Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht einmal meiner Schwiegermutter geben. Himmel, Sack und Wolkenbruch, ich glaube, ich steh' im Wald.«
    Der Wirt verzog sich lachend.
    Ich trank den Schnaps langsam. So konnte man ihn genießen.
    Dann kam das Essen. Als Vorspeise bekamen wir Suppe.
    Irgendeine Flüssigkeit, in der Kohlblätter schwammen. Sie schmeckte besser, als sie aussah.
    Brot und Schafskäse gab es danach. Der Wirt stellte uns auch einen Teller mit gehackten Zwiebeln und einige Knoblauchzehen auf den Tisch. An Schafskäse hatte ich mich in der Zwischenzeit gewöhnt. Auf unserer Fahrt hatten wir ihn schon oft bekommen. Er schmeckte gut. Dazu tranken wir Ziegenmilch. Sie war fett und roch meines Erachtens noch nach Stall.
    Wir zahlten in Dollar.
    Als ich dem Wirt zwei Dollarscheine gab, bekam er große Augen, machte zig Verbeugungen und brachte uns selbstgekelterten Wein. Er war zwar für meinen Gaumen etwas zu sauer, löschte aber den Durst.
    Dennis Draker fühlte sich schon wieder in Form. »Hier könnte ich bleiben«, sagte er und streckte seine langen Beine aus.
    Da wurde die Tür geöffnet.
    Wie auf ein geheimes Kommando hin wandten wir unsere Köpfe. Der Hexer Brodkin betrat die Schänke.
    Er blieb an der Tür stehen, schaute sich um, und aus den Augenwinkeln sah ich, daß sich der Wirt bekreuzigte. Auch ich hatte ein komisches Gefühl.
    Nach einigen Sekunden ging der Hexer ein paar Schritte zur Seite und machte seinem Begleiter Platz, dem rothaarigen Mann, der auf dem Bock gesessen hatte.
    Aber nicht nur er betrat den Raum, sondern auch ein Mädchen!
    Unwillkürlich setzte ich mich gerade. Es traf mich wie ein Schock, und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Das Mädchen war eine Wucht!
    Obwohl es barfuß lief und in Lumpen gehüllt war, strahlte es doch einen Reiz aus, wie ich ihn zuvor bei einer Frau noch nie erlebt hatte.
    Meine Blicke konnten sich kaum von den langen schwarzen Haaren, dem ebenmäßigen Gesicht, den dunklen Augen und der biegsamen Figur lösen.
    Der Anblick hatte mich verzaubert.
    Brodkin mußte wohl gemerkt haben, was mit mir los war, denn er zog die Kleine roh zur Seite. Dann sagte er etwas zu seinem Begleiter, und der ging mit dem Mädchen quer durch die Gaststätte, um in einer entfernten Ecke Platz zu nehmen.
    Der Hexer aber kam auf uns zu. Vor unserem Tisch blieb er stehen. Ich spürte förmlich die Drohung, die von diesem Mann ausging, und es lief mir kalt den Rücken hinunter.
    Dennis war da anders. »Ist was, Mister?« fragte er lässig.
    Brodkin sprach einigermaßen Englisch. »Ich habe gesehen, wie ihr Freund meine Vanessa angestarrt hat. Er soll seine Blicke in Zaum halten, sonst ergeht es ihm schlecht. »Seine strichdünnen Lippen verzogen sich, und aus seinen Augen blitzte mir die Feindschaft entgegen.
    Dennis blieb da gelassen. »Wieso?« grinste er. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kleine mit einem Scheusal, wie Sie es sind, verheiratet ist.«
    Brodkin überging die Beleidigung. Vielleicht hatte er Dennis auch nicht verstanden. Er sagte nur. »Sie gehört mir!« Dann machte er kehrt und setzte sich dorthin, wo auch Vanessa und der Rothaarige Platz genommen hatten.
    Vanessa hieß sie.
    Welch ein Name. Ich ließ jeden einzelnen Buchstaben auf der Zunge zergehen und beugte mich zur Seite, um an dem Pfeiler vorbeizusehen und einen Blick auf sie zu werfen.
    Auch sie schaute sich um. Ein unsichtbares Band begann sich zwischen uns zu formen, und ich glaubte in ihren Augen eine Bereitschaft zu lesen, die man nur mit dem Ausdruck Liebe umschreiben konnte.
    Dennis stieß mich an. »Du hast gehört, was er gesagt hat. Laß die Finger von ihr.«
    Ich sah meinem Freund ins Gesicht. »Niemals, Dennis. Niemals werde ich die Finger von ihr lassen. Sie bedeutet mir viel, und ich bin ihr auch nicht gleichgültig. Ich werde sie aus den Klauen dieses Brodkin befreien, das schwöre ich dir.«
    Dennis Draker schaute mich nur an.

Kapitel 4
    Gegenwart
    Wenn der Mond es einmal schaffte, sein Licht durch die kurz aufgerissene Wolkendecke zu streuen, so beleuchtete er auch das auf der Kuppe eines Hügels liegende Schloß der Kings.
    Es lag dort eine Trutzburg, schien für die Ewigkeit gebaut worden zu sein und wirkte mit seinen dicken, hohen Mauern wie eine uneinnehmbare Festung.
    Doch Brodkin wollte sie knacken. Er hatte nicht umsonst den Abschaum um sich versammelt. Jacques Ruminski galt als Sprengstoffexperte. Wenn sie es nicht auf normalem Weg schafften, in das Schloß zu gelangen, würden sie es mit Gewalt

Weitere Kostenlose Bücher