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Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Der Schuss nebenan Kommissar Morry

Titel: Der Schuss nebenan Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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zu füllen."
    „Sie Ärmster!"
    Er winkte ab. „Ich habe mir schon längst abgewöhnt, deshalb Kummer zu empfinden. Wie Sie wissen, habe ich die Zahl meiner: Hobbys inzwischen erweitert. Ich bin dazu übergegangen, Mörder zu suchen!"
    Janet seufzte. „Das bringt uns zurück zur Gegenwart, zurück zu Charly Hoogans Schicksal. Wenn ich durch die Zeitungen korrekt unterrichtet wurde, weiß man von dem Mörder nicht viel mehr als die Farbe seiner Augen und seines Haares, die Körpergröße, und das ungefähre Alter."
    „Stimmt", sagte Lord Bramsey.
    „Es ist nicht viel, um damit etwas zu beginnen. "
    „Oh, es ist schon eine ganze Menge. Wer waren übrigens die besten Freunde Ihres Vaters?"
    „Papa ging es wie Charly, er hatte kaum Freunde. Sie wissen ja, daß er oft bei dieser Mabel Reley Zerstreuung suchte."
    „Kaum Freunde? Also hat er doch einige besessen?"
    „Ich könnte nur Jimmy Hagget nennen. Er kam eigentlich sehr selten in dieses Haus; Mama mißbilligte seine Besuche."
    „Warum?"
    „Wenn Sie in dieser Stadt lebten, wüßten Sie, wer Jimmy Hagget ist", meinte Janet bitter. „Er genießt keinen guten Ruf. Man wirft ihm das gleiche vor wie Papa, man sagt, daß Hagget ein ,Syndikatsboß' sei, ein Mann an der Spitze einer Gangsterorganisation."
    „Wo ist dieser Mr. Hagget zu erreichen?"
    „Er hat ein Büro in der Stadt, in der Nähe des Times Square. Die genaue Adresse finden Sie im Telefonbuch."
    „Sagen Sie mir noch etwas über Ihren Diener, bitte."
    „Kingsley? Er ist ein sehr zuvorkommender loyaler Mann."
    „Wer hat ihn eingestellt?"
    „Papa."
    „Wie war das Verhältnis zwischen Hoogan und Kingsley?" fragte der Lord.
    „Freundschaftlich. Die beiden duzten sich."
    „Das ist an sich recht ungewöhnlich, oder? Hoogan hatte als Sekretär von Mr. Rodrigez doch eine gewisse Sonderstellung, die keineswegs dazu einlud, sich mit der Dienerschaft zu duzen."
    „Wir sind hier in Amerika", stellte Janet fest. „Ein Diener ist bei uns kein untergeordnetes Wesen; im übrigen müssen Sie schon Mr. Kingsley selbst fragen, warum er sich mit Charly duzte."
    „Das werde ich", meinte Lord Bramsey und stand auf. „Wie geht es übrigens Mrs. Rodrigez?"
    „Sie hat heute morgen zum erstenmal wieder etwas zu sich genommen. Papas Tod hat sie förmlich betäubt."
    „Wie hat sie den Mord an Charly Hoogan auf genommen? "
    „Es schien sie gar nicht zu berühren. Man könnte fast meinen, ihre Fähigkeit, Schmerz zu empfinden, sei durch den Tod Papas völlig ausgeschöpft worden. Sie wollen schon gehen?" Aus der Frage klang ein leises Bedauern.  
    „Ich muß", sagte Lord Bramsey. „Um elf Uhr bin ich zur Polizei bestellt, um dort bei der Abfassung einiger Protokolle behilflich zu sein. Vorher aber möchte ich noch Mr. Hagget einen Besuch abstatten. Was ist er für ein Mann?"
    „Es heißt, daß er mehrere Gesichter habe. Hier im Haus war er ein dicker, scheinbar jovialer Bursche, der stets voller Witze steckte. Böse Zungen behaupten, daß er ebenso kalt wie brutal sein kann."
    Lord Bramsey verabschiedete sich von Janet Rodrigez und bat, am Nachmittag nochmals vorbeikommen zu dürfen. Janet, die ihn durch die Diele bis zur Haustür geleitete, sagte,: „Sie sind in diesem Hause stets ein willkommener Gast, Mylord, das meine ich ganz aufrichtig! "
    Er blieb an der Tür stehen und fragte: „Das gilt trotz der Komplikationen, die sich aus
    meinen Ermittlungen zwangsläufig für Sie ergeben?"
    „Es ist nicht Ihre Schuld, daß Papa in seiner Jugend einen unverzeihlichen Fehler beging und zum Kidnapper wurde. Sie haben nur die Wahrheit gesucht und gefunden. Wie könnte ich Ihnen das zum Vorwurf machen?"
    Eine halbe Stunde später stand Lord Bramsey in dem hochmodern eingerichteten Vorzimmer von Mr. Haggarts Büro. An einem Schreibtisch, der einem preisgekrönten Modell eines Innenarchitekten-Wettbewerbs nachempfunden zu sein schien, saß eine Blondine, die sich in Figur und Aussehen bemühte, mit dem eleganten Schreibtisch Schritt zu halten.
    Das Mädchen — sie war höchstens fünfundzwanzig — lächelte ihm verheißungsvoll in die Augen. „Ich habe Sie hier noch nie gesehen", meinte sie, und es klang beinahe wie ein Vorwurf. „Sie möchten Mr. Haggart sprechen?"
    „So ist es", erwiderte er und gab ihr seine Karte. Das Mädchen warf einen Blick darauf und spitzte den Mund. „Soll das ein Witz sein, bitte?" fragte sie unsicher.
    Lord Bramsey hob die linke Augenbraue. „Ein Witz?"
    „Sie sind ein Lord, ein

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