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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
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bräuchtest du ja nicht so viel Whisky, um damit
klarzukommen.“ ‒ „Eva, tue das, was du tun musst. Ich
habe dich lieb und vertraue dir. Genauso wie du mir
hoffentlich auch“, sagte ich leise, mehr zu mir selbst. Aber
sie hatte es gehört.
D ie nächsten Stunden durfte ich nicht mehr am Laptop
arbeiten, sie zog mich ins Auto und wollte mit mir bei
diesem kleinen Chinesen essen gehen. Genau wie am
zweiten Abend unseres Zusammentreffens, war es mit ihr
einfach nur schön. Sie lachte und versuchte, mir die
Anspannung, die sie spürte, mit einer Unterhaltung über
eher belanglose Themen zu nehmen. Anschließend
schleppte sie mich noch mit ins Hotel Atlantis und sprach,
während ich an einem Whisky schlürfte, lange mit dem
Geschäftsführer. Danach war dieser dann auch nicht mehr
sauer, dass ich, anstatt der gebuchten 14 Tage, nur einen
geblieben war. Auch er hatte 100.000 Euro an Herrn
Meyer verloren. „Wird gemacht“, zwinkerte er Eva zu, „die
Getränke gehen aufs Haus und viel Glück.“
    „ Was hast du mit ihm vereinbart?“, wollte ich wissen.
„Dass die Bedienungen teilweise gegen Polizeibeamte
ausgetauscht werden“, sagte sie leise. „Aber keine Sorge,
ich bin auch bei dir ‒ von dort hinten werde ich mit der
Staatsanwältin, meiner Freundin Karin, alles beobachten ‒
versprochen! So, und jetzt ab nach Hause, du musst noch
zwei Stunden arbeiten und dann ist schlafen angesagt. Du
brauchst Entspannung und Ruhe.“
    A rbeiten musste ich dann auf ihr, entspannen durfte ich in
der großen Badewanne und Ruhe fand ich beim
Einschlafen unter ihren Händen, die meinen Körper
zärtlich mit Wildrosenöl einrieben.
* **
    U m 14 Uhr kamen meine beiden kleinen Verbrecher . Als
Kalle Eva in der Tür sah, wollte er türmen und nichts mehr
mit uns zu tun haben. Auch Georg wurde blass, als er
erfuhr, wer meine Partnerin ist. Eva gab den beiden die
Briefumschläge und verschwand wieder im Haus.
„Lesen!“, sagte ich, „und zwar schnell ‒ wer aussteigen
will, sagt es bitte jetzt gleich.“ Ich fuhr einfach los. „Also“,
fragte Kalle, „wenn ich heute diese Bude aufmache und
wir erwischt werden, ist das, als ob nichts gewesen
wäre?“ ‒ „Ja, für euch beide schon“, erklärte ich, „für
mich ist das leider nicht so ‒ also gebt euch bitte Mühe.
Ich möchte nicht im Knast landen, sondern lieber in Evas
Bett.“
    A bsolute Stille herrschte im Auto, als ich weiter die Küste
entlangfuhr und über Telefon von Eva die Nachricht
bekam, dass Herr Meyer gerade das Haus verlassen hätte.
Ihre Kollegen würden ihm jetzt folgen. „Klasse“, sagte ich
und rief in Kassel bei den Hotelbesitzern an, mit denen ich
vor Kurzem wegen Herrn Meyer recherchiert hatte.
„Danke, Claudia, grüß bitte Klaus und gebt Herrn Meyer
das Geld, damit er Appetit auf Erdöl bekommt.“ ‒ „Klar,
Jan, was sind schon 10.000 Euro im Vergleich zu dem
Betrag, den er vorher von uns bekommen hat?“ ‒
„Claudia, ich weiß das alles, erst einmal einfach nur
DANKE. Ihr werdet es nicht bereuen, wenn ich das
restliche Geld finde“, sagte ich abschließend und legte auf.
    W ir drei hatten jetzt ungefähr sieben Stunden Zeit, in
denen Herr Meyer auf dem Weg nach Kassel war, um dort
das Geld bei Klaus und Claudia für die Aktien abzuholen.
Evas Kollegen verfolgten ihn und das Haus war völlig
unbewacht. Ich wusste jedoch, dass Eva mich nicht
unbeobachtet lassen würde ‒ sah ich im Rückspiegel den
roten Ferrari, mit dem sie uns folgte. Wir drei waren also
nicht allein, nur so verrückt, etwas zu machen, was die
Behörden nicht durften. Wir ließen die Polizei zuschauen,
während wir in dieses Haus einbrechen würden.
    S o kam doch langsam Licht in die Geschehnisse um den Schwarzen Freitag . Georg hatte die Alarmanlage schnell
ausgeschaltet und Kalle ebenso flink die Tür aufgemacht.
Mit
diesen
Überziehern
an
den
Füßen
und
Latexhandschuhen ausgerüstet betraten wir das Haus.
„Was genau suchen wir hier eigentlich?“, fragte Kalle. „42
Milliarden Euro“, erwiderte ich. Kalle pfiff durch die
Zähne. „Also haltet bitte die Augen in jedem der Zimmer
auf. Wenn du Tresore findest, Kalle, möchte ich als Erster
den Inhalt sehen!“
    D en Tresor, den Kalle dann fand, hatte er schon nach fünf
Minuten auf. Es war ein kleiner Wandtresor, versteckt
hinter einem Bild. Gefälschte Papiere lagen dort, unter
anderem auch ein Ausweis der Kubanischen Republik. Ich
machte ein Foto und Kalle schloss den Tresor wieder. Im
ganzen Haus fanden wir

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