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Der schwarze Korridor

Der schwarze Korridor

Titel: Der schwarze Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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requirieren, sobald wir feststellen, daß die Werke unsere Anstrengungen noch keineswegs in der gebührenden Weise unterstützen.«
    »Ist das eine Drohung?« fragte Ryan beklommen.
    »Ein freundschaftlicher Hinweis.«
    »Wir haben unsere Produktion so schnell es nur eben ging umgestellt«, erklärte Ryan. »Wir waren nichts als eine lumpige Spielzeugfabrik, das wissen Sie. Von einem Tag auf den anderen mußten wir Waffenteile und Funkzubehör herstellen, natürlich ging das nicht ohne Schwierigkeiten.
    Aber wir haben getan, was wir konnten.«
    »Ihre Produktion erfüllt den Plan nicht. Ich würde zu gerne wis sen, Herr Ryan, was Sie über diesen Krieg denken. Manche Leute scheinen nicht zu merken, daß die alte Gesellschaftsordnung nicht mehr existiert, daß die Patrioten eine völlig neue Nation errichten, jetzt wo die letzten Fremden aus dieser Region über die Themse zurückgeschlagen worden sind. Trotz Angriffen von allen Seiten, trotz dreier Hydrogenbombenangriffe aus Frankreich ist es den Patrioten gelungen, unser Land zusammenzuhalten. Doch das ist ihnen nur bei voller Unterstützung von Leuten wie z. B. Ihnen, Herr Ryan, möglich.«
    »Wir bekommen die Rohstoffe nicht«, sagte Ryan. »Die Hälfte aller Dinge, die wir benötigen, kommen nie an. Es ist zum Kotzen.«
    »Das klingt wie Kritik an der Regierung, Herr Ryan.«
    »Sie wissen, ich bin eingeschriebenes Förderungsmitglied der Patrioten.«
    »Nicht alle Förderungsmitglieder sind loyal.«
    »Aber ich bin es.« Ryan glaubte beinahe selbst daran, als er den Mann aus dem Ministerium anschrie. Er und die Gruppe hatten schon vor langer Zeit erkannt, daß es besser sei, die immer mächtiger werdende Partei zu unterstützen. »Wir können beim besten Willen nicht mehr als zehn verdammte Wunder pro Tag vollbringen.«
    »Sie haben eine Woche Zeit.« Der Beamte stand auf. »Sonst wird Ihre Fabrik vorübergehend beschlagnahmt.«
    »Sie wollen die Fabrik übernehmen?«
    »Sie werden die Fabrik weiter leiten, wenn Sie sich bewähren. Sie werden sich des Status eines Zivildienstleistenden erfreuen.«
    Ryan nickte. »Bekomme ich eine Abfindung?«
    »Herr Ryan«, sagte der Beamte grimmig. »Das letzte korrupte Kabinett floh, um seiner gerechten Strafe zu entgehen, nach Birmingham. Unter anderem hatte man herausgefunden, daß sich Industrielle durch Staatsaufträge die Taschen füllten. Diese Zei ten sind vorbei. Sie erhalten eine Bestätigung, die Ihnen die Rückga be Ihres Geschäftes nach Normalisierung der Verhältnisse garan tiert. Wir hoffen aber, daß es gar nicht so weit kommt. Versuchen Sie es doch noch einmal.«
    Ryan sah den Beamten weggehen. Er mußte die anderen warnen. Die Dinge entwickelten sich rascher als sie vorausgesehen hatten.
    Er überlegte, wie es jetzt wohl in der übrigen Welt aussah. Nur wenige Nachrichten kamen noch durch. Die Vereinigten Staaten waren zerfallen und im Krieg. Das Vereinte Europa war in tausend kleine Parzellen zersplittert, genau wie England.
    Aus Rußland und dem fernen Osten hatte er seit Monaten nur eine Information: Eine Horde tausendmal größer als die ›Golde ne Horde‹ überschwemmte das Land. Vielleicht stimmte die Nachricht auch gar nicht. Er konnte nur hoffen, daß die Stadt Surgut in der Sibirischen Ebene noch unberührt geblieben war. Davon hing jetzt alles ab.
    Ryan stand auf und verließ das Büro.
    Es war Zeit, nach Hause zu gehen.
     
     
     
Kapitel 14
     
    Als er erwacht, fühlt er sich erleichtert und frisch. Er frühstückt, nachdem er seine Übungen absolviert hat, und begibt sich zum Kontrollraum, wo er bis zum Mittagessen die Instrumente überprüft und kleine Korrekturen vornimmt.
    Nach dem Essen geht er in seinen kleinen Trainingsraum und trainiert an den Geräten, bis es Zeit ist, die Hibernationsanlage zu inspizieren.
    Er öffnet die Tür und beginnt seine Routineuntersuchung. Bei Container Nr. 7 muß die Hibemationsflüssigkeit alteriert werden. Später folgen zwei Stunden landwirtschaftliches Lehrprogramm. Er lernt sehr viel, und er ist überrascht, daß ihm das Fach mehr Spaß macht, als er je geahnt hätte.
    Dann wird es Zeit für die Daten, für den Computer und die Nachricht zur Erde, falls es dort noch jemanden gibt, der sie hören kann.
    »Der eintausendvierhundertsechsundsechzigste Tag. Raumschiff ›Hope Dempsey‹ auf seinem Weg nach München 15040. Geschwindigkeit konstant 9 c. Alle Systeme funktionieren erwartungsgemäß. Keine Abweichungen. Mannschaft wohl auf.« Ryan nimmt sich sein

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