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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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herausgefordert und erhalten. Er selbst war lediglich das Werkzeug des Todes gewesen. Ungerührt beobachtete er, wie dessen Knappen den Körper aus der Arena zerren. Die Kämpfe waren für diesen Tag zu Ende – die Zahl der teilnehmenden Ritter hatte sich halbiert.
    Mortiferius lenkte den Wallach zu Matthias, denn er schwitzte und wollte die Rüstung schnellstens loswerden. Er vermutete, dass deren Kräfte sich durch die Körperwärme verstärkten.
    Der Junge half ihm geschickt hinaus. »Unfassbar! Herr, das war …«, er fand keine Worte »… hohe Kriegskunst!«
    Mortiferius packte die Rüstung schweigend in den Sack und befestigte ihn am Sattel. Er schwang sich wieder aufs Pferd. Das alles ekelte ihn an und er hatte das Bedürfnis laut zu schreien.
    »Komm, Matthias!« Er gab dem Wallach die Sporen und ritt in Richtung Stadttor.

    Es dämmerte bereits, als sie durch die Gassen zum Stadttor trabten. Wie konnte sein Gebieter nur so ruhig bleiben? Matthias war völlig aufgewühlt. Er hatte gesehen, wie Mortiferius einen Mann getötet hatte – eiskalt und überlegt. Nun ritt er neben ihm, als wäre nichts geschehen. Er blickte zu seinem Herrn, dessen Gesicht keinerlei Regung zeigte. Warum kehrten sie nicht in die Herberge zurück?
    Sie passierten das Tor und erreichten das erste Feld. Die glutrote Sonne war schon vor einer Weile am Horizont versunken. Es dämmerte. Mortiferius hielt an und drehte sich zu ihm. »Wer zuletzt an dem großen Baum dort hinten ist, muss heute die Pferde striegeln!« Er deutete auf einen kahlen Baum weit am Ende der Felder. Als hätte er den Satz verstanden, begann der Wallach aufgeregt zu schnauben.
    Matthias blickte ihn mit offenem Mund an. Eine Aufforderung zu einem Rennen! Das war phantastisch und genau das, was er jetzt brauchte, um all die angestauten Gefühle loszuwerden.
    Ohne zu zögern, gab er der Stute die Sporen. Er wollte gewinnen! Aber Mortiferius war ebenfalls ein guter Reiter. Matthias beugte sich über den Hals des Pferdes, um schneller zu werden. Er keuchte in der eisigen Luft. Die Tiere jagten über den gefrorenen Erdboden. Erde und Eisbrocken spritzten unter ihren Hufen. Gleichzeitig kamen sie an dem Baum an.
    Matthias lachte. »Und nun?«
    »Wir striegeln zusammen«.
    Matthias konnte sein Gesicht in der Dämmerung kaum erkennen, aber er meinte, seinen Herrn lächeln zu sehen. Jedoch bevor er genauer hinschauen konnte, hatte dieser den Wallach erneut angetrieben und war in der Dunkelheit verschwunden. Matthias sah ihm schwer atmend hinterher. Nun verstand er das Rennen. Es war seinem Herrn nicht darum gegangen, wer die Pferde striegeln musste. Mortiferius war durch den Kampf nicht so unbeteiligt geblieben, wie seine Miene vermuten ließ. Er hatte den fliegenden Ritt und den Wind gebraucht, um seine drückenden Gefühle loszuwerden und seinen Geist ins rechte Lot zu rücken.
    Nein, er war bestimmt kein gefühlloser Mann, überlegte Matthias, als er langsam über das Feld ritt, denn er konnte den Weg kaum noch erkennen.
    Als er im Stall der Herberge ankam, hatte Mortiferius bereits seinen Wallach versorgt und wusch sich in der Tränke. Das Wasser rann ihm den starken Oberkörper entlang und benetzte die schwarze Lederhose. Mortiferius löste die Schnürung der Hose und wollte sie ausziehen, als ihm Matthias’ Blick auffiel. »Willst du dich nicht um dein Pferd kümmern?« Jetzt erst merkte Matthias, dass er seinen Herrn erneut angestarrt hatte.
    »Ja, Herr!« Er wurde rot und fluchte lautlos. Warum hatte er sich nicht in Griff? Hätte er wirklich dagestanden mit dem Pferd am Zügel und zugesehen, wie sein Herr sich entblößte?
    Er band das Tier an der gekalkten Seitenwand des Stalls an einem eisernen Ring fest und begann es abzusatteln. Er arbeitete bewusst langsam, um Mortiferius Zeit zu geben sich zu waschen. Aber wohin mit dem Sattel? Um ihn an seinen Platz zu bringen, musste er erneut in Richtung der Tränke. Er beschloss, ganz selbstverständlich an ihm vorbei zu gehen.
    Mortiferius stand nackt in dem Steinbecken, rieb sich mit dem eisigen Wasser den Unterleib ab. Seine Lenden erschienen Matthias schmal und bleich, nicht von der Sonne gebräunt wie der Oberkörper. Die kräftigen, weißen Beine hatten offensichtlich ebenfalls lange kein Licht gesehen. Das nasse Haar fiel ihm strähnig über die Schultern. Dem Himmel sei Dank! Mortiferius hatte ihm den Rücken zugedreht, so dass er dessen Geschlecht nicht sehen konnte. Matthias drehte sich schnell weg, hängte den

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