Der schwarze Magier
Schulter streifte. Er hatte sie schon oft beobachtet, wenn sie sich abends auskleidete. Dann lag er still auf seiner Pritsche, die Augen fast geschlossen. Durch seine dichten Wimpern betrachtete er ihre sanften Rundungen, die vollen Brüste, die helle Haut. Sie war unglaublich schön, so fraulich und anders als alles, was er bisher gesehen hatte. Nicht so mager wie seine kleine Schwester, nicht so knabenhaft schlank wie seine Mutter, nicht so drall und derb wie die Mägde auf der Burg. Immer wieder überkam ihn ein seltsamer Schauer, wenn er sie sah, ihre geschmeidigen Bewegungen bewunderte. Er mochte es, wenn sie ihn berührte. Doch nie zuvor hatte er sie berührt, nicht ihr Haar, ihre Haut, ihren Körper. Er wünschte es sich, gleichzeitig fürchtete er sich davor. Sie war für ihn wie ein höheres Wesen, etwas Göttliches, Unantastbares. Und jetzt sollte es also geschehen.
Er ließ das Kleid los und es rutschte herunter, wo es über ihren Füßen liegen blieb. Er stand vor ihr, seine Wangen glühten und sein Atem ging schwer. Langsam glitten seine Augen an ihrem Körper herab. Ihr Hals war lang und schmal, mit zwei kleinen, ringförmigen Falten. Ihre Schultern glänzten im Zwielicht, zwei glatte Rundungen gingen in die schlanken und doch kräftigen Arme über. Er ließ seine Hände seinen Augen folgen, streichelte sanft ihren Hals entlang, über die Schultern die Arme herab. Einen kurzen Augenblick verhielt er an ihren Händen, dann strich er ebenso sanft wieder die Arme herauf über ihre Schultern.
Seine Fingerspitzen folgten den zwei kleinen Falten am Hals. John hatte einmal behauptet, Frauen, die diese Ringe um den Hals hätten, wären besonders feurig in der Liebe. Er starrte darauf und unterdrückte sein aufkeimendes Begehren. Dann ließ er seine Hände weiterwandern, vom Hals herab auf ihre vollen Brüste. Sie fühlten sich warm und fester an, als er vermutet hatte. Ihre Haut war straff und heller als seine. Vorsichtig schloss er die Hände darum, doch er konnte sie nicht vollständig umfassen. So begnügte er sich, sie sanft zu streicheln, sie etwas anzuheben und ausgiebig zu betrachten. Ihre Brustwarzen waren fest und versteiften sich unter seinen Berührungen. Er bemerkte es mit einem wonnigen Schauder und biss sich auf die Unterlippe. Es kostete ihn Beherrschung, sie nicht zwischen seine Lippen zu nehmen und sanft daran zu saugen.
Er ließ seine Hände über ihre Taille gleiten und tastete sich weiter zu ihrem sanft gewölbten Bauch vor. Er war nicht straff und flach wie seiner, aber es gefiel ihm. Ihre Hüften verliefen in einem sanften Schwung von der Taille zu den Oberschenkeln. Ihr Schamhaar war ebenso schwarz und dicht wie das Haupthaar und endete in einer scharfen, waagerechten Linie zum Bauch. Langsam ließ er sich auf die Knie nieder und streichelte diesen geheimnisvollen, verhüllten Winkel zwischen ihren Schenkeln. Ein leises Seufzen entrang sich seiner Brust. Seine Hände glitten über ihre kräftigen Oberschenkel, über die Kniekehlen und die ebenmäßigen Waden bis zu ihren schmalen Fesseln. Er zog den Stoff beiseite und Rigana schritt an ihm vorbei zum Bottich hin. Er blieb auf dem Boden hocken, um sich zu beruhigen. In seinen Ohren rauschte das Blut und sein ganzes Inneres war aufgewühlt wie ein Meer im Sturm. Er war froh, dass er vollständig bekleidet war, denn er fühlte sein erregtes Glied gegen den rauen Stoff seiner Hose drücken.
Nein, er musste sich beherrschen, sie war für ihn nicht das Ziel einer niederen Begierde. Er wusste eigentlich überhaupt nicht, was er begehrte.
Er zuckte zusammen, als er das Wasser plätschern hörte, und erhob sich. Sie lag mit zufriedenem, entspanntem Gesicht im Wasser, den Kopf an den Bottichrand gelehnt, die Augen geschlossen. Er sah ihren hellen Körper durch das Wasser schimmern und dachte im gleichen Moment an die Geschichten von Wassernixen und Seejungfrauen, von Waldfeen und Nebelgeistern, die ihm seine Mutter vor dem Einschlafen erzählt hatte.
Rigana war eine Fee, eine Zauberin. Seltsam, es jagte ihm keine Angst mehr ein. Es war nicht das Schreckgespenst einer Hexe, einer bösen Kräuterfrau, einer Gottlosen. Sie war für ihn der Inbegriff der göttlichen Vollkommenheit.
Er kniete sich neben dem Bottich hinter ihrem Kopf nieder und begann, das warme Wasser mit den Händen über ihre Schultern zu schöpfen. So wie sie ihn damals mit wundervoller Sanftheit verwöhnt hatte, so streichelte er jetzt ihren Körper in dem warmen Wasser. Er
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