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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
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Spezial, aber eine, die
auch funktioniert. Drei Zoll Lauf, also schön klein.“
    V ier Stunden später hatte ich einen gebrauchten
Mercedes Kombi 300 Automatik mit über 280 PS
vollgetankt im Hafen stehen. Eva reichte mir gerade einen
Schlüssel. Georg war genervt von der Fahrerei durch
Hamburg. Der Mercedes-Händler war am Sonntag wegen
des vielen Bargelds etwas nervös gewesen. Erst als Eva
ihm ihren Ausweis gezeigt hatte, war er schnell geworden
und hatte das Geschäft abgewickelt. Nur warum ich heute
noch ein Auto brauchte, wo ich doch eines vor der Tür
stehen hatte, konnten die beiden immer noch nicht
verstehen.
    K arin rief an. „Du hast recht! Es fehlen diese Summen seit
genau drei Jahren. Immer wieder genau die Beträge, die
du mir genannt hast. Und immer von den Konten, auf
denen die beschlagnahmten Gelder eingezahlt werden
sollten. Das ist aber nie in voller Höhe erfolgt. Was mache
ich jetzt?“, fragte sie mich. „Erst einmal gar nichts, komm
am besten wieder hierher“, schlug ich vor. Doch dann fiel
mir noch etwas ein. „Nein, warte, eine Aufgabe hätte ich
doch noch. Ich brauche aus der Akte von Herrn Meyer ein
Bild seines Fahrers.“
    K arin brachte das Foto mit. Als sie es auf den Tisch legte,
war mir alles klar. Jetzt bemerkte es auch Eva. „Das ist
nicht das richtige Foto. Das ist doch ein Foto von deinem
Blödmann von Kollegen“, entfuhr es ihr. „Nein“, korrigierte
ich, „das ist ein Foto von seinem Halbbruder aus
Hannover. Eva, den Abend, an dem wir das Schiff
beobachtet haben, war nicht der Fahrer an Bord, sondern
der Herr Staatsanwalt persönlich“. Jetzt begriffen alle, was
die ganze Zeit über in meinem Kopf gereift war. „Wie
willst du das denn beweisen?“ ‒ „Passt auf, die Typen, die
uns abgehört haben, vermuten ja das Geld hier zwischen
den Rosen und im Kleiderschrank. Dann haben wir den
Beweis, dass diese beiden da mitmischen, denn das Auto,
das uns beobachtet hat, ist auf eine Detektei in Hannover
zugelassen. Die beiden werden morgen, wenn wir in der
Stadt auf dem Standesamt sind, versuchen, über
diejenigen, die uns hier beobachtet haben, das Geld in
den Rosen zu finden.“ Ich bat Georg, für die
Beweisaufnahme eine Kamera im Garten zu installieren
und erklärte den anderen, dass Kalle die Typen mit seinen
Jungs abfangen würde, sobald sie im Garten anfingen zu
graben. Ich ging außerdem davon aus, dass wir noch am
Nachmittag Besuch bekommen würden, der mit
Sicherheit eine weitere Hausdurchsuchung anordnete.
Und das nicht erst am Mittwoch. „Der Staatsanwalt
wusste, dass das Geld auf dem Schiff war. Da sie dort aber
keines mehr gefunden haben, vermuten sie das Geld bei
mir“, erläuterte ich. „Wenn der Herr Staatsanwalt morgen
hier auftaucht, weiß ich endlich, dass es eine Verbindung
zwischen den beiden gibt. Deshalb war auch Herr Meyer
so sicher, dass es nur ein Betrugsverfahren werden würde.
Schließlich hatte er den Staatsanwalt im Rücken.“ Ich fuhr
mit meinen Ausführungen fort und erzählte den anderen,
dass ich mir sicher war, dass er jetzt, wo der Herr
Staatsanwalt Müller selbst nicht mehr ohne Schaden aus
der Nummer herauskommen würde, einfach alles auf Peter Meyer schiebt und das Geld für sich und seinen
Bruder will. „Packst du bitte noch 1.000 Euro zwischen
deine Slips, Schatz?“, bat ich Eva. „Das habe ich gestern
schon gemacht“, sagte sie und lachte. „Super“, erwiderte
ich und gab ihr einen Kuss dafür. „Dann brauchen wir jetzt
noch für alle etwas zu trinken. Ich möchte aber bitte
einen Whisky mit Cola.“ ‒ „Trinkst du ihn nicht pur?“,
fragte Eva. „Nein, erst wieder nach der Hochzeit. Du
möchtest doch keinen Säufer heiraten, oder? Und mit
Schädelbrummen möchte ich auch nicht gerne ‚ ja, ich
will‘ sagen und die Braut küssen“, witzelte ich. „Eva, wir
fahren aber morgen schon um 8 Uhr hier weg, bitte sei
pünktlich fertig. Das ist wichtig.“ Karin stöhnte: „Der
Mann wäre mir definitiv zu anstrengend. Georg reicht mir
schon, aber ich gewöhne mich wieder an den Spaß nachts
im Bett und schaffe es mit meiner Kondition, dass er
immer irgendwann aufgibt. Aber diese Geschwindigkeit,
in der Jan denkt und handelt … Eva, ist er auch so schnell
und ausdauernd im Bett? Dann musst du ihn mir doch
einmal ausborgen.“
* **
     
H ochzeit im Schnelldurchgang.
    7 Uhr: aufstehen, frühstücken, duschen, anziehen.
8 Uhr: Abfahrt in die Stadt, Rosen und Ringe kaufen.
9 Uhr: Kaffee trinken im Atlantis und Mittagessen

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