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Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Titel: Der Schuss nebenan Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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kleinen Bedingung verknüpft. Sie müßten sofort beginnen."
    „Was denn... jetzt?"
    „So ist es."
    „Befinden Sie sich in Schwierigkeiten?"
    „Das ist noch milde ausgedrückt. Bitte kommen Sie sofort zur Center Avenue 42, dritte Etage, Wohnung von Miß Mabel Reley."
    „Sind Sie allein?"
    „Nicht ganz. Die Wohnungsinhaberin ist noch anwesend. Sie wird uns nicht stören. Sie ist nämlich tot."
     
    *
     
    Miller war binnen einer dreiviertel Stunde da. Er hörte sich an, was Lord Bramsey hier vorgefunden, und auf welche Weise er Mabel Reley am Nachmittag kennengelernt hatte.
    „Hm, wenn das Mädchen versucht hat, Sie zu erpressen, dürfte es auch noch andere Kunden geben, bei denen sie es mit der gleichen Tour versuchte", meinte Miller.
    „Sie glauben, einer der Erpreßten habe kurzerhand zurückgeschlagen?"
    „Wäre doch nicht ausgeschlossen, oder?"
    „Ja, könnte schon sein."
    Miller starrte auf die Tote. „Scheußliche Situation!" murmelte er.
    „Stimmt. Weil ich das einsehe, habe ich mir erlaubt, an Sie zu denken. Sie wollten mir doch helfen, wenn ich mich recht erinnere?"
    „Ich werde Ihnen helfen!" versprach Miller grimmig. „Haben Sie irgend etwas hier im Raum angefaßt?"
    Lord Bramsey hob die behandschuhten Hände. „Wie Sie sehen, habe ich mich so verhalten, daß Sie mit mir zufrieden sein dürfen."
    „Es gibt noch eine Möglichkeit", sagte Miller. „Ihren Gegnern geht es darum, Sie kalt zu stellen. Man will Sie unter allen Umstän-den auffliegen lassen. Sie werden es der Polizei gegenüber schwer haben, zu erklären, was Sie in dieser Wohnung wollten. Wenn Sie bei der Wahrheit bleiben und sagen, daß Mabel Reley Sie zu erpressen versuchte, wird man mehr denn je davon überzeugt sein, daß Sie es waren, der sie tötete."
    „Weil ich weiß, daß es so und nicht anders ist, habe ich mir erlaubt, Sie anzurufen", meinte Bramsey, der nicht im geringsten erregt oder ängstlich schien. „Sie sind doch ein Detektiv der Sonderklasse?"
    Miller ging zu einem der großen Sessel und ließ sich hineinfallen. „Ich bin der richtige Mann, wenn es darum geht, einen Täter ausfindig zu machen. Aber hier, so scheint es, ist es am wichtigsten, zunächst einmal alle Spuren zu verwischen."
    „Soll das heißen, daß Sie die Tote verschwinden lassen möchten?"
    Miller nickte. „Sie haben es erraten!"
    „Aber das ist doch ungesetzlich!"
    „Ich weiß. Ich habe nicht vor, den Verbrechern in die Tasche zu arbeiten. Sie ahnen gewiß, was die Gangster wollen? Diese Burschen wünschen, daß die Tote gefunden wird... und daß man Sie verdächtigt! Die Polizei soll von uns schon bald die wahren Zusammenhänge erfahren, aber wir machen alles kaputt, wenn wir jetzt und hier die Behörden einschalten. Man würde Sie sofort verhaften!"
    „Das ist zu befürchten."
    Miller seufzte. „Heutzutage wird allerhand von einem für lumpige hundert Dollar verlangt."
    „Haben Sie erwartet, daß ich Ihnen das Geld schenke?"
    „Das natürlich nicht."
    „Möchten Sie den Auftrag lieber wieder abgeben? Noch ist dazu Zeit."
    „Kommt gar nicht in Frage!"
    „Okay, wir arbeiten also zusammen. Nur eines bedinge ich mir aus: die Tote wird nicht angerührt! Sie müssen eine bessere Lösung finden!"
    „Lassen Sie mich mal nachdenken."
    „Denken Sie rasch", riet Lord Bramsey. „Uns bleibt nicht viel Zeit."
    „Was wissen Sie von dem Mädchen?" fragte Miller. „Ehe ich kombinieren und handeln kann, muß ich mir zunächst ein Bild des Mädchens und ihres Hintergrundes machen."
    „Wenn es stimmt, was sie mir erklärte, war sie die Geliebte von Arturo Rodrigez. Da auf dem Bartisch sehen Sie sein Bild. Mabel Reley wollte, wie ich bereits sagte, eine Million Pfund von mir ergattern. Sie behauptete, für den Mord, den ich an Rodrigez begangen haben soll, einen Zeugen zu haben."
    „Welchen Zeugen?"
    „Sie nannte den Namen des Privatsekretärs von Mr. Rodrigez . .. einen gewissen Hoogan, wenn ich mich recht erinnere!"
    „Das ist unser Mann!" rief Miller und sprang auf. Er ging zum Telefon und blätterte in dem Buch. „Kennen Sie den Vornamen des Burschen?"
    „Bedaure, nein."
    „Schade, so kommen wir nicht weiter, es gibt mindestens hundert Hoogans in New York. . ."
    „Sie sind Detektiv, finden Sie den richtigen!" empfahl Lord Bramsey.
    „Hmm, ich rufe einfach bei Rodrigez an!"
    „Bitte."
    Miller suchte sich die Nummer heraus und drehte dann die Wählscheibe. Janet meldete sich.
    „Miß Rodrigez?" fragte Miller, der triumphierend auf

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