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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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zog ein Papier hervor, das er dem Schmied reichte.
    Der Mann drehte das Blatt Papier in den Händen. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Ist das Euer eigener Entwurf?“ Sein Herr nickte. „Machbar ist es.“ Sie diskutierten einige Zeit über die Befestigung des Scharniers und einigten sich auch hier auf einen Preis.
    Matthias hatte des Öfteren bemerkt, dass Mortiferius gern handelte. Das wunderte ihn, denn als Freiherr war dieser doch gewiss begütert, überlegte er, während er an seiner Seite die Gassen entlanglief. Ihre Stiefel hallten auf den Pflastersteinen.
    »Du kannst dir den Abend ruhig selbst gestalten«, sagte er unvermittelt zu Matthias. «Ich brauche dich heute nicht mehr.« Er verzog den Mund zu einem angedeuteten Lächeln. „Du willst dich doch sicherlich nach den hübschen Mädchen umsehen, stimmt’s?“
    Matthias spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er war nicht fähig etwas zu sagen. Aber Mortiferius wartete geduldig lächelnd auf eine Antwort.
    »Und Ihr, Herr?«, stieß er hervor.
    »Ich werde weiter üben.«
    »Darf ich Euch dabei zuschauen?«
    Mortiferius musterte ihn erstaunt.
    »Mir liegt nicht viel an ... an Mädchen. Ich würde lieber gern etwas über euren Sport lernen – und ihn auch selbst machen – wenn ich dazu fähig bin«, fügte er schnell hinzu.
    »Gut, du darfst zusehen und ich erkläre dir einiges.«
    Matthias strahlte. Das war wunderbar! Nichts hatte er mehr gewollt, als bei seinem Herrn zu sein.

    Mortiferius entzündete die Öllampe im Stall und hängte sie hoch an einen Balken. So leuchtete sie eine übersichtliche Fläche aus. Dieses Mal zog er sein Hemd nicht aus. Matthias setzte sich mit einem Stück Brot auf einen Strohballen und sah ihm kauend zu.
    Mortiferius erklärte ihm, dass man den Körper anwärmen müsse, da sonst Verletzungsgefahr bestünde. »Gleichgültig, was du tun willst – sei es zu üben oder in den Kampf zu ziehen – mach deine Muskeln vorher warm«, riet er. »Auch wenn du zu einer Frau gehst, kann das nicht schaden.« Mortiferius verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen, aber fuhr fort. Er zeigte ihm Dehnungsübungen und Bewegungen, um die Muskulatur zu stärken.
    Matthias war fasziniert. »Darf ich es versuchen?«
    »Selbstverständlich.«
    Flink zog er sein Hemd aus und stand da nur mit der Hose bekleidet. Er war schlank und ansehnlich. Das wusste er. Und insgeheim hoffte er, Mortiferius zu gefallen. Eifrig demonstrierte er, was er von den Lektionen verstanden hatte.
    Mortiferius setzte sich auf einen Strohballen und schaute ihm zu. Die Pferde stampften in ihren Boxen und wieherten leise. »Nein, den Arm nicht so hoch!«
    Er stand auf, trat näher und legte ihm eine Hand auf den Brustkorb. Mit der anderen drückte er den Arm weiter herunter. Matthias zog die Luft scharf an, gab nach und senkte den Arm. Der Herr nickte zufrieden. Sein Herz pochte, als wollte es aus der Brust springen. Er hatte ihn berührt! Er spürte noch den Abdruck seiner Hände auf sich. Wie Brandmale. Mortiferius wandte sich zur Tränke, um sich zu waschen.
    »Genug für den Anfang«, befahl er mit dem Rücken zu ihm.
    Hatte er etwas bemerkt?
    Matthias zog sich schnell an und lächelte befangen. »Vielen Dank! Das war sehr freundlich! Wo habt Ihr das alles gelernt?« Er folgte Mortiferius in ihre Kammer, in der sich sein Herr auf das Strohlager sinken ließ.
    »Ich bin von meinem zehnten Lebensjahr an als Krieger ausgebildet worden. Mein Lehrmeister hieß Valtin.« Der Ausdruck seines Gesichts wurde hart, und Matthias fühlte, dass sich sein Gemüt verdüsterte.
    »Ich wollte nicht zu viel fragen, entschuldigt.«
    »Du kannst nichts dafür«, antwortete Mortiferius tonlos und drehte sich zur Wand.

    Kapitel 51 - Das Turnier

    Am Tag vor dem Turnier befahl der Herr Matthias, er möge das Pferd bestens pflegen und dessen Mähne flechten. Außerdem musste er früh zum Bader laufen und vorsorglich Verbände und Heilsalbe holen.
    Mortiferius hatte die Hose beim Schneider abgeholt. Er schien zufrieden. Das Beinkleid war weich und gut verstärkt. Nun konnte ihm auch ein Hieb unter die Gürtellinie nicht mehr schaden. Matthias bewunderte die umsichtigen Vorbereitungen seines Gebieters. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, was man bei so einem Turnier alles beachten musste.
    Gemeinsam suchten sie den Schmied auf. Der Handwerker überreichte seinem Herrn stolz den neuen Helm. Mortiferius drehte das Werkstück in den Händen und betrachtete es: Der Schutzhelm ließ sich

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