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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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leben würde.
    Joe schien keinen dieser Gedanken
auch nur annährend zu hegen. Er ergriff munter einen Donut nach dem anderen und
verschlang sie fast schon automatisch, während er in seinen Notizen blätterte
und Sharon von seinen Befragungen berichtete: „Dana studiert Kunst und macht um
ihre Selbstüberzeugung keinen Hehl. Sie ist anscheinend fest davon überzeugt,
die Malerin des Jahrhunderts zu werden und es war schwer, etwas von Lenane
Fernandez zu erfahren, ohne dass sie nicht abschweifte und ihre Begeisterung
über ihre eigenen Talente ausschmückte. Kurz gesagt, sie ist sehr mit sich
selbst beschäftigt. Mit Lenane hatte sie eine relativ gute Freundschaft. Sie
erzählte davon, dass sie sich ideal in einigen Punkten ergänzt hätten.
Allerdings hatte Lenane selber keine künstlerischen Hobbys, was Dana als
Täterin ziemlich ausschließt. Sie hätte kein Motiv. Die beiden verstanden sich
prima und natürlich war sie tief betroffen über ihren Tod. Sie hat natürlich
ein Bild zu dem Thema gemalt und ich bin nicht drum herum gekommen, es mir
anzusehen.“
    Den letzten Satz hatte Joe nicht
sehr begeistert gesprochen und Sharon musste schmunzeln. Diese Dana zu befragen
schien eine anstrengende Sache gewesen zu sein. Die weiteren Informationen
deckten sich mit dem, was Sharon selbst in Erfahrung gebracht hatte.
Schließlich berichtete Joe auch von den Befragungen mit Lenanes Dozenten, doch
diese hatten nicht den geringsten Anhaltspunkt ergeben. Die meisten konnten
sich nicht besonders gut an sie erinnern, andere konnten nur sehr wenig über
sie sagen, was sich darauf begrenzte, dass sie eine gute, interessierte Studentin
gewesen war. Die Einzige von den Mitstudierenden, zu denen Lenane engeren
Kontakt gehabt hatte, war ein Mädchen namens Helen gewesen. Laut Joes
Beschreibungen schien sie Ashley sehr ähnlich zu sein - sie lebte ebenfalls in
einem großen Haus, schien aber kein inniges Verhältnis zur Familie zu haben und
einige persönliche Probleme, in dessen Zusammenhang wieder der Name Delicia
positiv gefallen war. Helen wurde als unscheinbares Mädchen wahrgenommen, war
ebenfalls Jurastudentin im letzten Semester und wirkte sehr mitgenommen über
den Tod ihrer Freundin.
    „Also gut.“ Sharon hatte einige
Informationen in knappen Stichworten zusammengefasst und überflog sie noch
einmal. Schließlich hob sie den Kopf und blickte Joe fragend an: „Hast du sie
nach der Kette gefragt?“
    Dieser nahm einen kräftigen
Schluck aus seiner Coke Dose: „Ja. Dana konnte sich überhaupt nicht daran
erinnern und Helen erklärte, dass Lenane so eine Kette getragen hätte, aber sie
diese nie danach gefragt hätte, weil es ihr nicht wichtig erschienen war. Sie
meinte noch, dass sie diese Kette noch nicht lange hatte. Von den Lehrern
konnte sich niemand daran erinnern.“
    Sharon nickte. Das hatte sie
befürchtet. Sie dachte über die Hinweise zur Kette nach. Ashley hatte die Kette
bemerkt und Lenane hatte ihr keine Auskunft darüber geben wollen, weil es ein
Geheimnis sein sollte. Ansonsten hatte sich niemand bewusst an die Kette
erinnert, doch Delicia hatte die Vermutung geäußert, dass sie diese von Ashley
bekommen haben könnte. Dies war nicht der Fall. Sharon erinnerte sich weiter
daran, dass Delicia gesagt hatte, dass sie darüber nachdenken würde und
vielleicht würde ihr noch etwas einfallen. Also beschloss sie, am nächsten Tag
noch einmal Delicia zu befragen. Es war die einzige Spur des Schmuckstücks, die
sie weiterverfolgen konnte. Möglicherweise war ihr noch etwas eingefallen.
    Sharon stellte mit Joe gemeinsame
Überlegungen an und beide kamen zu dem Ergebnis, dass man sich auf Dawson
konzentrieren sollte. Er war bis jetzt der Einzige mit einem Motiv, mit einem
sehr guten Motiv noch dazu, und Sharon stellte fest, dass sie vergessen hatte,
ihn nach der Kette zu fragen. Das würde sie schnellstens nachholen. Während sie
sich darauf konzentrieren würde, den bis jetzt einzig Verdächtigen etwas
genauer unter die Lupe zu nehmen und vielleicht noch einmal mit Ashley und
Delicia zu sprechen, wollte Joe sich noch etwas genauer um ihr allgemeines
Umfeld kümmern. Die beiden Agenten schlossen die Möglichkeit, dass ein völlig
Fremder Lenane Fernandez auf dem Gewissen hatte, aus. Sie hatte die Kette von
jemandem bekommen, den sie gut gekannt hatte. Trotzdem könnte es hilfreich
sein, wenn Joe noch einige andere Leute befragen würde, mit denen sie
oberflächlichen Kontakt gehabt hatte - vielleicht hatte

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