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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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teilte die Soldaten in zwei Trupps. Er sorgte dafür, dass jede Hälfte in etwa gleich viele Söldner und Bauern zugewiesen bekam. Dann kam der Mann zu Bartels Überraschung zu ihnen hinüber gestapft und baute sich vor Rudger auf. Was kam denn jetzt? Was wollte der Kerl?
    »Ich denke, du bist fähig den westlichen Trupp zu führen«, blaffte er Rudger an. Erstaunlich. Wie kam der Waffenmeister dazu, seinen Freund in eine solche Position zu heben? Bartel sah ihn fragend an. Der zuckte die Achseln.
    »Hast du denn einen Plan?«, raunte Bartel.
    Rudger überlegte. »Von Westen anmarschieren und zuschlagen.« Er zwinkerte.
    »Na, da hätte ich ja auch allein drauf kommen können«, brummte Bartel.
    Sein Freund grinste breit. Nun, Rudger war ein erfahrener Söldner. Vielleicht hatte sich das bis zum Waffenmeister herumgesprochen. Volmar und Erich wurden der östlichen Gruppe zugeteilt und verabschiedeten sich mit einem Winken.
    Als der Ost-Trupp abgerückt war, stieg Rudger auf die Deichsel des Proviantwagens und band sich einen zweiten roten Fetzen um den Oberarm. Er ruderte mit den Armen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Herhören Leute! Ich habe die Befehlsgewalt über diese Einheit bekommen!«, brüllte er.
    Es wurde still – alle blickten ihn an. »Wir nähern uns nun langsam und vorsichtig von Westen. Seht ihr einen Zivilisten beseitigt ihn – aber leise, denn wir wollen ja nicht angekündigt werden.« Die Männer nickten.
    »Die Scheiße mit der Zweiergruppe hört jetzt auf«, bellte er, »wir verteilen uns unregelmäßig auf der Fläche. Ich pfeife« – er stieß einen schrillen Pfiff aus, der nicht zu überhören war, »wenn ihr anhalten und Deckung suchen müsst. Beim Doppelpfiff Angriff! Haben das alle verstanden?« Zustimmendes Gemurmel war die Antwort. »Na dann mal los!«
    »Und welches Angriffszeichen bekommen wir von der anderen Hälfte?«, fragte Bartel.
    Rudger lief, den Kopf gesenkt, neben ihm her. »Die wollen zwei Mal in die Luft ballern.«
    Sie überquerten die Grenze und schlichen sich von der Seite an das Dorf. Rudger pfiff, und alle gingen in Deckung.
    »Lass uns mal schauen, was hier los ist«, flüsterte Rudger zu Bartel. Geduckt näherten sie sich den ersten Häusern. Sie horchten. Das waren nicht die Geräusche eines normalen Dorflebens. Viele Männerstimmen, Pferdegewieher und – Waffenklirren.
    »Sind das unsere?«, fragte Bartel leise.
    Rudger schüttelte langsam den Kopf. »Zu früh«, formte sein Mund tonlos. Sie schlichen lautlos zum Ausgangspunkt zurück, an dem die anderen Männer im Feld lagen.
    »Was nun?« Bartel sah Rudger an. »Woher wissen wir jetzt, wann der Ost-Trupp hier ankommt? Hoffentlich hören wir deren Geballer überhaupt. Wir müssen gemeinsam zuschlagen. Verflucht, ist das eine beschissene Planung!«
    Rudger überlegte. »Wir warten.« Tief ins Gras geduckt sah er zu, wie Bartel die Stinkrüstung anlegte und sie festschnallte. Er platzierte seine Keule und die Streitaxt neu und rückte die Messer in dem Brusthalfter zurecht. Er war gerüstet, wenn der Kampf losging.
    Die Sonne stand nun vollends am Himmel und strahlte mit ihrer ganzen Sommerkraft. Bartel fing an einzudösen, bis Rudger ihn unsanft in die Schulter knuffte. »Scheiße, da ist was los!«, schrie er und pfiff zwei Mal. Die Kerle kamen recht schwerfällig auf die Beine, rannten dann aber in Richtung der Kampfgeräusche.
    »Verdammt! Die haben einfach losgelegt!«, brüllte Bartel. Offenbar hatte der von Osten kommende Trupp, ohne das vereinbarte Zeichen angegriffen. Das rächte sich grausam, denn die Männer des Ost-Trupps kämpften nun in der Minderzahl gegen die Soldaten des feindlichen Fürsten, die von den Bauern des Dorfes mit ihren Knüppeln und Mistgabeln unterstützt wurden. Es sah nicht gut für sie aus.
    Brüllend stürzten Rudger und er sich auf jeden Bewaffneten, der sich bewegte und keine rote Banderole am Arm trug. Mit der Streitaxt in der Rechten und der Keule in der linken fräste Bartel eine Schneise durch die Feindesfront, sah Volmar kurz im Getümmel, wie er hoch aufgerichtet zu einem Todesstoß ausholte, konnte aber seinen Gegner nicht sehen. Er drehte sich zum West-Trupp um und erkannte, dass nur noch die Hälfte der Männer stand und kämpfte. Er fluchte laut. Warum hatte dieser verdammte Waffenmeister nicht wenigsten erst einmal einen Kundschafter vorgeschickt, um die Stärke und Standort der feindlichen Einheiten zu überprüfen? Wieso hatten sie kein Zeichen zum

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