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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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Türrahmen und starrte die Agentin ungeduldig durch
trübe Augen an.
    Sharon gefiel es, dass sein Kumpel
Eric zufällig anwesend war - so schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe, denn
er wäre ihr letzter Zeuge für heute gewesen.
    Schließlich berichtete sie
darüber, dass Lenane Fernandez ermordet worden war, wozu Dawson kurz seine
Augenbrauen als Kommentar hochzog, und begann mit ihrer Befragung. „Wir haben
sie mal auf einer Party kennengelernt und hatten ein paar Wochen Kontakt
zueinander. Oberflächlich, haben uns mal mit anderen zusammen getroffen, sind
auf paar andere langweilige Studentenpartys gegangen und haben uns mal
unterhalten. Aber besonders viel weiß ich nicht über sie. Der Kontakt ist dann
auch schnell wieder zu Ende gewesen, ich hatte keinen Bock mehr auf diese
Unischeiße und habe mich dazu entschlossen, mein Leben als Freestyler zu
gestalten, Sie verstehen, was ich meine.“ Dawson hustete und zog die Nase hoch.
In seinem benommenen Ausdruck stand geschrieben, dass die letzten
Nebenwirkungen einer billigen Droge ihm noch zu schaffen machten.
    Eric meldete sich jetzt zu Wort,
wobei er jeden Satz so aussprach, dass man seine Einstellung, die ganze Welt
würde ihn ankotzen, deutlich bemerkte: „Wissen Sie, er stand auf sie.“ Er
zeigte mit dem Finger auf seinen Kumpel Dawson, der immer noch damit
beschäftigt war, hustenähnliche Laute von sich zu geben. „Er stand auf die
Alte, aber sie hat ihn nicht beachtet und immer wieder abblitzen lassen und
irgendwann hab ich zu ihm gesagt, er soll die Alte vergessen, weil es keinen
Sinn hat. Die hatte ihre Nase so hoch oben, dass sie niemanden beachtet hat,
der nicht so reich war, wie ihr Daddy. So eine, die sich für was Besseres
hielt, wissen Sie. Und irgendwann hat er es sein lassen und wir haben sie
seitdem nicht mehr gesehen.“
    Dawson fand seine krächzende
Stimme wieder und fügte hinzu: „Ich lass mich von der doch nicht verarschen,
das hab ich gar nicht nötig. Ich krieg jede, so ein Flittchen wie die brauch
ich nicht.“ Eric nickte zustimmend und kaute weiter an der alten Pizza herum,
die er fast klein gekriegt hatte.
    Nachdem sich Sharon sicher war,
dass sie keine weiteren Informationen aus diesen Jungs herausbekommen würde, machte
sie sich eilig daran, sich von ihnen zu verabschieden und ihr sauberes Auto
aufzusuchen, um zur Zentrale zurückzufahren. Was auch immer in den Erziehungen
und Familien dieser Jungs schief gegangen war, es würde eine sehr lange Zeit
dauern, das wieder zu reparieren, falls es überhaupt repariert werden konnte.
Sharon durfte sich keine Gedanken darüber machen, warum diese Jungs ihr Leben
wegwarfen und ob sie in ein paar Jahren obdachlos auf der Straße an einer
Überdosis Was-auch-immer sterben würden. Es war nicht ihre Angelegenheit. Also
schob sie die Gedanken des Mitleids und der Betroffenheit fort und
konzentrierte sich auf die Aussagen der beiden. Zum allerersten Mal hatte sie
jemanden, der ein Motiv gehabt hätte, Lenane zu töten. Morde aus Eifersucht geschahen
oft, und wenn die Täter unter dem Einfluss von Drogen standen, sogar noch
öfter. Sie hatte einen ersten, festen Anhaltspunkt und war erleichtert darüber,
dass der Tag doch nicht ganz umsonst gewesen war. Jetzt war sie gespannt
darauf, was Joe mit seinen Befragungen herausgefunden hatte und hoffte
inständig, dass er ein paar Hinweise mehr hätte, sodass dieser Fall endlich ein
wenig mehr Gestalt annehmen würde.

9
     
    Sharon und Joe saßen zusammen in
einem kleinen, abgeschiedenen Raum und tauschten ihre Informationen aus, um
sich einen Überblick zu verschaffen. Joe hatte eine frische Packung Donuts
mitgebracht und zwei Coke Dosen.
    Sharon griff nach einem Donut mit
Zuckerguss und biss ab. Der süße Geschmack in ihrem Mund wirkte wie eine kleine
Genussbrise und tat gut. Es war kaum Zeit zum Essen, wenn man an einem
brenzligen Fall arbeitete, bei dem Zeit Tod bedeutete. Man hatte gar keine
andere Wahl, als sich hier und da an irgendwelchen fettigen Imbissständen
irgendeinen Schrott einzuwerfen, sich ab und zu Süßigkeiten zu gönnen, um die
Nerven und somit auch die Konzentration aufrechtzuerhalten, und sich mit
Koffein zuzuschütten, um trotz der Überarbeitung noch irgendwie fit zu bleiben.
Trotzdem hatte es sich Sharon in den Kopf gesetzt, irgendwann die Disziplin zu
finden, sich gesünder zu ernähren und mehr Gemüse und Obst zu essen. Sie war
der festen Überzeugung, dass sie auch mental fitter wäre, wenn ihr Körper
gesünder

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