minuten bis zu meinem nächsten Anruf.
    Es klingelte, ein kurzes
scharfes Klingeln.
    Ich sah das Erschrecken in
Wesleys Gesicht.
    »Nur mit der Ruhe«, sagte ich.
»Rüber ins Badezimmer — wer es auch ist, ich bin ihn gleich wieder los.«
    »Na gut«, flüsterte er und
schlich aus dem Zimmer in die Diele hinaus.
    Ich trank sein Glas aus und
stellte es in der Küche in den Ausguß . Kurz nachdem
ich das Klicken der Badezimmertür hörte, klingelte es zum zweitenmal .
    Ich holte mir eine Zigarette und
setzte ein gleichgültiges Gesicht auf, ging zur Wohnungstür und öffnete sie.
    »Du lieber Himmel«, sagte ich,
»warum hat mir denn kein Mensch gesagt, daß wir eine Party feiern werden?«
    »Sie haben wohl nichts dagegen,
wenn wir hereinkommen, Wheeler?« fragte Sheriff Lavers kühl, als er an mir vorbei in die Wohnung ging. Hammond und Polnik folgten ihm auf dem Fuße. Zwei uniformierte Beamte, der Rest einer Streitmacht,
warteten draußen.
    »Warum kommt ihr zwei denn
nicht ’rein?« sagte ich zu ihnen. »Es wird bestimmt ein bißchen was
übrigbleiben.«
    Ich schloß die Tür und folgte
den Teilnehmern dieser Zusammenkunft ins Wohnzimmer. Ich sah gerade noch Polnik im Schlafzimmer verschwinden, Lavers in die Küche gehen und Hammond Kurs auf das Badezimmer nehmen.
    Das einzige, was für mich
übrigblieb, war zu schreien, und das schien mir die Anstrengung nicht wert.
Statt dessen goß ich mir noch einen Whisky ein.
    Polnik und Lavers kehrten mit enttäuschten Gesichtern zurück. Und einen Augenblick später führte
Hammond Wesley Stewart ins Zimmer, einen Ausdruck des Triumphes auf seinem
Gesicht und eine Pistole in Wesleys Rücken gebohrt.
    »Ich habe das Große Los gewonnen!« Hammond grinste begeistert.
    Wesley sah mich bekümmert an.
»Ich habe doch wieder vergessen, abzuschließen«, sagte er.
    »Das macht nichts«, sagte ich.
»Die hätten die Tür doch aufgebrochen.«
    Polnik machte ein betretenes Gesicht.
    »Zu schade«, sagte er, ohne
sich an jemanden im besonderen zu wenden, »ich habe
den Lieutenant eigentlich ganz gern gemocht.«
    »Führen Sie Stewart runter in
den Streifenwagen, Polnik «, befahl Lavers schroff. »Wir kommen in ein paar Minuten nach — und
verlieren Sie ihn nicht noch ein zweites Mal!«
    »Nein, Sir!« antwortete Polnik . Er trat auf Wesley zu, zog ihm die Hände auf den
Rücken und ließ ein Paar Handschellen einschnappen.
    »Keine Sorge, Sergeant«,
erklärte Wesley ruhig. »Ein zweites Mal laufe ich nicht davon.«
    »Zu reizend von Ihnen«,
erwiderte Polnik . »Aber jetzt los, Saxophon-Otto!«
    Nachdem Wesley und Polnik verschwunden waren, blieben nur noch Lavers , Hammond und mein armes kleines Ich zurück. Ich
fragte mich, wie wohl Annabelle Jackson aussehen würde, wenn ich wieder aus dem
Zuchthaus herauskäme. Wahrscheinlich wie ihre eigene Großmutter.
    Lavers ’ Gesicht war anzusehen, daß er
kurz vor einem Vulkanausbruch stand.
    »Möchten Sie vorsichtshalber
eine Erklärung abgeben, Wheeler?« bellte er.
    »Fragen Sie mich am besten

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