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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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verschränkte und ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte, während er ihr gegenüber Platz nahm.
    »Das hatten Sie doch gemeint, wenn ich Ihr Winken richtig verstanden habe«, bemerkte er in neutralem Ton.
    »Das hatte ich gemeint«, bestätigte sie ihm. »Ich weiß, Sie werden mich fragen, was ich trinken möchte. Ich tue mir keinen Zwang an. Ich nehme einen Kir royale. Sicher denken Sie, ich bin champagnersüchtig, weil ich so früh schon damit anfange. Aber was soll’s? Dann bin ich es eben.«
    »Ich werde doch einer schönen Frau keinen so harmlosen Wunsch abschlagen«, erwiderte Newman lächelnd und bestellte zwei Kir royale.
    »Vielen Dank für Ihr Verständnis«, sagte sie. »Wer ist übrigens der große Herr mit der eckigen Brille? Er hat mich gerade recht eindringlich gemustert.«
    »Keine Ahnung. Ein Bekannter von Tweed, nehme ich an.«
    »Er scheint viel herumzukommen. Ich habe ihn im Baur au Lac gesehen.«
    »Wie klein die Welt manchmal ist.«
    »Jemand vom Hotelpersonal hat mir eben erzählt, die Polizei wäre hier gewesen; ein Mann sei erschossen worden. Wie furchtbar. Der Herr, der bei Tweed sitzt, hat eben schon wieder zu mir herübergesehen.«
    »Das kann man ihm schwerlich verdenken. Cheers!« Er hob eins der zwei Gläser, die der Kellner gebracht hatte. »Haben Sie heute abend schon etwas vor? Ich finde, wir könnten doch gemeinsam hier zu Abend essen. Das Essen ist unvergleichlich. Oder wäre es Ihnen irgendwo in Genf lieber?«
    »Nein, hier fände ich sehr schön. Würde Ihnen halb neun passen? Sie müssen mir etwas Zeit lassen, mich fertig zu machen.«
    »Einverstanden.«
    In Newman war ein heftiger Widerstreit von Gefühlen entbrannt. Simone sah ihn weiter mit diesen faszinierenden Augen an. Ein Teil von ihm spielte mit den wundervollen Möglichkeiten, sie zur Geliebten zu haben. Zugleich war sich ein anderer Teil seiner selbst sehr deutlich bewußt, daß sie alles tun würde, um ihn in ihren Bann zu ziehen. Sie war verschlagen, berechnend, die raffinierteste Frau, die er je kennengelernt hatte. In Wirklichkeit, da war er ganz sicher, ging es ihr nur darum, durch ihn an Tweed heranzukommen. In der Tat eine äußerst hinterhältige, kaltblütige Frau.
    Um seine wahren Gedanken zu verbergen, lächelte er freundlich, als sie ihr Glas leertrank und aufstand. Sie bedachte ihn mit einem sehr sinnlichen Lächeln, als sie sich von ihm verabschiedete.
    »War wirklich nett, sich mit Ihnen zu unterhalten, Bob. Ich freue mich schon auf heute abend. Aber wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich muß dringende Post erledigen.«
    Dann beugte sie sich vor. Ihre Lippen streiften seine Wange, ihre Hand legte sich kurz um die seine, und im nächsten Augenblick ging sie auch schon in Richtung Ausgang.

30
    Sie beschlossen, das Chateau d’Avignon am frühen Nachmittag zu besuchen. Auf Tweeds Anweisung waren Butler und Nield schon früher hingefahren, um dort zu Mittag zu essen. Es sollte möglichst nicht der Eindruck entstehen, daß die beiden zu Tweeds Team gehörten. Tweed saß am Steuer des Mietwagens. Paula hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen. Auf dem Rücksitz saßen Marler und Newman. Außer Tweed waren alle bewaffnet. Sie waren noch nicht lange unterwegs, als Newman verkündete:
    »Ich werde heute mit Simone Carnot in unserem Hotel zu Abend essen.«
    »Seien Sie vorsichtig. Diese Frau ist sehr raffiniert. Ich habe beobachtet, wie sie Ihnen heute morgen auf der Terrasse schöne Augen gemacht hat.«
    »Und ich dachte immer, das hätte nur Arnos Lodge mitbekommen.«
    »Genau so sollte es auch sein. Simone hat nicht gemerkt, daß ich sie aus der Ferne beobachtet habe.«
    »Was macht eigentlich unser Energiebündel Arnos heute nachmittag?« fragte Marler.
    »Sicher brütet er in seinem Zimmer wieder irgendwelche neuen strategischen Konzepte aus.«
    »Marler, Nield hat Ihnen doch die genaue Lage der Kommunikationszentrale im Turm des Chateau d’Avignon beschrieben. Könnte sie nötigenfalls ein einziger Mann, in diesem Fall Butler, zerstören?«
    »Sie scheint zwar nicht gerade leicht zu erreichen zu sein, aber Butler ist bekanntlich ein findiger Kopf. Ich habe Sprengstoff und verschiedene Zünder dabei. Ich könnte ihm also eine Zeitbombe bauen, mit der er den ganzen Turm in die Luft jagen kann – vorausgesetzt, ich kann ihn mir heute nachmittag noch kurz ansehen.«
    »Dann nehmen Sie den Turm mal genau unter die Lupe, wenn wir da sind.«
    »Falls sie uns überhaupt reinlassen«,

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