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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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Öltank. Das muß es sein. Der ist aus Metall. Was meinst du, Tom?«
    Tom nickte.
    »Nichts wie hin!« rief Cessy begeistert.
    »Wohin denn?« fragte Davey ungeduldig.
    »Egal, wohin«, meinte Cessy. »Hauptsache, da gibt’s was zu essen.«
    »Mir fallen ein paar Öltanks ein hier in der Stadt«, überlegte Carl. »Und ein paar draußen. Wo sollen wir anfangen?«
    »Laß uns beim nächsten anfangen und uns dann nach draußen hin vorarbeiten«, schlug Davey vor.
    Das schien ein vernünftiger Vorschlag zu sein. Leider hätten sie wahrscheinlich eher das Gegenteil tun sollen. Sie verbrachten geschlagene zwei Stunden damit, die Öltanks in der Stadt abzuchecken, und kamen dann doch mit leeren Händen zurück. Die Hitze machte die Unternehmung besonders anstrengend. Wieviel Carl trank, spielte keine Rolle – er war ständig durstig. Allein Cessys Anwesenheit hielt ihn lebendig.
    Nachdem sie Express auf den Kopf gestellt hatten, nahmen sie den Highway 22 und fuhren auf der zweispurigen Straße vier Meilen stadtauswärts zu einer ehemaligen kleinen Ölraffinerie. Solange sich Carl erinnern konnte, war sie nicht mehr in Betrieb gewesen. Staub, Rost und vom Wind umhergefegtes Gestrüpp hatten sie in Beschlag genommen. Carl stellte sein Auto neben dem windschiefen Eingangstor ab und stieg aus. Er fragte sich, ob Mister Partridge ernsthaft erwartete, daß irgendjemand alle Aufgaben löste und die Schnitzeljagd gewinnen würde. Die Gegend war totenstill; noch nicht einmal ein Vogel oder ein Insekt war zu hören.
    »Hier sind wir bestimmt richtig«, erklärte Davey zuversichtlich und schritt auf das Tor zu. »Es erinnert mich irgendwie an Mister Partridge.«
    »Wie kommst du denn darauf?« wollte Carl wissen.
    Davey zerrte an der Kette des Schlosses. »Warum fragst du?«
    »Einfach so«, sagte Carl. »Ich hab’ bloß gerade gedacht, wie wenig wir eigentlich über den Typen wissen, für den wir uns hier den ganzen Tag um die Ohren hauen, um sein Rätsel zu lösen.«
    Davey ließ die Kette wieder los. »Eine interessante Vermutung.«
    Carl hatte gar nichts davon mitbekommen, daß er eine Vermutung geäußert haben sollte. »Was denn?«
    »Daß das hier alles bloß ein ausgeklügelter Schwindel ist«, erwiderte Davey.
    Carl schaute ihn erstaunt an. »Hältst du das für möglich?«
    Davey lächelte. »Wenn’s so wäre, wär’s mir egal.«
    »Mein Bruder steht auf tolle Witze«, erklärte Cessy.
    »Gehen wir jetzt rein, oder was?« fragte Tom.
    »Das würde der Lehrkörper Partridge durchgehen lassen«, sagte Carl.
    »Er ist so’n Typ«, meinte Davey. »Er ist aus dem Nichts aufgetaucht. Wahrscheinlich verschwindet er auch wieder dort. Ihm wär’s doch egal, was die anderen sagen, oder?«
    »Ich find’, wir sollten jetzt reingehen«, sagte Cessy. »Sieht doch spaßig aus.«
    Davey blickte auf das rostige Schloß und auf die Kette. »Laß uns mal drumrum gehen.«
    Weit brauchten sie nicht zu gehen, um eine Stelle zu finden, an der sie unter dem Zaun durchschlüpfen konnten.
    Cessy zögerte keine Sekunde, durch Staub und Schmutz zu kriechen. Carl ging als erster und bekam eine Menge zu sehen von ihren braungebrannten Beinen, als er ihr auf die andere Seite half. Er war sich noch immer nicht sicher, ob sie Unterwäsche trug. Sie klopfte sich den Staub ab und bat ihn, ihr dabei zu helfen. Das machte Spaß. Danach war Carl einigermaßen überzeugt davon, daß sie wirklich nichts drunter anhatte.
    An der Rückseite der Raffinerie standen vier Öltanks. Carl kam ihre Aktion irgendwie sinnlos vor, als sie sich dem Gewirr von Rohren in der Raffinerie näherten. Diese Tanks waren uralt; die Farbe an ihnen war schon lange abgeblättert. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sie etwas anderes als trockene, hohle Hülsen bildeten.
    So war es auch. Macht aber nichts. Gleich auf dem ersten Tank, auf den sie kletterten, lag nämlich ein Pappkarton. Er war gefüllt mit zwölf dschungelgrünen Campinghüten. Die Tatsache, daß noch zwölf Hüte da waren, ließ Carl vermuten, daß sie es vor Rick hierher geschafft hatten. Tom schnappte sich einen Hut und setzte ihn auf. Er lief immer noch ohne Schuhe auf Socken herum. Sie waren mittlerweile beide versaut. Der Hinweis auf der Kartonseite lautete: Die Gipfel.
    »Zwei von einer Sorte«, ergänzte Cessy, die von der Liste vorlas. »Wo gibt’s denn hier zwei Gipfel?«
    Es war kinderleicht. Vielleicht hatte sich Mister Partridge gedacht, er müßte ihnen an dieser Stelle eine Pause gönnen, weil es

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