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Der schwarze Mustang. Erzählungen, Aufsätze und offene Briefe

Der schwarze Mustang. Erzählungen, Aufsätze und offene Briefe

Titel: Der schwarze Mustang. Erzählungen, Aufsätze und offene Briefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ganz energisch orientalisiert werden muß.

    Der Schlangenmensch. Sechstes Bild.
    Zunächst beginnt man mit denjenigen Gliedern, welche sich am entferntesten von der Magengegend offhalten und deshalb Extremitäten genannt werden, nämlich mit den Händen und den Füßen. Jeder Finger wird
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See ausgerenkt, bis eene solche Beweglichkeet vorhanden is, daß, wie in Bild 2 zu sehen is, die ganze Fingerschaft so in-und durcheinander gewickelt werden kann, daß man glooben möchte, een Nest von Schur-oder Spitzmäusen vor sich zu haben. Nachher kommen die Füße dran. Die Fersen und Zehen werden
ad Margarin
verschtaucht und so lange geknetet und gedreht, bis sie dreimal rund um die Windrose loofen können, ohne daß das Been sich dabei bewegt. Ganz dasselbe findet mit den Knieen und Ellbogen schtatt, worauf man zu den Schultern und Hüften übergeht, welche eene solche pragmatische Sanktion erhalten, daß sie mit der Zeit vollschtändig aus Rand und Band geraten. Kurz, wo es nur immer een Gelenke gibt, sogar den Hals nich ausgenommen, wird es verdreht, ununterbrochen geübt und exmittiert, bis es denjenigen Grad von Stabilität und Beweglichkeit erreicht hat, der dem Schlangenmenschen die notwendige Transmission verleiht und ihn zu jenem Salto quartale befähigt, welcher in Bild 5 gefälligst zur Verfügung schteht, weil er dort notwendig zum perspektivischen Anschauungsunterricht gehört.
    Nachdem off diese Weise jeder physikalische Körperteel seine normale Ausbildung und plastische Absentität erhalten hat, geht es an die Darschtellung von Attitüden, Aplomben und den verschiedensten vegetarianischen Intermezzo-Katastrophen. Zunächst lernt der Künstler schtehn; aber nich etwa in der Weise der profanen Schterblichen, sondern mit dem Koppe unten nach dem Mittelpunkte unsres irdischen Planimeten gerichtet. Dann bringt man ihm so successive bei,
in aeternum
off den Händen zu loofen. Kann er diese beeden Kunstschtücke nicht
Louis-même
erzwingen, so kommt man ihm zur Hilfe, wie Bild 6 es zeigt.

    Der Schlangenmensch. Achtes Bild.
    Dann geht man vor allen Dingen zu den Beenen über, um dieselben mit denjenigen Körpergegenden, die man sonst nich zu sehen bekommt, in angenehme Kohäsion zu bringen. So een Been wird vorn in die Höhe genommen, dann elegant nach hinten geschlängelt, und in der Weise am Rücken emporgeschoben, daß die Ferse mit dem Nacken in die freundschaftlichste Fühlung und Intimität gerät. Wer das sehen will, der schau sich gehorsamst Bild 7 an.

    Der Schlangenmensch. Siebentes Bild.
    Wenn beede Beine, oder orthographisch richtiger ausgedrückt, beide Beene, diese Leistung überwunden haben, dann sind sie im Schtande, auseinander zu convergieren, während, wie Bild 8 veranschaulicht, der Oberkörper aufrecht sitzend off der Mutter
Terra incognita
ruht.
    Der Zweck dieser Vorübungen is nich ohne. Es handelt sich nämlich um een akrobatisches Bravourschtück, um een birmanisches Tabloh, bei welchem der Künstler mit drei multipliziert wird, weil een eenzelner es nich alleene geben kann. Er wird nach Bild 9 und 10 mit noch zwee andern amalgamiert. Die Abbildungen schprechen so deutlich für sich, daß ich mich jeder weiteren Demonschtration mit weiser Eloquenz enthalten kann. Nur das will ich der Verschwiegenheet entreißen, daß, wenn das eene Tabloh mit der nötigen Schnelligkeet ins andre verwandelt wird, man gar nich weeß, was eegentlich die Arme und was die Beene sind.

    Der Schlangenmensch. Neuntes Bild.
    Denjenigen drei Kameraden, die’s probieren und ooch fertig bringen, schtifte ich zum nächsten Sylvesterabend eene eminente Pflaumenbowle mit Kaffeekuchen, oder falls ihnen das lieber sein sollte, eene Kaffeebowle mit Pflaumenkuchen, wobei es ihnen unbenommen bleibt, so viele Salamander zu zerreiben, wie sie fangen und bezahlen können.
    Nach den Beenen geht’s über die Hüften und das Kreuz. Während nämlich der Laie sich nur nach vorn verbeugt, um jemandem
bon jour
zu sagen und dabei seinen Schaboh-Klahk zu schwenken, muß der Schlangenmensch sich ooch nach hinten abwärts senken können.

    Der Schlangenmensch. Zehntes Bild.
    Leicht is das nich, denn es gehört Scharnier dazu. In welcher Weise ihm dies beigebracht wird, das is mir unbegreiflich. Ich verbeuge mich nich mal gern nach vorn, viel weniger nach hinten, was mir den schönsten Hexenschuß einbringen könnte, darum gruselt es mich, wenn ich Bild 11 bis 13 nur ansehe. Besonders die letztere verursacht mir een konglomerates

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