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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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zwischen den moosbewachsenen Baumstämmen davon.
    »So ein Narr«, brummte Bartel. »Na, den bin ich los.« Er rechnete nicht damit Maus noch einmal wiederzusehen. Der würde ihn sicher nicht so ohne weiteres im Wald wiederfinden.
    Er wanderte eine Weile, als die Frau sich regte. Vorsichtig ließ er sie auf ein dickes, grünes Moospolster gleiten. Endlich konnte er sie ausgiebig im Tageslicht betrachten. Ihr blondes, fast hüftlanges Haar gab ihr verschmutztes Antlitz frei und ringelte sich im Moos. Dort wo kein Schmutz klebte, zeigte sich eine weiße, zarte Gesichtshaut mit winzigen hellen Flaumhärchen. Sie besaß eine hohe geschwungene Stirn, eine gerade Nase und volle, jetzt qualvoll verzerrte, Lippen. Ihr Gesicht erhielt eine eigenwillige Herzform durch breite Wangenknochen und ein kleines, spitzes Kinn. So sah keines der üblichen grobschlächtigen, rotgesichtigen Bauernmädchen der Gegend aus.
    Sein Blick wanderte weiter. Ein graues, fleckiges Kleid und ein hellbraunes Mieder. Ihre Brust hob und senkte sich heftig und er bemerkte entzückt einen wundervoll üppigen Busen. Dazu eine schlanke Taille und geschwungene, runde Hüften. Der zerfetzte Rock ließ kräftige Beine erahnen. Ihre verschmutzten kleinen Füße schauten unter dem Saum hervor. Bartel merkte, wie ihm die Wärme in die Lenden stieg. Eine Frau nach seinem Geschmack.
    Sie schlug die Augen auf. Er starrte sie an. Im Zwielicht der sonnendurchfluteten Baumkronen war ihm, als blicke er in zwei tiefgründige Waldseen. Was ist nur mit dir los, Bartel?, dachte er. Wirst du jetzt gefühlvoll? Er gab sich im Inneren einen derben Rüffel.
    »Was glotzt du so?«, zischte sie trotz ihrer offensichtlichen Schmerzen. Sie wollte sich aufrichten. »Wer bist du überhaupt?«
    »Ich bin Bartel. Ich habe dich gerettet«, knurrte er – konnte einen Anflug von Stolz in seiner Stimme nicht vermeiden. Er hatte schließlich einiges wegen ihr riskiert und auch investiert.
    »Ich kenne dich nicht«, krächzte sie und griff mit den Händen ins Moos um sich emporzustemmen. Jedoch knickten ihre Handgelenke ein und sie sank zurück.
    Er betrachtete ihre kläglichen Versuche, ohne ihr zu helfen. Sie sollte jetzt, verdammt noch mal, da sitzen bleiben, geschwächt, wie sie war.
    »Ich habe dich am Pranger beschützt und aus der Stadt gerettet«, beeilte er sich zu sagen.
    »Du lügst! Mich hat so ein dünner Kerl bewacht!«
    »Ja, das stimmt. Maus hat das in meinem Auftrag getan.«
    »Wo willst du mit mir hin?«
    Sie war völlig erschöpft, stellte aber ihre Fragen mit bewundernswerter Eindringlichkeit.
    »Ich bringe dich zu meinem Haus. Dort kannst du dich erholen.«
    Bartel hasste es sich rechtfertigen zu müssen – sich als den rechtschaffenen Gesellen auszugeben, der nur ihr Bestes wollte. Er brauchte Unterstützung. Nun hätte er Maus doch gut gebrauchen können.
    Wie gerufen kam der dürre Mann zwischen den Bäumen hervor, in beiden Händen große Blätter, die er an den Kanten zusammenhielt. »Wasser?« Er reichte ihm ein triefendes Blatt, kniete sich neben die Frau und träufelte Wasser in ihren leicht geöffneten Mund. Sie seufzte und ließ sich zurücksinken. Es sah aus, als hätte sie sich in ihr Schicksal ergeben. Maus und er wechselten einen Blick. Nachdenklich trank Bartel sein Blättergefäß leer.
    Sie öffnete erneut die Augen. »Nun gut.« Sie versuchte, ihrer Stimme Stärke zu verleihen. »Ich bin Engellin.«
    »Kannst du alleine laufen, Engellin?«, fragte Bartel. Sie machte wiederholt Anstalten sich aufzurichten und dieses Mal packte er sie unter den Achseln und half ihr hoch. Ein Schritt und ihre Beine knickten wieder ein. Sofort war er an ihrer Seite und hielt sie fest, ließ sie ins Moos sinken. Das hatte keinen Sinn.
    »Wir machen hier Rast. Was gibt es zu essen?« Jetzt würde sich zeigen, wie fähig Maus war.
    Der nickte eifrig und begann in den Taschen seiner speckigen, geräumigen, Jacke zu wühlen. Zuerst brachte er etliche kleine Wildäpfel ans Tageslicht, dann erschienen einige Hände voller Brombeeren und zum Schluss ein etwas zerdrückter, großer Steinpilz. »Darf ich für die Dame kochen?« Seine blanken Mausaugen blinkten beflissen.
    »Ja, mach das«, seufzte Bartel. Er neigte misstrauisch den Kopf. Das Essen entsprach von der Menge her in keiner Weise seinen gewohnten Portionen. Auch war er kein großer Freund fleischloser Kost. Er musste seinen Hunger wohl bis zu Hause aufheben. Aber immerhin kam Engellin auf diese Art wieder zu

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