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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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teilte Monica ihrem Chef mit. Sie hielt den Hörer zu. »Soll ich ihn durchstellen?«
    Tweed nickte. Er war gerade mit Duschen und Rasieren fertig und saß fertig angezogen an seinem Schreibtisch, auf den ihm Monica sein Frühstück gestellt hatte.
    »Arthur, guten Morgen. Hier Tweed.«
    »Pierre Dumont ist tot. Er wurde mit einem Schuß in den Hinterkopf getötet. Letzte Nacht, in seiner Wohnung. Der Züricher Polizeichef hatte zwar sämtliche Zufahrtswege zum Kongreßhaus von bewaffneten Beamten in Zivil kontrollieren lassen, aber Dumonts Wohnung war nicht überwacht worden. Ich habe einen Zeugen. Er hat eine verschleierte Frau in einem schwarzen Gewand aus der Wohnung kommen sehen…«

8
    Niemand wird sich von hinten an Pierre Dumont heranschleichen und ihm in den Hinterkopf schießen…
    Becks Worte kamen Tweed mit schockierender Deutlichkeit in Erinnerung, als er den Hörer auflegte. Fast wie ein Buddha saß er mehrere Minuten vollkommen reglos da.
    Monica beobachtete ihn stumm. Er ballte seine rechte Hand zweimal zu einer Faust, was ihr verriet, daß er sich, was selten vorkam, in einem Zustand kontrollierter Wut befand. Und wenn Tweed in Wut geriet, nahm man sich besser in acht vor ihm.
    »Sie haben es ja gehört«, sagte er schließlich.
    »Einfach schrecklich. Hat Paula nicht auch gesagt, kurz bevor sie in Wien Engels Ermordung entdeckte, sei aus seiner Wohnung eine verschleierte Frau in einem schwarzen Gewand gekommen?«
    »Demnach haben wir es hier mit einer professionellen Serienkillerin zu tun. Mit einer Frau, die ihr mörderisches Geschäft sehr gut versteht.«
    »Eine beängstigende Vorstellung.«
    In diesem Moment kam Newman zur Tür herein. Ein Blick auf Tweeds Gesicht genügte, um den Ernst der Lage zu erkennen. Er hörte aufmerksam zu, als Tweed ihm von den jüngsten Vorkommnissen erzählte.
    »Dann werden wir hier wohl nicht mehr länger herumsitzen«, sagte Newman.
    »Allerdings nicht. Monica, buchen Sie für Bob und mich zwei Plätze in der ersten Swissair-Maschine nach Zürich und reservieren Sie uns zwei Zimmer im Baur au Lac.
    Irgend etwas werden sie dort schon noch für uns haben. Setzen Sie Howard über alle Einzelheiten in Kenntnis, sobald wir abgereist sind.« Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, als er seine Anweisungen herunter ratterte. »Dann rufen Sie Beck an und sagen ihm, daß wir nach Zürich fliegen, wann wir ankommen und wo wir wohnen. Ich bin sicher, er ist ebenfalls schon nach Zürich unterwegs. Sie können ihn im Züricher Polizeipräsidium erreichen.«
    Monica machte sich keine Notizen. Sie behielt alle Anweisungen im Gedächtnis.
    Tweed sah Newman an.
    »Bob, fahren Sie lieber schon mal in die Beresforde Road und holen Ihre Sachen.«
    »Die habe ich bereits dabei. Mein Koffer steht neben ihrem. Ich habe ihn hier reingeschmuggelt, als Sie auf dem Feldbett geschlafen haben. Ich dachte mir schon, daß es jeden Augenblick losgehen kann.«
    »Gut.« Tweed sah Monica an, die auf eine Antwort von Heathrow wartete. »Rufen Sie in ein paar Stunden Arnos Lodge an. Wenn er drangeht, wissen wir, daß er noch in Dorset ist. Mit Willie Carrington machen Sie es genauso.«
    »Glauben Sie, einer von ihnen steckt da mit drin?« fragte Newman.
    »Irgend jemand aus Dorset spielt dabei jedenfalls eine wichtige Rolle – und ich bin mir ziemlich sicher, der Betreffende muß irgendwo in der Nähe von Shrimpton ansässig sein. Irgend etwas stimmt mit diesem seltsamen Ort nicht.«
    Zehn Minuten später, gerade als Monica ein Gespräch beendet hatte, läutete das Telefon. Sie lauschte in den Hörer, bat den Anrufer zu warten und sah Tweed an.
    »Ihr Freund Loriot aus Paris…«
    »Ich habe da etwas«, begann Loriot, sobald Tweed an den Apparat gegangen war, »was für Ihre Ermittlungen von Belang sein könnte. Die Monceau-Gang, Jules Monceau eingeschlossen, ist gerade in der Nähe von Genf aus Frankreich in die Schweiz eingereist.«
    »Setzen Sie Beck davon in Kenntnis.«
    »Mache ich. Er wird sie festnehmen. Sie reisen immer mit dem Auto. Aber ich würde sagen, er soll auch den Flughafen überwachen lassen.«
    »Danke.«
    Tweed lehnte sich in seinen Drehstuhl zurück und erzählte Newman, was Loriot ihm gerade mitgeteilt hatte. Newman stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, daß diesen Leuten jedes Mittel recht ist… falls wir es mit ihnen zu tun bekommen…«
    »Sie sollten langsam zusehen, daß Sie zum Flughafen kommen«, drängte Monica. »Ich habe zwei

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