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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
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die Staatsanwältin, bekamen ein
Zeichen. Ich ging zur Rezeption, ließ mir eine Parkkarte
geben und fuhr in die Tiefgarage. Dort wurde mir das Geld
in drei Koffern überreicht und Meyers Fahrer durfte die
Papierberge aus meinem Auto räumen. 22 Millionen Euro
hatte ich für diesen Haufen Papier bekommen. Als die
letzten der falschen Aktien ausgeladen waren, stellte ich
die Koffer in das Auto und verabschiedete mich.
„Schnelles Geschäft – gerne wieder“, sagte Herr Meyer,
stieg in sein Auto ein und fuhr aus der Garage. Ich holte
den Laptop aus dem Auto, schloss den Wagen ab und ging
die fünf Meter zu meinem Geländewagen, in dem Eva und
die Staatsanwältin warteten und alles gesehen hatten.
„Na dann“, sagte ich und Eva gab Gas. Wie ich vermutet
hatte, ging es zuerst zu seinem Haus. Georg war dort und
teilte per Handy mit, dass sie die Aktien nicht ausgeladen,
sondern noch zwei weitere Koffer abgeholt hatten. Bingo ,
dachte ich, das läuft ja, als ob ich es geplant hätte . Ich
konnte auf dem Monitor sehen, dass sie jetzt in Richtung
Jachthafen fuhren. Heimlich, ohne dass die beiden Frauen
es merkten, sendete ich Kalle die vereinbarte Nachricht.
Er wusste, dass ich den Schlüssel vom Ferrari auf das
Hinterrad gelegt hatte. 3 Millionen Euro sollte er
zusammen mit Georg aus den Koffern holen und dann
den Schlüssel wieder auf das Hinterrad zurücklegen.
Georg würde vor ihm da sein, zu 100 % vertraute ich
diesem kleinen Knacki dann doch noch nicht. Wir
beobachteten gerade, dass die beiden scheinbar
schweren Koffer an Bord gehievt, nach einer halben
Stunde aber wieder zum Auto zurückgebracht und in den
Kofferraum geladen wurden. Doch irgendwie wirkten die
Koffer jetzt für mich leichter. Dann verpackte Meyer
einige Aktien und fuhr in Richtung Innenstadt. Dort ging
es immer zu anderen Geschäften, mit einem Koffer rein,
mit einem Koffer raus. Der Fahrer wartete jedes Mal
schon auf ihn. „Hey, der ist am Abzocken“, sagte ich und
machte mir Notizen von den Adressen, zu denen wir ihm
folgten. Erst gegen Mitternacht steuerte er wieder sein
Haus an. Wir fuhren zurück ins Atlantis, um den Ferrari zu
holen und das Videoband mit den Aufzeichnungen aus
der Tiefgarage. Dort warteten schon einige Beamte auf
uns, die die drei Koffer mit den Millionen übernehmen
sollten. Also musste ich im Vorbeigehen den Schlüssel
nehmen, ohne dass jemand etwas bemerkte, und das
Auto aufschließen. Das Geld, das ich erarbeitet hatte,
verschwand vor meinen Augen in einem Geldtransporter.
Ich hoffte nur, dass die Kameras, die nach der Übergabe
für das Wechseln des Bandes abgeschaltet worden waren,
nicht auch Georg und Kalle aufgezeichnet hatten. Aber um
dieses Problem wollte sich Georg ja selbst kümmern.
„Super“, sagte Eva zu mir, „das sind die Beweise, die wir
brauchten. Morgen können meine Kollegen hinter Meyer
herfahren und alles Weitere fotografieren.“ Ich schaltete
den Laptop aus und reichte ihn zusammen mit den
Notizen von den Adressen einem ihrer Kollegen.
    I ch wollte jetzt nur noch ins Bett. Eva erklärte sich bereit,
zu fahren. Beim Einsteigen hörte ich wieder dieses Ticken
in meiner Nähe. Als wir im Auto saßen, war das Geräusch
weg. Ich bat Eva, noch einmal anzuhalten und stieg
wieder aus. Deutlich hörte ich es jetzt. „Eva, hier tickt es.
Sofort raus aus dem Auto“, rief ich. „Ruf deine Kollegen
an, eines dieser Autos hat wieder so einen Kasten.“ ‒
„Jetzt hör auf zu spinnen“, sagte Eva, „leidest du jetzt
unter Verfolgungswahn?“ ‒ „Nein, Herzchen, ich glaube,
es ist dieser kleine BMW. Von dort kommt das Ticken, ich
bin mir ganz sicher.“ Karin wurde blass, denn es handelte
sich um ihr Auto.
    W ieder rückte das Sprengstoffkommando an. Ich hatte
recht gehabt, sie fanden das gleiche Kästchen wie auch
schon unter Evas Wagen. „Was hat das zu bedeuten?“,
wollte ich von Eva wissen, die mir die Frage aber nicht
beantworten konnte. In der gleichen Nacht explodierte
das Auto eines Richters in Eppendorf.
    „ Hast du mal einen bösen Buben so geärgert, dass er sich
rächen will?“, fragte ich am anderen Morgen auf dem
Weg in die Stadt. „Das wäre eine Lösung“, meinte Eva
nachdenklich, „meine Kollegen arbeiten daran.“
* **
    E inen Tag später wurden zwei Männer dabei erwischt, wie
sie einer weiteren Beamtin aus dem Vollzug solch einen
Kasten ans Auto hefteten. Die beiden waren für solche
Anschläge, bei denen auch ein Beamter ums Leben
gekommen war, bekannt, erzählte mir Eva.

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