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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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hinter seiner dunklen Sonnenbrille versteckt und so schwerfällig, als wären seine langen Beine Stelzen aus Holz, steuerte Mister Partridge auf den Eingang zu.
    »Jedenfalls habe ich genug mitgekriegt um zu wissen, daß es ein interessanter Tag wird«, sagte Davey und trat einen Schritt vor. »Entschuldigt mich bitte.«
    »Tschüs«, meinte Tracie.
    »Es ist allseits bekannt, daß die meisten aalglatten Politikertypen impotent sind«, murmelte Rick.
    »Eifersüchtig?« fragte Tracie.
    Rick lächelte. »Ja.«
    Etwa zehn Minuten später erschien Carl. Mittlerweile war ein Großteil der Leute, die in Richtung Turnhalle pilgerten, vorbei. Die Versammlung mußte jeden Augenblick losgehen. Tracie verspürte ein Ziehen im Bauch, als sie Carl sah. Er kam mit Tom Barrett und Cecilia Stepford. Cessy! Tracie hatte nicht geahnt, daß er sich für sie interessierte. Die beiden gingen Seite an Seite und lachten fröhlich. Tracie hatte Carl das ganze Jahr über nicht lachen sehen.
    »Ist es auch allseits bekannt, daß Typen auf Mädchen stehen, die so gebaut sind wie sie?« fragte sie Rick.
    »Mir sind auf diesem Gebiet keine Untersuchungen bekannt.«
    »Mir aber«, meinte sie matt.
    »Du bist die letzte, von der ich erwartet hätte, daß sie aufgibt ohne zu kämpfen.« Rick beugte sich vor und drückte ihre Hand. »Los, nichts wie hin zu ihm. Wir treffen uns drinnen.«
    »Alles klar.« Während Rick davonrollte, versuchte sich Tracie geistig vorzubereiten. Für die Leute um sie herum war sie ein couragierter Ich-kam-sah-und-siegte-Typ, und das war sie normalerweise auch. Probleme hatte sie nur dann, wenn es darum ging, das zu kriegen, was sie wirklich wollte. Zögernd hob sie den Arm und winkte.
    »Hey, Carl!«
    Als er sie bemerkte, blieb er stehen und hörte auf zu lachen. Tom hingegen, nur mit T-Shirt und Sporthose bekleidet, marschierte weiter auf die Turnhalle zu, ohne das Tempo zu verlangsamen. Cessy kicherte und winkte zurück. Sie nahm Carl beim Arm und zog ihn zu sich hin. So hatte Tracie sich das nicht unbedingt vorgestellt. Cessy trug ein weites weißes Kleid, das ihr bis ans Knie gegangen wäre, wenn sie lange genug dafür stillgestanden hätte. Tiefbraun, wie sie war, sah sie absolut sensationell aus.
    Gewöhnlich litt Tracie nicht gerade an Minderwertigkeitskomplexen, was ihr Äußeres anging. Sie hatte ein recht feines Gesicht mit hohen Backenknochen und einem ausgeprägten Kinn. Sie war hellhäutig, wie die meisten Rothaarigen, und wenn die Sommersonne sie nicht gerade verbrannte, verpaßte sie ihr zumindest ein paar neckische Sommersprossen. Ihr einziges Problem bestand darin, daß sie nicht zunahm. Sie besaß zuviel Energie und verbrauchte einfach zu viele Kalorien. Sie konnte essen, was sie wollte: Sie war und blieb ein dünnes Hemd.
    »Hi Tracie«, sagte Cessy. Sie hatte Carls Arm losgelassen und stand Tracie nun etwas näher, als dieser angenehm war. »Carl und ich haben gerade beim Frühstück noch über dich gesprochen.«
    Um Gottes willen, hat er die Nacht bei ihr verbracht?
    Tracie lächelte. »Hatte ich deswegen einen Satz heiße Ohren auf dem Weg zur Schule?«
    »Nee, aber deswegen hatte Carl einen Satz heiße Ohren«, entgegnete Cessy und warf den Kopf zurück. Es sah aus, als sei sie schwimmen gewesen und hätte vergessen, sich die Haare zu kämmen. Trotzdem oder gerade deshalb sah sie super aus.
    Carl trat unbehaglich von einem Bein aufs andere. »Ich hab’ deine Nachricht bekommen. Ich wollte dich noch zurückrufen.«
    »Schon okay«, sagte Tracie hastig.
    »Ich bin früh ins Bett«, sagte Carl.
    »Blöd von mir, so spät noch anzurufen«, meinte Tracie.
    Cessy nickte. »Es ist besser, ihn bei Tagesanbruch zu erwischen, bevor er seine morgendlichen Schwimmübungen absolviert.« Sie klopfte Tracie auf die Schulter. »Warum quatscht ihr beide nicht mal miteinander? Ich muß mir Daveys Einführungsrede anhören und mich langweilen.«
    Cessy stupste Carl in die Seite. »Wenn du mich suchst, ich sitze bei Tom.«
    Sie sahen ihr beide hinterher. Sie bewegte sich genauso geschmeidig wie ihr Bruder, nur daß sie irgendwie mehr wackelte. »Sie ist so freundlich«, bemerkte Tracie.
    »Ein nettes Mädchen«, stimmte Carl ihr zu. Er hob den Arm, um sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn zu wischen, hielt dann aber inne. Das schwarze Hemd wirkte eine Nummer zu klein für ihn. Seine starken Brustmuskeln spannten gegen den Stoff. »Die Vollversammlung geht jeden Moment los«, meinte er.
    »Du hast recht.

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