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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Angriff bekommen?
    Bartel blickte zu Rudger, dessen Gesicht völlig verzerrt und blutverschmiert war, sah einen von Dragens Soldaten mit dem Spieß Anlauf holen, um Rudger in den Rücken zu stechen. Bartel machte einen gewaltigen Satz vor seinen Freund und die Lanze blieb in seiner Rüstung stecken. Der Angreifer rammte sich durch den Aufprall den Stiel seiner eigenen Waffe in den Magen. Er ging nach Luft ringend zu Boden – Bartel nutzte diese Sekunde und schlug ihm mit einem gezielten Hieb den Schädel ein.
    Jetzt erst roch er den irrwitzigen Gestank, den die durch seinen Körper warm gewordene Rüstung von sich gab. Eine Mischung wie vergorene Scheiße mit Kräuter-Überzug. Unwillkürlich musste er grinsen – stand auf dem tobenden Schlachtfeld und grinste wie ein Depp. Die Stinkrüstung berauschte und erheiterte ihn. Ein Todesschrei in seiner Nähe brachte ihn zur Besinnung.
    Rudger lag ein Stückchen entfernt auf dem Boden. Bartel half ihm hoch – er schien unverletzt. Bartel holte tief Luft und suchte die Gegner. Dann stampfte er los und erledigte einen nach dem anderen, Axt und Keule, Axt und Keule. Er hörte erst auf, als niemand mehr stand. Er barst vor Energie. Sein Herz hämmerte. Sein Verstand kristallklar, verströmte die Rüstung ein unwirkliches Feuer in ihn. Er wusste, er hätte Stunden so weiter kämpfen können.
    Wer halbwegs unversehrt war, rappelte sich auf. Bartel schaute sich um. Die Fehlplanung des Waffenmeisters hatte sie die Hälfte der Männer gekostet.
    Rudger kniete fluchend neben ihm und versuchte, sich das Blut aus den Augen zu wischen. Als er wieder einigermaßen sehen konnte, sprang er auf, packte Bartel am Hals und drehte ihn um. Dann zog er nacheinander drei Messer aus Bartels Rücken, hielt sie ihm vor die Nase und brach in schallendes Gelächter aus.
    »Verdammt«, keuchte Bartel. »Ich sehe ja aus wie ein Igel!«
    Rudger war auf den aufgewühlten Boden gefallen und hielt sich den Bauch vor Lachen. »Ja, aber wie ein stinkender!«, japste er. Er lachte und lachte. Die Anspannung der Schlacht löste sich in hysterischem Gelächter auf.
    Bartel hatte keine Lust, dem länger zuzuhören. Wo war Volmar? Bartel verließ den irre lachenden Rudger und ging auf die Suche. Er fand Volmar schneller als er gedacht hatte, doch der Anblick ließ ihn wie angewurzelt stehenbleiben. Vor ihm auf dem Boden lagen zwei eng umschlungene, blutverschmierte Körper, dazu ein Gemisch aus blutverschmierten, blonden und schwarzen Haaren. Erich war über dem verletzten Volmar zusammengebrochen. Eine enorme Wunde klaffte im Rücken des Gutsherrn.
    »Volmar!« Bartel stürzte zu ihnen, riss Erich von Volmars Körper – von einem Körper, aus dem die Eingeweide quollen. Ein Schwert oder Dolch hatte Volmars Leib gnadenlos geöffnet. Seine blauen Augen starrten blind zum Himmel. Er war tot.
    Er ließ Erichs Schulter los. Es war noch ein winziges Restchen Leben in Münzbach, das schnell erlöschen würde. Bartel wusste das. Wie gelähmt stand er da. Erich Münzbach kroch mit letzter Kraft zu Volmar zurück, stieß einen langgezogenen Klagelaut aus, der sich wie eine Flamme durch Bartels Herz fraß und es leer und still zurückließ. So viel Tod! So eine verfluchte Scheiße! Er brüllte laut auf und reckte die Fäuste zum Himmel! Wo war dieser Waffenmeister? Dem hatten sie das zu verdanken!
    Er lief wie ein wütender Stier das Schlachtfeld ab – wer noch stehen konnte, machte ihm Platz. Er fand den Waffenmeister röchelnd auf dem Boden in der Nähe des ersten Hauses. Der streckte die Hand bittend nach ihm aus.
    »Das kannst du haben“« Bartel kniff die Augen zusammen. Von kalter Wut getrieben kniete er sich hin und zog dem Mann sein Messer über die Kehle. »Schönen Gruß von Volmar und Erich«, knurrte er.
    »Findest du das klug?«, fragte eine raue Stimme hinter ihm. Rudger. Bartel fuhr herum. »Er war nicht nur der Waffenmeister, sondern auch unser Zahlmeister.«
    Langsam sickerte in sein Gehirn, was Rudger damit sagen wollte. Der stand da, das Gesicht blutig und schmerzverzerrt, mit des Waffenmeisters Pferd am Zügel.
    Bartel blickte ihm in die bewölkten, grauen Augen. Rudger litt genau wie er. Aber er bemäntelte diesen Schmerz mit seinem Verstand.
    »Ich werde mir meinen Sold vom Fürsten persönlich holen«, zischte Bartel, »und den von Erich und Volmar dazu!«
    Rudger legte ihm die Hand besänftigend auf den Arm. »Lass mich das übernehmen.«
    Bartel sah ihn an. Ja, es war besser, wenn sein Freund

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