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Der schwarze Korridor

Der schwarze Korridor

Titel: Der schwarze Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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laß’ ich es dich wissen.«
    »Danke.«
    John verläßt den Raum. Ryan schreibt weiter.
    Kein Zweifel, an meinen Händen klebt Blut. Das ist wohl auch der Grund für meine Alpträume. Als wir den Albion-Transport entführten, hatte ich gehofft, es würde ohne Schwierigkeiten gehen. Es hätte auch keine gegeben, wenn die Besatzung nur aus Engländern bestanden hätte. Ich wußte ja immer, daß die Iren Hitzköpfe sind, aber der Kerl, der mir mitten auf dem Flug die Pistole entwinden wollte, verdiente, was er bekam. Es muß ein Ire gewesen sein. Es gab keine andere Erklärung. Ich war nie ein Rassist, aber man muß anerkennen, daß die Engländer einige Tugenden haben, die anderen abgehen. Ich war entsetzt, als ich erfuhr, daß die Fremden in den Lagern ausgehungert wurden. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich das verhindert.
    Aber es war bereits zu spät. Vielleicht hatte Sarah recht, vielleicht hätte ich es verhindern können, wenn ich nicht so egoistisch gewesen wäre. Dabei hatte ich immer geglaubt, ich sei ein aufgeklärter Liberaler.
    Er bricht ab und starrt gegen die Wand.
    Die Ursachen lagen vor seiner Zeit. Die H-Bomben, die nukleare und chemische Verseuchung, mangelhafte Geburtenkontrolle, fehlerhafte Wirtschaftsprognosen und eine katastrophale Politik führten zur Panik. Ernsthaften Problemen versuchte man, mit simplen Lösungen zu begegnen. Man wartete auf den Erlöser, statt sich den Problemen zu widmen.
    Es ist seltsam, denkt Ryan, wir werden nie wissen, was aus alledem geworden ist. Wir fuhren gerade noch rechtzeitig ab. Sie bombardierten sich in Grund und Boden.
    Noch einige Tage länger, schreibt Ryan, und wir hätten es nicht geschafft.
     
    *
     
    Ryan hatte die Gruppe zum Londoner Flughafen geführt, wo der große Transporter Albion gerade für einen Bombenangriff auf Dublin vorbereitet wurde. Sie trugen Uniformen, denn Ryan trat als General mit seinem Stab auf.
    Sie waren direkt aufs Rollfeld gefahren, und bevor jemand Verdacht schöpfen konnte, waren sie bereits im Flugzeug. Mit vorgehaltener Pistole befahl Ryan dem Piloten zu starten.
    Kurz darauf waren sie bereits auf dem Weg nach Rußland … Es war über der Landebahn in der sibirischen Ebene, als der Ire – es muß ein Ire gewesen sein – durchdrehte. Wie ein Ire allerdings so lange unentdeckt bleiben konnte, war Ryan ein Rätsel.
    Zwei Stunden hatte Ryan mit gezogener Pistole auf dem Sessel des Copiloten gesessen, während Henry und Masterson sich um den Rest der Mannschaft kümmerten.
    Ryan war müde. Er fühlte sich ausgelaugt. Seine Knochen schmerzten, und der Kolben der Pistole war schlüpfrig vom Schweiß seiner Hände.
    Als die Albion durch die Wolken stieß, sah er zum erstenmal das große Raumschiff, das auf dem Flughafengelände stand.
    Es war umgeben von Geräten und Versorgungsleitungen wie der gefesselte Prometheus.
    Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Raumschiff, als der irische Pilot aus seinem Sitz sprang.
    »Verdammter Verräter«, schrie der Pilot mit vor Wut und Haß verzogenem Gesicht und langte nach der Pistole. Ryan ließ sich zurückfallen und betätigte den Abzug der Waffe. Die schwere Purdy bellte auf und die kleinen Explosivgeschosse trafen den Piloten in Brust und Kopf, und blutüberströmt brach er über Ry an zusammen.
    Führerlos begann der Transporter zu schwanken.
    Ryan schob den Körper beiseite und schaltete die Landeautoma tik ein. Die Bremsraketen zündeten und langsam schwebte der Transporter auf die Landebahn zu.
    Ryan wischte sich den Schweiß vom Gesicht und erbrach sich. Er hatte sich das Blut des Piloten über das ganze Gesicht ge schmiert. Er reinigte sein Gesicht mit dem Ärmel und beobachte te das Landungsmanöver des Flugzeugs.
    John Ryan steckte seinen Kopf in die Kanzel. »Mein Gott, was ist passiert?«
    »Der Pilot ist durchgedreht«, sagte Ryan heiser. »Kümmere dich darum, daß alle ihre Sicherheitsgurte angeschnallt haben. Es könnte eine Bruchlandung geben.«
    Die Albion war jetzt dicht über dem Boden, und die Bremsrake ten verbrannten die Landebahn. Ryan schloß seinen eigenen Sicherheitsgurt.
    Kurz vor dem Boden waren die Raketen ausgebrannt, und das Flugzeug machte eine Bauchlandung.
    Durchgeschüttelt rappelte sich Ryan aus seinem Sitz und stolper te in den Passagierraum. Alexander weinte und Tracy Masterson schrie, aber der Rest war ruhig.
    »John«, sagte Ryan. »Öffne die Türen und sorge dafür, daß alle so schnell wie möglich hier rauskommen.« Die Purdy hielt er noch in

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