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Der schwarze Korridor

Der schwarze Korridor

Titel: Der schwarze Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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als geplant in Hibernation gehen.«
    »Richtig, natürlich …«
    »Natürlich«, sagt Masterson.
    Ryan schaut ihn an. »Du machst – du machst dich doch nicht über mich lustig, Fred?«
    »Warum sollte ich?«
    Ryan dreht sich in seinem Bett um. »Ich bin ein wenig müde, Fred.«
    »Gut, dann geh’ ich. Bis bald!«
    »Bis bald!« sagt Ryan.
    Als Masterson gegangen ist, gesteht sich Ryan, daß er sich an Mastersons Problem mit Tracy nicht erinnern kann.
    Es beginnt ihm zu dämmern, daß er vielleicht gar nicht so durcheinander ist, wie er glaubt. Wenn es ihm schon schlecht geht, könnte es nicht einigen der anderen ähnlich gehen? Vielleicht hat Fred Masterson auch Wahnvorstellungen, mit denen er fertig werden muß?
    Es wäre zumindest möglich. Er muß vorsichtig sein.
    Wenn sie nun alle in so schlechtem Zustand wären, so könnte das den ganzen Ablauf der Expedition gefährden. Er muß bald gesund werden, um die anderen zu überwachen.
    Menschen in Streßsituationen können seltsame Dinge anstellen. Sie hatten seltsame paranoide Vorstellungen. Wie James Henry …
    Sobald er John das nächste Mal sieht, wird er ihm vorschlagen, James Henry wieder in Tiefschlaf zu schicken. Zu seinem und der anderen Besten. Auch James würde man das erklären können.
     
     
     
Kapitel 20
     
    Ryan träumt weiter.
    Wieder einmal ist er im Kontrollzentrum. Fast alle seine Träume spielen jetzt im Kontrollraum. Er starrt auf den Schirm im Raum, auf die Tänzer mit ihren runden schwarzen Brillen, auf seine Freunde und seine Familie, die hinter den Tänzern stehen. Manchmal sieht er auch die alte Frau.
    Wenn er aufwacht – und das tut er nun ziemlich häufig – spürt er, das er unter dem Einfluß starker Betäubungsmittel steht.
    Er hört die Musik, die Musik, die ihm die Kopfhaut zusammenzieht.
    In seinem Dämmerzustand fragt er sich manchmal, was mit ihm geschieht, was seine einstigen Freunde, seine verräterische Familie mit ihm machen. Für ihn ist es jetzt klar, daß er das Opfer eines komplizierten Betrugsmanövers ist, das, wenn nicht schon viel früher, spätestens hier an Bord geplant wurde.
    Er hat zwar keine Ahnung, warum sie sich gegen ihn verschworen haben; gegen ihn, der doch ihre Rettung geplant und durchgeführt hat.
    Er ist zu schwach, zu betäubt, um einen klaren Gedanken fassen zu können. War es etwa, weil er sie in den Tiefschlaf geschickt hat? Weil er darauf bestanden hat, daß sie bis zum Ende der Reise nicht aufgeweckt werden sollten. Könnte sein.
    Der Computer hat John nach seinem Zusammenbruch geweckt; und dieser die anderen. Und nun haben sie ihn in ihrer Gewalt.
    Es wäre auch möglich, daß sie gar nicht seine Familie oder Freunde sind. Eine Gehirnwäsche vielleicht, die ihn nun annehmen läßt, sie wären es. Er erinnert sich an die große Versammlung der Patrioten.
    Sie sehen aus wie wir, hören sich an wie wir – und sind auf jede Weise menschlich – aber es sind keine Menschen …
    Das kann nicht wahr sein!
    Aber was für eine andere Erklärung gibt es für das seltsame Verhalten der Besatzung an Bord der ›Hope Dempsey‹?
    Ryan wirft sich auf seinem Lager herum. Er hat schlapp gemacht – daran ist kein Zweifel. Auch der Grund dafür ist klar: Streß, Überanstrengung, und zuviel Verantwortung. Aber für das Verhalten der anderen gibt es keine einleuchtende Erklärung.
    Die anderen sind verrückt.
    Oder sie sind …
    … keine Menschen.
    »Nein«, murmelt er. »Nicht Josephine und die Kinder. Das hätte ich gemerkt. Auch nicht Janet. Auch nicht Onkel Sidney und John und Fred Masterson und die Frauen. James Henry hat eher zu den Patrioten gehört, wie kann er dann einer von Jenen sein?«
    »Nein«, stöhnt er. »Nein!«
    John betritt die Kabine. »Was hast du? Was stört dich denn jetzt?«
    Ryan schaut zu ihm auf und wünscht, er könne seinem Bruder vertrauen, sich auf ihn verlassen, aber er kann es nicht.
    »Du hast mich verraten, John«, murmelt er.
    »Nun hör aber mal auf.« John versucht zu lachen. »Warum sollte ich dich verraten? Wie könnte ich dich verraten? Wir sind doch alle auf deiner Seite. Erinnere dich doch an früher. Wir gegen die ganze Welt. Nur wir merkten, wohin das alles führen würde. Nur wir hatten einen Plan, um damit fertig zu werden. Denk an deine Wohnung. Die letzte Bastion der Vernunft in einer wahnsinnigen Welt …«
    Aber Johns Stimme klingt, als mache er sich darüber lustig. Ry an ist sich nicht ganz sicher. Sein Bruder war immer sehr geradeheraus, es sah ihm

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