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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
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des Geschäftsführers, der mir unmerklich zunickte,
in die Bar, legte sie dort auf den Tresen und bestellte
einen Whisky. An den Tischen saßen einige Gäste, ganz
hinten auch Eva und die Staatsanwältin. Herr Meyer sah
die Aktie, stand von seinem Tisch auf und bat mich, doch
bei ihm Platz zu nehmen. Schnell kam er zur Sache und
wollte die Aktie genau ansehen, denn sie lag auf dem
Kopf, sodass man nichts lesen konnte. Ich reichte ihm das
wertlose Papier über den Tisch und ließ es ihn näher
untersuchen. „22 Millionen Euro“, sagte ich, das Doppelte
wert.“ Nachdem wir geklärt hatten, wie viele Aktien ich
liefern konnte und er dem Kauf zugestimmt hatte, fragte
ich: „Wie wollen Sie bezahlen?“ ‒ „Bar, wenn diese Aktie
echt ist. Übermorgen Abend treffen wir uns hier wieder
um die gleiche Zeit“, schlug er dann vor. „Okay, geht in
Ordnung“, bestätigte ich das erneute Treffen und überließ
es Herrn Meyer, meinen Whisky zu bezahlen.
    A n der Rezeption sagte ich zu dem Geschäftsführer:
„Übermorgen um dieselbe Zeit das gleiche Treffen.“ Er
nickte erneut und reichte mir eine Tasche. Ich nahm sie,
ohne nachzudenken, stieg in diesen roten Flitzer und fuhr
einfach quer durch die Stadt. Ich hatte richtig vermutet,
dass der Fahrer von Herrn Meyer mir folgen würde. Ich
bestellte Georg und Kalle per Telefon in die kleine
Bierkneipe und feierte dort den Erfolg bis zu diesem
Zeitpunkt. „Was machst du denn übermorgen mit ihm?“,
fragte Kalle. „Mit ihm selbst nichts, ich lade nur 22
Millionen Euro von seinem Auto in meines“, sagte ich,
„jeder von uns bekommt davon 1 Million Euro.“ Dann
erklärte ich meinen Plan, wie das Geld unter den Augen
der Polizei verschwinden sollte. „Damit seid ihr dann
entlassen, hoffe ich.“ Kalle grinste. „Konntest du nicht
schon vor 20 Jahren in mein Leben kommen? Das hätte
mir fünf Jahre Knast erspart. Ich knacke ein paar
Schlösser, brauche keine Panik haben, und reich werde ich
dabei auch noch. Jan, danke! Wenn du einmal wieder
Hilfe brauchst ‒ meine Nummer hast du ja.“ Er stand auf,
schaute mir in die Augen und sagte: „Viel Glück für dich.“
Georg klopfte mir anerkennend auf die Schulter. „Das ist
mehr, als ich verloren habe. Danke, wenn du Hilfe
brauchst, melde dich. Ich bin immer für dich da. Aber
solche Abenteuer brauche ich nicht jeden Tag, lieber sehe
ich dich auf ein Bier hier in dieser Kneipe!“ Ich dachte
nicht weiter über seine Worte nach, sondern wollte jetzt
zu Eva.
    B ei ihr hatte ich das Glück gefunden, aber waren es echte
Gefühle? Mir ging alles ein wenig zu schnell und das dicke
Konto in der Schweiz gab mir Rätsel auf. Wie konnte eine
Beamtin bei der Polizei nur so viel Geld haben? Ich
arbeitete in meiner Agentur manchmal rund um die Uhr
mit Tagessätzen von 1.200 Euro und hatte es gerade mal
zu einer Wohnung in Spanien gebracht. Sparsam lebte ich
auch, schließlich wollte ich mir in ein paar Jahren eine
kleine Jacht kaufen, dort in Spanien leben und meine
verkorksten 40 Jahre vergessen. Ich wusste nicht einmal,
wie alt Eva eigentlich war. Ich schätzte sie auf Anfang
vierzig. Aber dass diese wunderhübsche Frau noch keinen
Mann hatte, konnte ich mir auch nicht erklären. Sie
musste mir bei Gelegenheit einige Antworten geben, die
sie mir bisher schuldig geblieben war. Ich wusste seit
gestern, dass sie mich komplett durchleuchtet hatte.
Freunde auf Behörden und Banken machten es möglich,
dass ich solche Informationen bekam. Sie hatten mich
angemailt und mich gefragt, was ich mit der Hamburger
Kriminalpolizei zu tun hätte. Mit diesen gemischten
Gefühlen fuhr ich durch Hamburg und musste Eva
anrufen, weil dieser Flitzer kein Navi hatte. Erst nach einer
Stunde Verspätung erreichte ich ihr Haus.
    „ Hallo, Schatz, schön, dass du da bist!“, waren ihre Worte,
als ich zur Tür hereinkam. Ich nahm sie einfach in den Arm
und die Zweifel waren fürs Erste vergessen. Schließlich
war es auch beruhigend für mich, dass sie fast die ganze
Zeit in meiner Nähe gewesen war.
    I n der Tasche, die mir der Geschäftsführer des Atlantis mitgegeben hatte, war eine Flasche Champagner. Ich
öffnete sie sogleich und reichte Eva ein Glas. Dann setzte
ich mich vor meinen Computer und starrte den schwarzen
Bildschirm an.
    „ Hast du Sorgen?“, fragte sie mich. „Nein, Eva, nur ein
kleines bisschen Angst, dass etwas schief gehen könnte.“
Sie schwieg, stand nur einfach hinter mir und küsste
meinen Nacken.
    „ Hast du mit Kalle und Georg

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