Der Schwarm
erhob sich und klatschte in die Hände.
»Na dann – vamos, much ach os. Will mich einer begleiten? Ohne mich kommt ihr ja ohnehin keinen Schritt weiter.«
Hochsicherheitslabor
Johansons Helikopter landete neben dem Institut, kurz nachdem die Krebse dort eingetroffen waren. Ein Assistent brachte ihn zu den Fahrstühlen. Zwei Stockwerke tiefer stiegen sie aus und folgten einem kahlen, neonbeleuchteten Gang. Der Assistent öffnete eine schwere Tür, und sie betraten einen mit Monitoren bestückten Raum. Einzig ein Biohazard-Warnschild über einer Stahltür wies darauf hin, dass dahinter der Tod lauerte. Johanson sah Wissenschaftler und Sicherheitspersonal. Er erkannte Roche, Anawak und Ford, die sich leise miteinander unterhielten. Oliviera und Fenwick waren im Gespräch mit Rubin und Vanderbilt. Als Rubin Johanson erblickte, kam er herüber und schüttelte ihm die Hand.
»Man kommt nicht zur Ruhe, was?« Er lachte gehetzt.
»Nein.« Johanson sah sich um.
»Wir hatten bis jetzt wenig Gelegenheit, uns auszutauschen«, sagteRubin. »Sie müssen mir unbedingt alles über diese Würmer erzählen. Ich meine, es ist schrecklich, dass man sich unter derartigen Umständen kennen lernen muss, aber irgendwie ist das alles ja auch verdammt spannend ... Haben Sie die aktuellen Meldungen gehört?«
»Ich schätze, darum bin ich hier.«
Rubin deutete auf die Stahltür. »Kaum zu glauben, was? Bis vor kurzem waren hier Lagerräume, aber die Armee hat in kürzester Zeit ein hermetisch abgeriegeltes Labor eingerichtet. Klingt provisorisch, aber sie müssen nichts befürchten. Der Sicherheitsstandard entspricht in allem L4. Wir können die Tiere gefahrlos untersuchen.«
L4 war die höchste Sicherheitsstufe für Laboratorien.
»Sie gehen mit rein?«, fragte Johanson.
»Ich und Dr. Oliviera.«
»Ich dachte, Roche ist der Experte für Schalentiere.«
»Hier ist jeder Experte für alles.« Vanderbilt und Oliviera waren hinzugetreten. Der CIA-Mann roch leicht nach Schweiß. Er schlug Johanson leutselig auf die Schulter. »Unser Haufen neunmalkluger Eierköpfe wurde so ausgewählt, dass sich Spezialistenwissen aller Coleur zu einer Art Pizza zusammenfindet. Außerdem hat Li irgendeinen Narren an Ihnen gefressen. Ich wette, sie würde am liebsten Tag und Nacht mit Ihnen verbringen, um rauszukriegen, was Sie denken.« Er lachte breit. »Oder will Sie was anderes? Weiß man's?«
Johanson lächelte kühl zurück. »Warum fragen Sie sie nicht?«
»Das habe ich schon«, sagte Vanderbilt gleichmütig. »Ich fürchte, mein Freund, Sie müssen sich mit dem Gedanken arrangieren, dass sie tatsächlich nur an Ihrem Kopf interessiert ist. Ich kenne Li. Sie ist der Meinung, dass Sie irgendetwas wissen.«
»So? Was denn?«
»Verraten Sie's mir.«
»Ich weiß gar nichts.«
Vanderbilt betrachtete ihn abschätzend.
»Keine flotte Theorie?«
»Ich fand Ihre Theorie eigentlich flott genug.«
»Ist sie auch, solange keine bessere auftaucht. Wenn Sie gleich da reingehen, Doktor, denken Sie an etwas, das wir in Amerika Golfkriegssyndrom nennen. 1991 in Kuwait hat die amerikanische Armee ihre Verluste sehr gering gehalten, aber später erkrankte rund ein Viertel aller Soldaten, die dort im Einsatz waren, an rätselhaften Beschwerden. Im Nachhinein erscheinen sie wie eine sehr stark abgemilderte Form dessen, was Pfiesteria und Konsorten auslösen.Gedächtnisschwund, Konzentrationsprobleme, Schädigungen innerer Organe. Wir vermuten, dass die Leute mit was Chemischem Kontakt hatten -sie waren in der Nähe, als irakische Waffendepots gesprengt wurden. Damals tippten wir auf Sarin, aber vielleicht hatten die Iraker auch einen biologischen Erreger in Arbeit. Über Pathogene verfügt die halbe islamische Welt. Es ist kein Problem, harmlose Bakterien oder Viren durch genetische Manipulation in kleine Killer zu verwandeln.«
»Und Sie meinen, damit haben wir es hier zu tun?«
»Ich meine, Sie wären gut beraten, Tante Li ins Boot zu holen.« Vanderbilt zwinkerte ihm zu. »Unter uns, sie ist ein bisschen verrückt. Capisce? Verrückten sollte man ihren Willen lassen.«
»Ich kann nichts Verrücktes an ihr finden.«
»Ihr Problem. Ich habe Sie gewarnt.«
»Mein Problem ist, dass wir immer noch zu wenig wissen«, sagte Oliviera und zeigte zur Tür. »Gehen wir rein und machen unsere Arbeit. Roche ist selbstverständlich mit dabei.«
»Und ich? Brauchen Sie keinen Leibwächter?«, grinste Vanderbilt. »Ich würde mich anbieten.«
»Sehr
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