Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
Vom Netzwerk:
Carl. »Wer weiß? Vielleicht kreuzen sich unsere Wege wieder, bevor der Tag zu Ende ist.«
    Sie lächelte. »An einem Ort ohne Anfang und ohne Ende, an dem das Wasser verborgen unter einem leeren Himmel fließt?«
    Merkwürdigerweise ließ ihn der Satz durch und durch erschauern. Vielleicht lag es aber auch nur an dem kalten Schokoshake, den er getrunken hatte. Er schaute über die Straße. Davey hatte Cessy im Arm und zog sie aus der Eisdiele.
    »Möglich«, gab er zurück und überlegte, wieso manche Leute sagten, daß alles möglich war. Er selbst glaubte nicht daran. Zu oft behinderte die Vergangenheit die Zukunft. Diese Dinge hatten eine ganz besondere Eigendynamik.
    »Carl«, sagte Tracie plötzlich. »Geht’s dir gut?«
    Die gleiche Frage hatte Cessy ihm auch gestellt. »Ja, und dir?«
    Sie lächelte und schob sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Sie hatte sehr glänzende Haare. Nicht so, daß man von ihnen träumte, so wie bei Cessy, aber sie schienen weich genug, um sie gern zu berühren. Fast hätte er ihr die Haare zur Seite geschoben. Wahrscheinlich hätte sie gar nichts dagegen gehabt. Ihre Umarmung erwischte ihn jedoch unvorbereitet.
    »Paß gut auf dich auf«, flüsterte sie ihm ins Ohr und hielt ihn fest. Sie gab ihm jedoch keine Chance, sie seinerseits zu umarmen. Sie hielt ihn nur einen Augenblick lang fest und ließ sich dann hinter das Lenkrad ihres Camaro plumpsen. Dabei schenkte sie ihm kaum mehr Beachtung. Der Wagen sprang nicht gleich an, aber schließlich schaffte sie es doch.
    Rick winkte Carl zum Abschied zu, und diesem tat es leid, sie wegfahren zu sehen. Irgendwie war er aber auch froh, daß sie weg waren, was er nicht begriff. Er fühlte sich nicht als ihr Konkurrent. Wenn Rick und Tracie die Chance bekämen, Hawaii zu besuchen, würde er sich freuen. Ja, er gönnte es ihnen von Herzen.

6. Kapitel
     
     
     
    Carl und seine Leute lösten das nächste Rätsel, indem sie kreuz und quer durch den Ort fuhren und jede Idee aussprachen, die ihnen einfiel, egal, wie lächerlich sich die Sache anhören mochte. Sie erwähnten alles, was ihnen zum Thema Echsen in den Sinn kam, aber das war gar nicht viel. Carl kam rasch auf die Idee mit den Echsenschuhen und schleppte sie in eine Reihe von Schuhgeschäften, bevor er sich der allgemeinen Einsicht beugte, daß es in Express derart exotische Fußbekleidung gar nicht gab.
    Zu guter Letzt aber kamen sie auf den Trichter, daß es bei den grauenhaftesten aller Echsen um Dinosaurier ging. Davey kam darauf.
    Danach überschlugen sie sich förmlich.
    »Dinosaurier«, grübelte Carl, nachdem er seinen Lieferwagen am Straßenrand unter einem schattigen Baum abgestellt hatte und sich dabei zum hundertstenmal wünschte, er hätte eine Klimaanlage. Wenn es nicht so trocken heiß gewesen wäre, wäre sein Hemd hinten klatschnaß Verschwitzt gewesen. Aber so verdunstete der Schweiß praktisch in dem Moment, in dem er aus der Haut trat. Wie Cessy es aushielt, die zwischen ihm und Davey saß, ging ihm nicht in den Kopf. »Das könnte es sein«, meinte er. »Das einzige Problem ist: Wir haben gar keine Dino-Knochen hier in der Stadt.«
    »Wer sagt denn, daß wir hier in der Stadt bleiben müssen?« warf Cessy ein.
    »Niemand«, gab Carl zu. »Aber ich weiß noch nicht einmal, ob die Museen in San Diego Dino-Knochen haben. Mal ganz davon abgesehen, daß sie sie normalerweise nicht in Metallgräbern aufbewahren.«
    »Müssen sie denn in Knochenform sein?« fragte Davey.
    »Ich glaub’, ich hab’ neulich mal ein paar lebende Dinos in der Stadt herumlungern sehen«, erklärte Cessy in ihrer äußerst hilfreichen Art.
    »Jemand in Dinoschuhen hat sie wahrscheinlich Gassi geführt«, fügte Davey hinzu.
    »Ein echter Fehler«, meinte Carl. Er klopfte sacht an das halbgeöffnete Fenster hinter sich. »Hast du alles mitgekriegt, Tom?«
    »Öl«, sagte Tom.
    »Was ist los?« fragte Carl.
    »Öl«, wiederholte Tom.
    »Aus Dino-Knochen wird Öl!« rief Davey. »Wahnsinn, Tom!«
    »Ganz stimmen tut es eigentlich nicht«, wandte Carl ein, war aber dennoch von der Vorstellung beeindruckt.
    »Das meiste natürliche Öl stammt von der Zersetzung mikroskopischen Pflanzen- und Tierlebens. Hab’ ich in ‘nem Buch gelesen.«
    »Dann wird’s wohl auch stimmen«, gab Davey ihm recht. »Aber wer weiß, ob Mister Partridge oder seine Clubmitglieder das gleiche Buch gelesen haben?«
    Carl nickte. »Also gut. Aber wo sollen wir Öl finden in einem…« Er unterbrach sich. »Ein

Weitere Kostenlose Bücher